Android Auto: Googles Infotainment-Plattform kabellos nutzen – per Dongle auch mit mehreren Smartphones

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Googles Infotainment-Plattform Android Auto ist auf eine ständige Verbindung zwischen Smartphone und Display angewiesen, die sowohl per USB-Kabel als auch kabellos hergestellt werden kann. Die kabellose Variante ist natürlich sehr bequem, lässt sich aber längst nicht in jedem Fahrzeug nutzen. Das populär gewordene Crowdfunding-Projekt AAWireless kann nicht nur dieses Problem lösen, sondern ermöglicht sogar die Anbindung mehrerer Smartphones. Aber nicht gleichzeitig.


Jedes Smartphone kann sich dank verschiedenster Technologien kabellos mit anderen Geräten verbinden: Von Bluetooth über WLAN, in gewisser Weise NFC bis hin zum Mobilfunknetz wird natürlich kein Kabel benötigt. Im Auto allerdings, wo zwischen Smartphone und Infotainment-Display selten mehr als ein Meter liegt, sind die allermeisten Nutzer noch auf ein Kabel angewiesen. Das ändert sich zwar gerade und immer mehr Hersteller springen auf den kabellosen Zug auf, aber bis zur großflächigen Marktdurchdringung wird es aus vielerlei Gründen noch einige Jahre dauern.

android auto new design

Google hat nach mehreren Jahren und kaum nachvollziehbarer Geräte-Exklusivität endlich die kabellose Nutzung von Android Auto zum Standard erklärt. Dieser kann allerdings nicht mit jedem Smartphone und auch nur mit wenigen kompatiblen Infotainment-Geräten verwendet werden. Der Schritt war längst überfällig, doch nun gibt es das Problem auf der anderen Seite des Kabels: Weil Google viele Jahre lang gebremst hat, sind die allermeisten Infotainment-Systeme nicht dazu in der Lage, sich kabellos mit Android Auto zu verbinden.

Da hilft nur ein teurer Austausch des Systems (wenn möglich), der Kauf eines neuen Autos oder eben weiterhin die Nutzung des Kabels. Auch heute noch werden viele Neuwagen ohne die Kabellos-Kompatibilität verkauft. Bis es also tatsächlich zum Standard wird, dürften noch viele Jahre vergehen und Android Auto aufgrund des Nachfolgers Android Automotive wohl längst Geschichte sein. Genau in diese Kerbe schlägt das Crowdfunding-Projekt AAWireless, das wir euch schon sehr früh vorgestellt haben und das Problem mit einem sehr einfachen aber genialen Gadget überbrücken kann.

Der AAWireless Dongle schaltet sich zwischen Smartphone und Infotainment-Display und übernimmt dabei die Aufgabe, die das im Auto verbaute Display nicht leisten kann: Die kabellose Verbindung. Bei diesem Konstrukt verbindet sich das Smartphone mit dem Dongle, der dann wiederum die Anzeige auf dem Display übernimmt. Die Unterstützer waren begeistert. Und nun kommt noch ein weiteres Feature dazu.




aawireless logo

Vor wenigen Tagen mussten die Köpfe hinter dem Projekt bekannt geben, dass sich die Auslieferung weiter verzögert, was gerade bei einem als Übergangslösung konzipierten Produkt natürlich mehr als ärgerlich ist. Dem Projekt läuft sprichwörtlich die Zeit davon, auch wenn es vermutlich noch einige Jahre lang benötigt werden wird. Gut, dass die Entwickler auch weiterhin fleißig sind und neue Features bringen.

Wie nun bekannt wurde, kann Android Auto nicht nur die kabellose Verbindung umsetzen, sondern unterstützt auch mehrere Smartphones – allerdings nicht zugleich. Der Dongle wird sich das zuletzt verwendete Smartphone merken und stets dieses verwenden. Werden also mehrere Smartphones erkannt, kommt automatisch das zuletzt verwendete zum Einsatz. Möchte man dies nicht, muss nach aktuellem Stand einfach die Verbindung auf dem Smartphone deaktiviert werden. AAWireless wird dann automatisch nach weiteren Geräten suchen und sich mit dem ersten verbinden, das entdeckt wird.

Das kann sehr nützlich sein, gerade bei einem in der Familie oder Freundeskreis geteiltem Fahrzeug. Alle Nutzer können AAWireless einrichten, hätten aber Probleme, wenn sie gemeinsam fahren. Diese Funktionalität soll von Beginn an gegeben sein, im Laufe der Zeit aber weiter verbessert werden. Konkret geht es darum, dass in den Einstellungen Möglichkeiten geschaffen werden sollen, ein Gerät als primäres Smartphone festzulegen, die Priorität anderer Geräte festzulegen oder auch die Verbindung manuell zu steuern, ohne dass das Primärgerät seine Verbindungen kappen muss.

You pair a phone to the device and use it. If you want to pair another phone to AAWireless, you can simply do this when the phone which was previously paired is not in range. AAWireless will always try to reconnect to the last used phone, so in case both are in the car at the same time, it will connect automatically to the last used phone. If you do want to connect another phone, you can turn off the WiFI and BT on the last used phone.

AAWireless will then disconnect Android Auto and will start looping through the other paired phones, resulting in connecting to the other phone. This solution will be enhanced in future updates, giving you the possibility of customized behaviour to some extent. As an example, you could designate a main phone so AAWireless devices will always try to connect to that phone first. Another option will be defining a specific order the device tries to connect to phones.




Erst einmal sind die Köpfe hinter dem Projekt damit beschäftigt, das Gadget endlich in die Hände der Unterstützer bzw. Vorbesteller zu bringen, aber auch nach dem Kauf kann man weiterhin Updates erwarten. Wir dürfen gespannt sein, welche Möglichkeiten da noch geschaffen werden und ob man weitere Vorteile gegenüber Googles Umsetzung bieten kann. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nicht herausfinden konnte, wie sich Googles Umsetzung bei mehreren Smartphones verhält. Gut möglich, dass das ebenfalls bereits geboten wird.

Die Nutzung mehrerer Smartphones zugleich ist aufgrund der Struktur von Android Auto wohl unmöglich. Das Display im Auto fungiert lediglich als „dummer“ Bildschirm, der das vom Smartphone gelieferte Bildsignal darstellt. Dass sich ein weiteres Smartphones dazwischenklinkt, erscheint dadurch unmöglich. Gut möglich, dass AAWireless eine Weiche auf der Brücke schaffen kann, die eine Fernsteuerung von Smartphone A durch Smartphone B ermöglicht (etwa für Musik), aber das bleibt erstmal Zukunftsmusik.

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