Pixel Watch & Wear OS: Google setzt auf runde Displays – nur ein Kompromiss oder gab es keine andere Wahl?
Google geht mit der Pixel Watch in das dritte Jahr und mit dem Neustart von Wear OS gar schon in das vierte – daher könnte womöglich bald die Zeit für größere Anpassungen gekommen sein. Jetzt gibt es Anzeichen darauf, dass die Displays schon bald von kreisrund auf rechteckig wechseln könnten. Das untermauert die These, dass die bisher verwendeten runden Displays nur ein Kompromiss waren.
Smartwatches gibt es grundsätzlich in zwei Displayformen: Rund oder eckig mit abgerundeten Ecken. Die Apple Watch und einige chinesische Hersteller setzen auf letztes und Google war bisher vor allem im runden Bereich unterwegs. Der Neustart von Wear OS mit Unterstützung der Pixel Watch wäre vielleicht der beste Zeitpunkt gewesen, um dies zu wechseln – aber man dachte gar nicht daran. Stattdessen ist der Fokus auf runde Display ein tiefer Bestandteil von Wear OS, das in der aktuellen Version mit all den Anpassungen bis hin zu den Watch Faces nur schwer mit einer anderen Displayform nutzbar wäre. Technisch ist die Möglichkeit aber seit jeher gegeben.
Runde Displays sind schick, keine Frage, aber sie haben auch den Nachteil, dass deutlich weniger Inhalte auf das Display passen. Die volle Breite ist nur auf wenigen Millimetern gegeben, denn darüber und darunter sorgt die Rundung schon wieder für eine verkleinerte Fläche. Man kann das schick gestalten, aber wenn man auf runde UND kleine Displays setzt, verschenkt man sehr viel Potenzial. Genau das ist bei Wear OS und auch der Pixel Watch sowie vielen aktuellen Smartwatches der Fall. An der Displaygröße arbeitet man bereits, aber wie es mit einem Formwechsel?
Warum ein rundes Display so problematisch ist, könnt ihr in diesem Artikel und auch in diesem Artikel nachlesen. Kurz zusammengefasst: Die App-Oberflächen haben nicht nur weniger Platz, sondern müssen aufgrund der Form auch völlig anders gestalten sein als auf anderen Geräten. Außerdem gibt es eine gewisse Inkompatibilität beim Betrachten von Fotos oder gar Videos. Entweder fehlen wichtige Teile oder es muss soweit verkleinert werden, dass es keinen Spaß mehr macht.
Waren runde Displays ein Kompromiss?
Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Thema auch Google-intern zahlreiche Meetings gefüllt haben dürfte. Und dabei könnten vor allem die beiden Gruppen der UX-Designer und des Vertriebs aneinander geraten sein. Niemand will runde Displays schlecht machen, aber sie bringen Schwierigkeiten mit sich, die auf der anderen Displayform nicht gegeben sind. Allerdings haben eckige Displays zwei Probleme: Das erste ist die Apple Watch, die von vielen Menschen mit dieser Displayform verbunden wird. Und welcher Uhrenhersteller will als Kopie einer Apple Watch durchgehen?
Das zweite Problem ist, dass die meisten Smartwatches mit Wear OS nicht von den Tech-Herstellern, sondern von den klassischen Uhrenherstellern verkauft wurden. Und bei diesen führte kein Weg am runden Display vorbei. Historisch ist das durch die Analoguhren mit Zeigern bedingt, aber auch Digitaluhren sind bei praktisch allen Herstellern rund. Also hatte auch Google keine andere Wahl, als runde Displays vollständig zu unterstützen. Alternativ hätte man runde und eckige zugleich unterstützen können, aber das dürfte zu weiteren Problemen und inkonsistenten Oberflächen führen.
Der kürzliche Wear OS-Ausstieg von Fossil sowie die Infos zu einer nicht-runden Samsung-Smartwatch lassen ein Umdenken vermuten. Vielleicht werden sich die Ansichten etwas ändern oder Google wird Wear OS in eine Classic- und eine Tech-Version aufsplitten. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass alle mit dieser Entscheidung für runde Display glücklich sind. Doch wenn man schon den Neustart nicht für einen Wechsel genutzt hat bzw. nicht nutzen konnte, wann dann?
» Google Maps & Wear OS: Navigationsanweisungen für den ÖPNV jetzt auf dem Smartwatch-Display (Video)
Letzte Aktualisierung am 23.09.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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