Android auf dem Desktop: Google versucht es mit zwei völlig unterschiedlichen Varianten (Screenshots)
Google hat vor bald 20 Jahren mit der Entwicklung des Smartphone-Betriebssystems Android begonnen, das ab der ersten Version für kleine Touch-Displays ausgelegt war. Doch die Zeiten haben sich geändert, Google drängt mit großen Schritten auf den Desktop und setzt selbst bei diesem Projekt wieder auf eine Zweigleisigkeit. Trotz ähnlichem Ziel sind die aktuellen Anläufe sehr unterschiedlich.
Google will das Smartphone-Betriebssystem Android auf den Desktop bringen, das ist seit langer Zeit bekannt. Schon seit einem halben Jahrzehnt ist der Android-Desktopmodus in Entwicklung, der immer dann zum Einsatz kommen soll, wenn sich das Smartphone oder Tablet mit einem großen Display verbindet. Wir haben euch diesen Modus im verlinkten Artikel bereits ausführlich vorgestellt, der schon in wenigen Wochen mit Android 16 für die breite Masse starten soll.
Und dann gibt es noch einen zweiten Anlauf, der von Google erst vor wenigen Tagen offiziell bestätigt worden ist: Die Fusion von Android und ChromeOS wird das mobile Betriebssystem auf die Chromebooks bringen. ChromeOS wird dabei mittelfristig über die Klinge springen, aufgrund der sehr ähnlichen Oberflächen und dem bis dahin vermutlich identischem Funktionsumfang aber kaum von den Nutzern vermisst werden.
Beide Projekte haben dasselbe Ziel, befinden sich aber in unterschiedlichen Stadien und haben auch eine andere Herangehensweise. Die große Frage lautet, wie sehr die beiden Projekte hinter den Kulissen miteinander verknüpft sind – das gilt allen voran für die Kompatibilität mit anderen Apps und natürlich die Oberfläche. Also die Dinge, mit denen die Nutzer während der Verwendung interagieren.
Android-ChromeOS vs. Android-Desktopmodus
Während das Chromebook-Android mit ChromeOS-Oberfläche ein vollwertiges Betriebssystem darstellt und absolut eigenständig läuft, ist der Desktopmodus nur eine vom Smartphone gesteuerte Spiegelung auf einem größeren Display. Beide können auf einem großen Display zum Einsatz kommen, beide unterstützen Maus und Tastatur und beide werden Android-Apps sowie Web-Apps ausführen können. Aber dennoch dürften die Unterschiede allein leistungstechnisch recht groß sein.
Google hat sich zu den aktuellen Ambitionen noch nicht geäußert, scheint diese Zweigleisigkeit aber erneut sehr bewusst zu forcieren. Es ist nicht so, dass zwei verschiedene Projekte plötzlich kollidieren, sondern dass man es absichtlich auf diesen kleinen Wettlauf hinauslaufen lässt. Ob beide Projekte langfristig bestehen können, muss sich dann im Laufe der Zeit zeigen. Die Oberflächen und der Funktionsumfang dürften ähnlich sein, doch das könnte die Nutzer dann auch verwirren.
Vermutlich wird sich keines klar durchsetzen, da die Anwendungsfälle dennoch beide benötigt werden. So lange es kein vollständiges Cloud-Betriebssystem gibt, das von der ersten bis zur letzten Sekunde vollständig gestreamt wird, wird auch ein Bedarf an einem Android-Desktopmodus zur Fortsetzung der Smartphone-Aktivität benötigt werden.
Letzte Aktualisierung am 2025-12-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung! Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter