Googles ChatBot ist da: Bard soll ChatGPT Konkurrenz machen – scheint aber noch nicht bereit zu sein (Video)

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Google hat gestern Abend überraschend die eigene ChatGPT-Alternative Bard vorgestellt, die als fest in die Websuche integrierter ChatBot große Veränderungen bringen soll. Für Google geht es derzeit vor allem darum, gefühlt als erster auf dem Markt zu sein und zu betonen, dass man schon seit sehr langer Zeit an einem solchen Produkt arbeitet. Wirklich viele Informationen hat man bisher nicht verraten.


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In diesen Tagen liefern sich Microsoft und Google einen Wettlauf darum, wer zuerst einen funktionsfähigen ChatBot in die eigene Suchmaschine integriert. Zwar war ChatGPT zuerst auf dem Markt, aber trotz hohem Funktionsumfang gilt es eher als Tech-Demo, die erst durch die Integration in viele weitere Produkte ihre volle Stärke entfalten kann. Google hat durch die hohe Reichweite der eigenen Websuche beste Chancen, Microsoft hingegen hat Zugriff auf das Original und kann ChatGPT schnell in Bing integrieren. Der Ausgang ist also völlig offen.

Tatsächlich hat Google gestern Abend zwar eine lange Ankündigung veröffentlicht, in dieser aber kaum etwas zum eigenen ChatBot verraten. Man hat ein, zwei Beispiele gezeigt, die aber sich kaum von aktuellen Suchanfragen unterscheiden. Es gab keine neue Oberfläche zu sehen, keine echte Chat-Konversation und auch keine mit eigenen Worten formulierten Antworten. Vermutlich befindet sich das Produkt noch nicht in dem Status, in dem man es umfangreich zeigen könnte – denn zuerst war das wohl für Mai dieses Jahres geplant. Durch Microsoft kam aber Druck in die Sache und Google ist dementsprechend sehr früh vorgeprescht.

Auffällig an Googles Ankündigung ist, dass sich etwa die Hälfte des gesamten Textes darauf bezieht, dass man seit langer Zeit daran arbeitet, seit Jahren experimentiert und sowieso so etwas längst geplant hatte. Man muss keine lange Textanalyse starten, um zu sehen, worum sich die Ankündigung eigentlich dreht. Nicht unbedingt um das neue Produkt, sondern um die eigene Pionier-Rolle auf diesem Markt, trotz ChatGPT und Microsoft. Vermutlich ist das alles richtig, aber wer zuerst liefert, der erhält eben die Lorbeeren.




Wir haben an einem experimentellen KI-Dienst gearbeitet, der von LaMDA unterstützt wird und den wir „Bard“ nennen. Und heute machen wir einen weiteren Schritt nach vorn, indem wir ihn für erste sogenannte „Trusted Tester“ öffnen, bevor wir ihn in den kommenden Wochen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.

Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren. Es greift auf Informationen aus dem Internet zurück, um aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten zu liefern. Bard kann ein Ausdruck für Kreativität und ein Ausgangspunkt für Neugier sein – ob es nun darum geht, einem Neunjährigen die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA zu erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer:innen im Fußball zu erfahren.

Google wird erst in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten mehr Details verraten. Denn für morgen Nachmittag lädt man zu einem ChatBot KI-Event, in den nächsten Wochen will man Bard für weitere Nutzer außerhalb des Trusted Tester-Kreises zugänglich machen und spätestens im Mai wird man auf der Google I/O stark im KI-Bereich nachlegen.

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