StreetView: WLAN-Daten wurden doch absichtlich gesammelt

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Bereits vor über 2 Jahren wurde festgestellt, dass Google bei seinen StreetView-Fahrten nicht nur Fotos geschossen, sondern auch jede Menge WLAN-Daten gesammelt hat. Damals sprach Google noch von einem Programmierfehler und dass man sich der Datensammlung nicht bewusst war. Doch Untersuchungen ergaben dass die Daten nun doch ganz gezielt gesammelt wurden.


Laut den Untersuchungs-Ergebnissen der amerikanischen Telekommunikations-Behörde FCC wurde die Software zur Erfassung der WLAN-Daten von einem einzelnen Google-Mitarbeiter geschrieben. Dieser hatte jedoch weder den Auftrag dazu, noch arbeitete er überhaupt im StreetView-Team. Er schrieb die Software, da er dachte dass sich die Ergebnisse zur Verbesserung der Websuche eignen würden.

Fraglich ist nun natürlich, warum ein Mitarbeiter der nicht zum StreetView-Team gehört Zugriff auf die Quelltexte hat, diese ändern und dann auch noch einsetzen kann. Laut den Aussagen des Mitarbeiters war es jedem möglich Veränderungen an dieser Software vorzunehmen. Zu allen weiteren Fragen verweigerte er die Aussage um sich nicht selbst zu belasten.

Von einem Programmierfehler ist Google nun also abgerückt, und schiebt die Schuld für die Sammlung der Daten – welche ja großteils schon gelöscht wurden – auf einen übereifrigen Mitarbeiter der sich wahrscheinlich einige Lorbeeren verdienen wollte. Bisher hat Google dies nur 25.000 Dollar gekostet.

[heise online]




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comment 4 Kommentare zum Thema "StreetView: WLAN-Daten wurden doch absichtlich gesammelt"

  • Der „einzelne Mitarbeiter“ ist ja fast noch lächerlicher als das „unabsichtliche“ Programmieren eines komplexen Programmbestandteils. Vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass der Hund die Hausaufgaben gefressen hat?

  • Selbst wenn die Geschichte wahr waere. Das wirft ja ein nur noch schlechteres Licht auf Google…

  • Dass Google-Mitarbeiter relativ viel Freiraum haben wenn sie sich an Projekten beteiligen ist in der Regel eine gute Sache.

    Selbst frisch eingestellte Programmierer können Änderungen an ganzen Diensten vornehmen, wie in diesem Fall bei Youtube. Die Mitarbeiter werden ermutigt, sich was auszudenken und Dinge auszuprobieren.
    (Bekanntermaßen war Google Wave eines der wenigen Projekte das während der Entwicklung nur für einen kleinen eingeweihten Kreis zugänglich war und das Ergebnis lies dann letztlich auch zu wünschen übrig.)

    Dann kann es also vorkommen dass ein Mitarbeiter auf eine dumme Idee kommt. Aber dadurch dass der Mitarbeiter die Idee in diesem Fall nicht mit höheren Ebenen koordiniert hat ist auch der potentielle Umfang des Schadens ziemlich begrenzt.

    Wer da eine größer angelegte Verschwörung vermutet sollte sich erstmal überlegen was da für Daten gesammelt worden sein könnten. Fahrt einfach mal mit dem Auto an Eurem eigenen Haus vorbei und schaut wie viel Zeit Euer Smartphone / Laptop (mit Wireshark im Promiscuous-Modus) in Eurem Heimnetzwerk zubringen kann und welche Daten gesammelt werden können. Obendrein wechselt der Scanner von Google permanent die Kanäle und kennt natürlich keine Zugänge zu geschützten Netzwerken.

    Also klar war es dumm. Es war von den Projektmanagern aber auch nicht so vorherzusehen.
    Immerhin hat Google den Sachverhalt, dass WLAN-Schnipsel gespeichert wurden, selbst zugegeben. Und das obwohl niemand es ihnen von außen hätte nachweisen können.
    Also meine Empörung hält sich in Grenzen.

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