Ventures

Google hat die Geldbörse weit geöffnet, und das zahlt sich früher oder später aus, so hofft man jedenfalls, wenn man Venture-Captial in ein junges Unternehmen steckt. Zwar ist INVIDI mit 10 Jahren nicht mehr so jung und könnte Googles kleiner Bruder sein, haben sie aber eine sehr interessante Technik, die etwas mit dem Google TV zu tun hat. 

Google stopft wieder kleinere Unternehmen mit Inventionen in Millionen-Höhe. Dieses Mal geht es um INVIDI, einem Startup, welches sich auf TV-Werbung via Set-Top-Boxen spezialisiert hat und entsprechend auch Software für einen Google TV mitbringt. Aber 23$ Millionen gehen nicht nur alleine in Werbung, sondern auch in Technik, wie Video On Demand, Festplatten-Recorder, Pay-per-view-Events (wie etwa bei T-Home), Internet, Sprache, Kabellose Dienste und Tripple-Play-Produkte drauf. 

Im selben Atemzug geht ein Produkt-Manager, Shishir Mehrotra, zu INVIDI und steigt in den Verwaltungsrat ein. Er ist bei Google weiterhin als Google TV Ads und YouTube Ads Manager tätig. Jetzt wird es aber erst richtig interessant: Google möchte mit INVIDI einige TV-Ads-Produkte entwickeln. Welche das genau sind, lässt sich schwer erahnen, jedoch könnte es darauf hinauslaufen, bald über Google TV's Werbung zu kaufen und verkaufen. Sicher hat die Investition eine Menge mit dem Google TV am Hut.

Gegründet wurde INVIDI 2000, hat aber schon VC von GroupM, Motorola, Menlo und anderen Kreditgebern erhalten. Vor kurzem steckte das Unternehmen in Vereinbarungen mit Dish Network und DirectTV. Das Gerät wurde bereits von Comcast’s Baltimore unter die Lupe genommen. Im Test stellte sich heraus: Die adressierbare Werbung ist 65% effizienter und sogar 32% effektiver.
 
Google TV soll am 19. Mai bei der Google I/O vorgestellt werden. 
Docs

Das neue Google Docs ist da und es sieht toller aus, lässt sich besser Bedienen - und es ist die große MS Office-Konkurrenz und brauch sich vor Vergleichen nicht zu scheuen. In der Technik steckt aber viel Arbeit: Früher war es auf einer Ebene mit dem Browser, für das neue Docs mussten extra JavaScript-Bibliotheken geschrieben werden.

Wir haben schon lang auf das neue Docs gewartet, als es herauskam brachte es viele neue Features mit. Doch dass Google Docs erst einmal Tabstopps, Formatierungen und Drag & Drop kann, musste von Grund auf neu Erfunden werden. Einige Desktop-Entwickler werden wissen, wie viel Arbeit hinter einem normalen Texteditor steckt: Lineale, Formatierungen, Schriftarten, Schriftgrößen: Alles muss erst einmal programmiert werden, bis es so ist, wie man es sich vorstellt und der Benutzer es wünscht. Sicher: Man kann hier auf fertige C-Bibliotheken zurückgreifen, aber bei JavaScript und dem Browser gibt es einfach keinen Ansatz - und da kommt Google mit dem neuen Editor ins Spiel.

Das alte Google Docs verwendete Standard-JavaScript (JS)-Biliotheken. Dabei benutzt der Editor Standard-Textfelder, Formatierungen waren schnell kaputt, es war ein Mischmasch aus den Standard-Browser-Funktionen und JavaScript. Wenn man bspw. einen Tab in den Browser getippt hat, übersetzt der JS-Editor den Tab in HTML (&tab;). Wenn man das Dokument dann in einem Browser geöffnet hat der kein Tab versteht, war die komplette Formatierung kaputt. Die Implementation war aber einfach und der Editor war schnell zusammengestrickt.

Im neuen Google Docs ist das nun komplett anders. Die von Google entwickelte JavaScript-Bibliothek übersetzt alle Formatierungen in spezielles HTML, welches aber keine Formatierungen verliert. Das kann man sich nun so vorstellen, als dass bspw. für das Tab-Problem 4 Leerzeichen ersetzt wurden. Das Interface war eine richtig komplexe Entwicklung: Für jeden Click, für jedes Mouseover, für jedes Zeichen wird ein HTML-Code und CSS-Wert festgelegt. Auch Tabstopps werden gesondert realisiert.



Die neue Editor-Oberfläche 
Wenn man jetzt Docs öffnet, sieht alles so aus, wie man es vom Desktop-Word-Tool gewohnt ist. Bis es soweit ist, bedarf es einigen Stunden und Wochen an Arbeit. Um sich das genauer vorzustellen, muss man den Editor mal aus der Seite des Browser sehen. Zunächst muss man wissen, wie groß und wie weit jeder einzelne Buchstabe ist. Das ist wichtig, um den JavaScript-Cursor richtig zusetzen. Das Ganze ist ja keine gewöhnliche Textarea mehr, sondern ein HTML-Frame. Klickt man beim neuen Docs also auf eine Position, so wird eine x- und y-Position aus der Breite, der Höhe, und der Form der Schrift errechnet und dann wird der Cursor platziert. Der Cursor ist ein einfacher Div-Container, der per CSS auf 2px Breite gestellt wird. Wenn man also [Tab] drückt, rechnet der Editor genau die Breite eines Leerzeichens aus und setzt den Cursor dann hinter diese Leerzeichen. Klingt eigentlich ziemlich einfach, aber die JavaScript-Bibliothek muss Alles(!) in HTML umsetzen.

Alleine der Cursor, das Lineal und der Text sind in JavaScript -> HTML

Ganz zu schweigen von der Rechtschreibkontrolle und den ganzen Shortcuts, Funktionen, Linealen - alles muss mit JavaScript in HTML umgewandelt werden. Kein Standard-HTML-Objekt, sondern richtig viel JS-Code!

Die neue Layout-Engine
Was keiner so auf dem Bildschirm hat, ist bei jedem Word-Prozessor ein Höllenakt: Wenn man alle Buchstaben, alle Lineale, Links, Formatierungen richtig anordnen möchte, muss man auch alles exakt umsetzen. Ein Buchstabe ist nicht einfach ein Buchstabe, sondern ein HTML-Objekt, welches berechnet und angepasst werden muss. Wenn man bspw. "a" tippt, dann ist das "a" nicht einfach nur ein a, sondern es ist ein JavaScript-Befehl, der mehrere Funktionen aufruft und dem JavaScript sagt, das "a" in den HTML-Kontext zu bringen. Wenn man ein Leerzeichen tippt, muss der Editor jedes Wort mit der Google-Rechtschreibprüfung abgleichen. Wenn jemand ins Fenster klickt, dann rattert irgendwo ein Prozessor, der diesen Klick umsetzt, den Cursor setzt - genau wie beim Betriebssystem. Es ist also eine enorme Arbeit, so etwas wie auf dem Screenshots hinzubekommen! Man muss HTML aka Browser sagen, dass er die Breite, Höhe und die Formatierung via CSS immer beizubehalten hat. Und jeder Webmaster kennt das Problem, dass man seine Seite an verschiedene Browser möglichst gleich anpassen möchte.

Es muss also viel Arbeit gekostet haben, bis irgendwann so ein Objekt möglich wurde, welches genau auf Maß anzeigt und dabei alle Formatierungen und Schriftarten und -Größen beachtet.

Layout Engine

Kollaboration
Das wichtigste Thema im neuen Editor ist aber die Kollaboration. Wichtig dabei ist der Crash-Effekt, dass also mehrere Benutzer an einem Dokument arbeiten können, ohne dass Editierungen verloren gehen. Dafür hat Google scheinbar auf bestehende Mittel zurückgegriffen, war es aber bis dahin ein langer Weg: Wenn man Buchstabe für Buchstabe tippt, dann muss das über JavaScript an die Server gehen, die Server müssen den Benutzer verstehen, müssen die Buchstaben ein Zeichen auswerten. Bei dem einen Benutzer ein Cursor (wieder mit JavaScript) und bei dem Anderen das Selbe darstellen. Es muss also pro Buchstabe und Wort ein Aufruf an die Server stattfinden und das JavaScript muss den Server immer wieder befragen, ob etwas Neues vorliegt. Das ist wirklich anstregend und nur mit aufwändigem Ajax (JS+XML) zu realisieren. Zudem muss man gewisse Grenzen kennen, denn jeder Server ist auch irgendwann ausgelastet, auch bei Google.

Man sieht also, wie viel Arbeit in so einem "einfachen" Dokument-Prozessor steckt, bis es endlich so aussieht, als wäre Docs eine native Applikation. Man benötigt nicht nur ausgeweitete Server- und HTML-Kenntnisse, sondern muss auch in JavaScript und Ajax ein richtiger Profi sein.

Dieser Blogpost wurde durch den originalen Post von Google inspiriert, aber nochmals erweitert.
Android

Ein weiterer Google-Mitarbeiter verabschiedet sich für eine andere Firma: Senior Android-Software-Entwickler Cedric Beust geht zu LinkedIn. Es ist aber noch unklar, welche Rolle er dann bei LinkedIn spielen wird.

Android ist mittlerweile so erwachsen, dass die Gründer nicht mehr gebraucht werden - und so verabschiedet sich das nächste Gesicht von Google, um Anderen beim Großwerden zu helfen. Dass LinkedIn für ihn auf den Plan steht, wird wohl überraschend sein, ist LinkedIn schon weit ausgeprägt. Er wird dort aber noch weitere Apps entwickeln. Früher arbeitete er bei Google als Java-Entwickler, später als Android-Entwickler. Wir denken, dass er seine Android-Kenntnisse bei LinkedIn umsetzen wird.

Er schreibt in seinem Blog zum Wechsel:
War bei Google für sechs Jahre, aber es fühlt sich mehr nach "zwei Jahre bei Google und vier Jahre bei einem kleinen Startup, welches sich Android nennt, welches plant, die Mobil-Industrie zu revolutionieren" anfühlt. Ich weiß nicht, was überraschender ist: Wie ehrgeizig dieses Ziel ist oder wie weit heute Android ist...
Dass es zeitgleich mit der Hotspot-Tethering-Geschichte kommt, ist nicht irgendwie zufällig, sondern von Beust geplant gewesen: "FroYo ist keine Ausnahme, dafür vorbereitet, alles bisherige wegzublasen, um etwas zu werden..., das du demnächst dann sehen wirst"
Code Eclipse Labs

Das Problem kennt der Programmier unter euch sicher: Man schreibt seinen Code in Eclipse oder einer anderen IDE und möchte ihn dann irgendwo hosten - aber am Besten noch mit SVN oder Mercurial. Mit Eclipse Labs geht's jetzt direkt: Von Eclipse per einen Klick auf Google Code Project Hosting. 

Dabei soll Google Code Hosting unter Eclipse Labs nur eine Option sein, um Open Source Projekte dort zu speichern. Eclipse selbst möchte dort aber nicht hosten, nur die Möglichkeit für User-Hosting anbieten. Man hat dabei die Möglichkeit, zwischen mehreren Open Source-Lizenzen, bspw. Apache- oder BSD-Lizenz zu wählen und kann zwischen Subversion oder Mercurial-Versionskontrolle wählen. 

Für Eclipse Labs gelten aber extra AGB, die man sich vorher durchlesen sollte. Eclipse selbst schreibt im Blog: "Riesiges Danke an Google: [...] Google hat wieder einmal ihr Engagement der Open Source-Community gezeigt!; Eclipse-Add-Ons werden bereits seit einiger Zeit bei Code gehostet.

» Ankündigung
» Eclipse Labs 
Android Das neue Android-Betriebssystem "FroYo" kommt mit zwei neuen Features, die heute von TechCrunch vorgestellt wurden. Dabei handelt es sich zum Einen um Tethering, um Anderen um eine WLAN-Hotspot-Funktion, die das Smartphone zum mobilen Access Point macht. Eigentlich soll Android 2.2 mit dem Codenamen "Frozen Yoghurt" erst nächste Woche auf der Google I/O vorgestellt werden, sind aber heute neue Screenshots aufgetaucht, die zwei neue Funktionen in Aktion zeigen. Konnte man bis heute bei Android nur fremde Verbindungen nutzen, stellt Android eine neue Ära der mobilen Kommunikation dar: Mit FroYo soll man sein Smartphone zum mobilen Access Point machen können und so Andere auf seine Mobilfunk-Verbindung zugreifen lassen, das berichtet TechCrunch auf informierten Kreisen. Außerdem soll man Tethering via USB nutzen können, sodass ein Net-/Notebook oder ein Desktop-PC auf die Internetverbindung zugreifen kann und das Internet nutzen kann, ohne direkt am Internet angeschlossen zu sein. USB Tethering und Wifi-Hotspots Anhand des Screenshot sieht man, dass Android einen Access-Point erstellen kann und seine Internetverbindung so freigeben kann ("AndroidAP").
Google Facebook

Google hat einen wichtigen Menschen verloren: Der Senior Android-Product Manager Erick Tseng wechselt zur Konkurrenz von Facebook, das gab er zunächst auf seinem Twitter-Account bekannt, später bestätigte das Facebook. 

Ein kleiner Tweet, der ziemlich viel aussagt, den hat @etseng gestern abgesetzt:
 
About to begin a new, exciting chapter in my life. Heading to #Facebook on Monday to help innovate at the intersect of mobile and social

Deutsch: Bin dabei ein neues, spanendes Kapitel in meinem Leben zu starten. Auf dem Weg zu #Facebook ab Montag, um im Mobile- und Social-Zusammenschluss bei Innovationen zu helfen.
Tseng war in die Anfänge von Android involviert, er arbeitete insgesamt 4 Jahre für/bei Google. Er war zuletzt auf der Bühne beim Nexus One-Event Anfang diesen Jahres.

Mittlerweile hat Facebook bestätigt, dass er wechseln wird und eine tragende Rolle bei Facebook spielen wird:
Wir können bestätigen, dass Erick Tseng Facebook betreten wird als eine führende Person bei mobilen Produkten. Erick hat eine lange Erfahrung beim Aufbau von ansprechenden Erlebnissen, die die Leute auf mobilen Geräten machen. Wir sind begeistert, dass Erick uns bei Facebook dabei hilft, Produkte und Features zu entwickeln, die es den Leuten erlauben, dass sie sich von überall austauschen und verbinden können!
» TechCrunch
Ventures

Google investiert wieder einmal in ein Startup-Unternehmen. Dieses mal geht es um ein Location-based Mobil-Spiel, welches 2008 gegründet wurde. Es hat mittlerweile schon 600 Abnehmer, davon z. B. die Harvard Uni, Princeton oder das MIT, sogar die US-Army. 4 Millionen US-Dollar hat Google für das kleine Unternehmen ausgegeben.

SCVNGR ist nicht einfach nur ein Location-Service, wie Latidude, sondern ist ein richtiges Spiel, welches man virtuell an realen Orten spielt. Man muss Challenges an den verschiedensten Orten ausführen, muss zum Beispiel ein Origami basteln, oder man Checkt in eine Location ein. Je nach dem gibt es dann Punkte, die einem im Spiel weiterhelfen.

Heute hat man dann angekündigt, dass die App erstmals verfügbar ist - man kann sie für iPhone und Android herunterladen. Das Prinzip kennt man aber schon aus verschiedenen anderen Apps: Foursqaure, Gowala oder Facebook. Dennoch wird Google gut damit tun, in diese Nische einzusteigen. Allerdings gibt's SCVNGR nur für die USA.

» SCVNGR 
» Quelle 
Apple

Im Patentstreit um Apple-Patente schlägt HTC zurück: Sie weisen alle Vorwürfe von sich und verwies auf eigene Innovationen. Damit fordert HTC auch den Verkaufs-Stop von iPod, iPad und iPhone-Geräten in den USA.

Apple soll gegen gleich drei Patente von HTC verstoßen haben, so sieht es die Klageschrift vor: Zwei Patente beschreiben die Energienutzung der HTC-Geräte und eins die Telefonbuchnutzung. Die Klage wurde bei der internationalen Handelskommision (ITC) eingereicht. Ein Analyst sagt gegenüber Heise.de: "Man muss es sehen, wie es ist: Klage erzeugt Gegenklage".

HTC baut für Google schon einige Geräte, so zum Beispiel das Google Nexus. Apple hatte im letzten Monat HTC verklagt, da sie gegen Patente in der Optik, Konstruktion, sowie von Software verstoße. Der Konkurrenzkampf in der USA ist so stark, dass man davon ausgehen kann, dass die ITC ein interessantes Urteil verkünden wird. Ob aber einer der beiden Hersteller ein Verkaufsverbot bekommt, ist noch nicht abzusehen.
Google Doodle: Vatertag

Während Christen die Himmelfahrt Jesu feiern, feiern die Väter und Männer ihren Ehrentag. Für alle Schlipsträger hat Google heute ein Kravattiges Doodle designet. Auch an unsere Väter gilt das große "Danke".

Das verlängerte Wochenende besteht bevor: Christen feiern die Himmelfahrt des Sohn Gottes in Richtung Himmel. In Deutschland ist Christi Himmelfahrt daher seit 1936 ein gesetzlicher Feiertag - die DDR bildete da die Ausnahme, sie hatten ihn erst ab 1966. Viele Männer nutzen diesen Tag, um ihr Geschlecht zu feiern, deshalb heißt der Tag auch "Männertag" oder "Vatertag". Den feiert man in den USA übrigens nicht wegen Christi Himmelfahrt, sondern als extendierten Feiertag seit 1910 zur Ehrung des Mannes, wie bei der Mutter bzw. Frau.

Der Vatertag wird üblich mit Bier und vielen männlichen Freunden und Bekannten gefeiert. Oftmals mit Traktoren und Kutschen als Ausdruck der Männlichkeit.

Wir danken auch allen Vätern und wünschen auch denen (und uns natürlich) ein frohen Männer- bzw. Vatertag!