Die Diskussion um die Löschung von Links aus den Suchergebnissen auf Grundlage des Recht auf Vergessens bekommt wieder einmal neues Öl ins Feuer: Nachdem bisher zu großen Teilen nur News-Webseiten und Blogs aus dem Index gelöscht worden sind, ist nun erstmals auch die Wikipedia betroffen: Gründer Jimmy Wales, der ebenfalls zu Googles Beirat gehört, zeigt sich empört.
Das vor wenigen Monaten beschlossene Recht auf Vergessen wurde nicht nur von vielen Beobachtern als "schlechter Witz" und "nicht zeitgemäß" aufgenommen, sondern war auch in der Konsequenz der Ausführung mehr als dürftig. Google hat die laschen Vorschriften für sich selbst genutzt und durch die eigene Vorgangsweise das ganze Gesetz eher ad absurdum geführt und die Politiker und Datenschützer vorgeführt. Jetzt wollen die Datenschützer nachlegen und die alten "Fehler" beseitigen.
Es war ja nur eine Frage der Zeit: Nachdem Google seit einigen Monaten das Recht auf Vergessen in den europäischen Versionen der Suchmaschine umsetzen und die eigenen Ergebnisse zensieren muss, gibt es nun eine neue Webseite die genau diese gelöschten Links sammelt. Diese werden dort mit allen Details aufgelistet und zeigen ein weiteres mal, wie sinnlos dieses neue Gesetz ist.
Seit wenigen Tagen setzt Google das Recht auf Vergessen um und hat erste Links aus den Suchergebnissen entfernt. Natürlich ist Google mit dem Urteil und den damit verbundenen Löschungen nicht zufrieden und kämpft nun auf eigene Art - ganz ohne Anwälte - dagegen an. Durch gezielte Aktionen möchte man das ganze Gesetz Ad Absurdum führen und weiter in den Medien halten.
Mitte Mai hat der Europäische Gerichtshof nicht nur die Nutzer mit dem Urteil zum Recht auf Vergessen überrascht, sondern auch Google geschockt und vollkommen unvorbereitet getroffen. Dennoch hat man innerhalb von zwei das Löschformular Online gestellt und hat nun mit der Bearbeitung der ersten Anträge begonnen. Erste Verlage wurden darüber informiert, dass ihre Webseiten entfernt worden sind.
Von dem Urteil auf das Recht zu Vergessen war Google, genau wie wohl auch viele Betroffene und Nutzer, sehr überrascht. Nichts desto trotz hat man es sehr schnell umgesetzt und vor zwei Wochen ein Lösch-Formular Online gestellt. Über das weitere Vorgehen dürften die Nutzer dieses Formulars aber wohl kaum glücklich sein: Google hat angekündigt, dass man einen Hinweis auf die Löschung in den Suchergebnissen anzeigen wird.
Erst etwas mehr als einen Tag ist Googles Löschformular zur Umsetzung des Recht auf Vergessens online, aber schon gibt es massive Kritik von den Datenschützern. Googles Formular selbst verstößt nämlich gegen das Datenschutz-Gesetz und die Arbeit alle Felder auszufüllen sei den Nutzern nicht zuzumuten. Das Unternehmen sollte nun schnellstens nachbessern.
Mitte April wurden nicht nur viele Nutzer sondern auch Google selbst von einem Urteil des EuGH überrascht: Dieses räumt jedem Nutzer das Recht auf Vergessen ein und zwingt Google und andere Suchmaschinen dazu, Ergebnisse mit persönlichem Inhalt auf Antrag löschen zu müssen. Google hatte versprochen, innerhalb von zwei Wochen eine Lösung bzw. die Umsetzung dieses Urteils anzubieten und hat nun Wort gehalten: Ab sofort kann jeder Suchergebnisse mit persönlichen Inhalten löschen lassen.
In den vergangenen Monaten wurde ein wenig beachtetes Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof verhandelt, dessen überraschendes Urteil einschlug wie eine Bombe: Der EuGH hat geurteilt, dass jeder Nutzer das Recht darauf hat, von Google und anderen Suchmaschinen "vergessen" zu werden und ungeliebte Daten über die eigene Person aus den Ergebnislisten entfernen zu können. Jetzt könnte schon bald eine regelrechte Löschwelle auf das Unternehmen zukommen.
Google arbeitet schon seit sehr langer Zeit am Neustart von Mein Gerät finden, das zu einem globalen Gerätenetzwerk ausgebaut werden soll. Doch der Start der Plattform hat sich immer weiter verschoben und mittlerweile ist gar nicht mehr sicher, ob es überhaupt noch in der angekündigten Form kommen kann. Die Schuld liegt indirekt bei Apple, das als Konkurrent und Partner zugleich gesehen werden kann, der sich wohl viel Zeit lässt.