Google äußert sich zu Bing

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Google hat nun selbst Stellung zur Sache mit Bing und den Suchergebnissen genommen. Google erklärt seine Vorgehensweise und zeigt auf, wann man mit dem Experiment begonnen hat. Den Anfang machte der Begriff falsch geschriebene Begriff „torsorophy“, den Google automatisch zu tarsorrhaphy korrigierte.

Das falsch geschriebene torosophy taucht dann im Sommer auch bei Microsofts Bing auf und lieferte das selbe Ergebnis wie Google an erster Position. Erstaunlich hierbei ist aber, dass Bing keine Korrektur vorschlägt und Google sich fragte, warum Bing weiß, dass hier tarsorrhaphy gemeint war.

In den nächsten Monaten stellte Google fest, dass bei weiteren Begriffen die Ergebnisse übereinstimmten. Google wurde stutzig und startete das Experiment nachdem bei weiteren Begriffen die Ergebnisse exakt gleich waren. Man stellte Microsoft eine Falle.

Bei Begriffen, die weder bei Google noch bei Bing keine oder nur sehr schlechte Ergebnisse lieferten, schaltete man ein Suchergebnis bei Google. Insgesamt 100 solcher Fallen stellte man auf. Jetzt hat Google auf 20 Notebooks Windows neuinstalliert, im Internet Explorer 8 die Bing Toolbar installiert und Suggested Sites aktiviert.

Zwischen dem Begriff und den Ergebnissen gab es keine Verbindung. Es gab also eigentlich für keine Suchmaschinen einen Grund die Ergebnisse auszuspucken, die Google zeigte. Die Googler tippten die Anfrage bei Google ein und klickten das Ergebnis an. „delhipublicschool40 chdjob“ zum Beispiel zeigte als Ergebnis Credit Union an. Nach einigen Wochen fand dann auch Bing zu diesem Begriff auf einmal Credit Union. Wie gesagt, zwischen den Begriffen und dem Ergebnis, das Google manuell einfügte, gab es keine Verbindung. Weder kam der Text auf der Webseite vor noch war die Webseite mit diesem Begriff verlinkt.

Google war also klar, dass hier Microsoft Daten entweder aus Suggested Sites verwendet oder aus dem Verbesserungsprogramm der Toolbar nutzt. Zu immer mehr von Googles Fallen gab es dann die gleichen, wenn auch nicht immer 1:1 kopierten Ergebnisse bei Bing.

Google schreibt am Ende des Postings, dass man Innovationen liebe und sehr stolz auf seinen Algorithmus der Suche ist. In diesen habe umgerechnet mehrere hundert Jahre gesteckt (Arbeitszeit) und ihn stetig weiterentwickelt. Google hat keine Angst vor anderen Suchmaschinen, aber diese sollten doch lieber selbst einen Algorithmus entwickeln und nicht die Ergebnisse von eine anderen Suchmaschine wiederverwenden. Googles Fazit zur Sache: „Wir wollen, dass diese Praxis gestoppt wird.“

Übrigens Google selbst überträgt in Google Chrome und in der Toolbar einige Daten. Bei Chrome werden Suchbegriffe gespeichert und dann anderen Nutzern vorgeschlagen. Besuchte Webseiten oder angeklickte Ergebnisse aus Chrome heraus haben keinen Einfluss auf die Reihenfolge. Ähnliches gilt für das PageRank-Feature der Google Toolbar. Hier wird lediglich abgefragt, welchen Wert die Seite hat. Für Google spielt der PageRank (Wert zwischen 0 und 10) bei den Ergebnissen übrigens kaum mehr eine Rolle.

Microsoft sieht in den Daten aus der Bing Toolbar über Google übrigens nur als ein weiteres „signal“ für die Ergebnisse an. Ein Kopieren sei dies nicht. Wie man auch immer die Kopieren definiert, aber das Experiment zeigte, dass Teile der Ergebnisse von Bing doch von Google direkt stammen.

Weitere Begriffe mit Screenshots gibt es im Google Blog.



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