Google Maps: Manipulationen von Einträgen sorgen für Probleme – deutsches Unternehmen verliert Kontrolle
Die Kartenplattform Google Maps kann in vielen Situationen sehr praktisch und auch hilfreich sein – das gilt allerdings nur für Endnutzer. Wer selbst einen Maps-Eintrag verwaltet oder für die Einträge von Unternehmen verantwortlich ist, kann regelmäßig gegen Windmühlen und unerwartet Manipulationen ankämpfen. Ein aktuelles Beispiel aus Deutschland belegt dies.
Für viele Nutzer dürfte Google Maps die erste Anlaufstelle auf der Suche nach Adressen, Wegbeschreibungen, Öffnungszeiten, Bewertungen und weiteren Ortsdetails sein. Das wissen natürlich auch alle Unternehmen und dementsprechend sollte man darauf achten, einen aktuellen und korrekten Maps-Eintrag zu besitzen. Um das sicherzustellen, hat Google schon vor vielen Jahren die Business-Profile geschaffen, die durch eine Verifizierung sicherstellen sollen, dass die richtige Person/Organisation Zugriff darauf hat.
Jetzt zeigt ein aktueller Fall aus Deutschland, dass es trotz dieser verifizierten Profile immer wieder Probleme gibt. Das Softwareunternehmen Number42 hieß auf Google Maps plötzlich Number666 – ohne ersichtlichen Grund. Wann und warum diese Änderung durchgeführt worden ist, lässt sich nicht herausfinden und wurde auch auf mehrfache Nachfrage an Google seitens dem Unternehmen und Medien nicht mitgeteilt. Es dürfte sich um eine Manipulation durch einen unglücklichen Kunden, einen Konkurrenten oder gelangweilte Nutzer handeln.
Trotz Vorhandensein eines verifizierten Business-Profils war es dem Unternehmen nicht möglich, diese Änderung rückgängig zu machen. Mehr noch, das Unternehmen wurde nicht einmal darüber informiert, dass diese Änderung vorgenommen worden ist. Man fand das zufällig Anfang August heraus und beantragte über die entsprechende Google Maps-Funktion eine Änderung. Es passierte das Erwartbare: Nichts.
Weil es bei Google Maps, so wie bei vielen Google-Produkten, keinen Ansprechpartner und auch keine sinnvolle Kontaktmöglichkeit gibt, wandte sich das Unternehmen an den Google Workspace-Support. Dort stieß man zwar auf offene Ohren, aber helfen konnte diese auch nur auf indirektem Wege über interne Kommunikation. Dabei ging wohl etwas schief, denn plötzlich wurde aus Number666 das Unternehmen Number62. Nah dran, aber noch nicht Number42.
Das Unternehmen kämpfte also weiter gegen Windmühlen und hatte keine Ansprechpartner. Auch Medien gegenüber gab Google keine hilfreiche Auskunft, sondern versandte lediglich mehrfach Textbausteine. Als Kunde steht man dann wie üblich im Regen und hat keine Handhabe. Bleibt vielleicht nur der Weg über eine Gegenmanipulation im eigenen Profil oder die Hoffnung, dass es sich irgendwann von selbst löst. Mittlerweile hat das Unternehmen seinen Namen zurück, dass das dauerhaft so bleibt, ist aber keinesfalls garantiert.
Ich denke, wer schon einmal ein echtes Problem mit einem Google-Produkt gehabt hat, kann diese Geschichte sehr gut nachvollziehen. Viel mehr als Textbausteine sind nicht zu erwarten. Erwischt man dann doch noch einen verbliebenen Menschen im Support, kann dieser ohnehin nicht helfen. Fragt sich natürlich, wozu es die verifizierten Unternehmensprofile dann überhaupt gibt…
[golem]
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