Google Shopping: Gemini revolutioniert den Modehandel – virtuelles Anprobieren ist ein Milliardengeschäft

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Die Plattform Google Shopping gehört vermutlich zu den eher unterschätzten Google-Produkten, denn nur die wenigsten Nutzer dürften diese wissentlich ansteuern, sondern gelangen über Einblendungen in den Suchergebnissen darauf. Vor wenigen Tagen hat Google eine neue KI-Technologie vorgestellt, die sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Milliardengeschäft und einer echten Onlineshopping-Revolution aufschwingen könnte.


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Vor wenigen Tagen wurde das neue Google Shopping „Try it on“ vorgestellt, das allen Nutzern die Möglichkeit gibt, Kleidungsstücke vor dem Kauf virtuell anzuprobieren. Dafür kommt die Gemini-KI zum Einsatz, die sowohl die gelisteten Kleidungsstücke als auch den Körper des interessierten Nutzers mit nur einem einzigen Foto vermessen kann und angeblich eine realistische Darstellung schaffen soll.

Ausprobieren lässt sich das noch nicht, doch es ist davon auszugehen, dass Google allein schon aufgrund des Gemini-Bezugs nicht mehr verspricht, als es halten kann. Ich hatte diese Technologie hier im Blog bereits als Revolution für den Online-Modehandel beschrieben und dabei auch ausführlich begründet, warum das sehr viel mehr als nur eine nette Spielerei ist. Virtuelles Anprobieren ist grundlegend zwar ein alter Hut, war in den meisten Fällen aber mehr (sehr) schlecht als recht umgesetzt und gleicht maximal einer zweiminütigen Microsoft-Paint-Klickerei.

Wenn Googles Ergebnisse überzeugen, wovon ich einfach einmal ausgehe, ist es den Nutzern erstmals möglich, tatsächlich ein Kleidungsstück virtuell und online anzuprobieren. Vergleichbar mit dem Gang zur Umkleidekabine im Geschäft, natürlich abgesehen vom Tragekomfort. Es wird nur eine Frage von Monaten sein, bis man das nicht nur mit einem Foto nutzen kann, sondern auch mit einem AR-Video und der Möglichkeit, sich frei zu bewegen.




Try it on kann ein Milliardengeschäft werden
Für Google Shopping ist das ein Alleinstellungsmerkmal, das in der Form kein anderer Händler bieten kann – auch wenn es die großen Player seit Jahren versuchen. Das könnte der Plattform weiter Auftrieb verleihen und dafür sorgen, dass die Menschen ihre Onlineshopping-Suche bei Google starten, statt bei Amazon, Zalando und den sonstigen mir nicht bekannten Modeshops. Weil Google an jedem Klick und Verkauf mitverdient, hat das großes Potenzial.

Sehr viel mehr Potenzial sehe ich allerdings darin, wenn Google diese Technologie lizenziert und Onlineshop-Betreibern per API zugänglich gemacht – gegen Gebühr, versteht sich. Faktisch könnten Onlinehändler im Modebereich die Retourquote erheblich senken und ihre Ausgaben um bis zu 50 Prozent reduzieren. Dieses Versprechen werden sie sich etwas kosten lassen. Das kann sich schnell zum Standard erheben, ähnlich wie früher eine Google Maps-Karte, YouTube-Videos oder andere Einbettungen.

Aber das muss nicht bei Mode aufhören. Per Augmented Reality könnte Google das mit sehr vielen weiteren Produkten setzen. Vom Möbelhandel, der das Wohnzimmer direkt einräumt über zahlreiche Objekte im Wohnraum, Spielzeug im AR-Vergleich, diverse Technik-Produkte bis hin zu Deko wäre vieles möglich. Einige Onlineshops bieten so etwas vereinzelt an, mit Googles Technologie könnte es auch für kleine Anbieter zugänglich werden. Und spätestens an diesem Punkt wird das ein Milliardengeschäft und eine Revolution für das Onlineshopping.

» So funktioniert Google Shopping Try it on

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