Studie: Google liefert zu 20 Prozent aller Suchanfragen eigene Inhalte

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Google ist in den letzten Jahren sehr gut darin geworden, Fragen eines Nutzers direkt zu beantworten ohne dass dieser sich durch die Links der Websuche klick und selbst recherchieren muss. Was früher die häufig angezeigten OneBoxen gewesen sind, ist heute der Knowledge Graph, der ebenfalls immer weiter ausgebaut wird. Eine großangelegte Studie hat nun ergeben, dass Google mittlerweile zu fast jeder 5. Suchanfrage eigene Inhalte ausliefert – und so den Webmastern potenziell Traffic wegnimmt.


Ganz am Anfang war Google eine Suchmaschine, die es sehr gut verstanden hat Webseiten nach ihrer Qualität zu ranken und mit den ersten drei Ergebnissen nahezu jeder Nutzerfrage zu beantworten. Doch schon nach wenigen Jahren ist man dazu übergegangen, konkrete Fragen auch direkt zu beantworten. Was mit einfachen Anfragen wie Uhrzeiten oder Hauptstädten begonnen hat, ist mittlerweile zu einer riesigen Faktensammlung geworden. Eine weitere Änderung ist es auch, dass diese Informationen auch dann angezeigt werden wenn keine direkte Frage gestellt worden ist.

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Stone Temple hat der Suchmaschine in einem groß angelegten Test nun 850.000 Anfragen gestellt und diese automatisiert ausgewertet. In ganzen 19,5 Prozent der Fragen hat Google die Suchergebnisse mit eigenen Fakten unterlegt und so wohl zumeist den Besuch einer externen Webseite überflüssig gemacht. Zwar sind die Fragen so gestellt worden, dass eine solche Antwort praktisch provoziert worden ist, aber dennoch ist dieser Wert schon sehr enorm. Zum Vergleich: Bing hat bei gerade einmal 0,7 Prozent der Anfragen eigene Daten ausgeliefert.

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Ausgewertet wurde auch, ob Google tatsächlich immer eine Quelle für die eigenen Daten angibt. Da das Unternehmen in den meisten Fällen auf Algorithmen statt auf eine eigene Redaktion setzt, sollte es theoretisch immer eine Quellenangabe geben. In jedem vierten Fall allerdings war keine Quellenangabe zu finden, etwa bei der Anzeige von Songtexten – dennoch ist nicht davon auszugehen, dass Google diese direkt von den Musikverlagen bezieht. In den meisten Fällen interessiert sich der Nutzer aber (leider) ohnehin nicht für die Quelle, da seine Frage bereits beantwortet ist und er sich keine weitere Mühe machen möchte.



So schön diese Intelligenz der Websuche nun auch für den Nutzer ist, so problematisch ist sie auch für Webmaster und das gesamte Internet. Wenn Google immer weniger Suchende auf externe Webseiten weiterleitet, bricht deren Traffic ein, sie können sich eventuell nicht mehr finanzieren und nehmen das eigene Angebot aus dem Netz bzw. pflegen es nicht mehr. Dadurch verliert allerdings auch Google wieder potenzielle Quellen für die eigenen Informationen bzw. verliert die Masse zur Verifizierung von Fakten. Weitere Daten und Statistiken gibt es im Artikel bei Stone Temple.

» Vollständiger Bericht bei Stone Temple

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