Pixel Kamera: Die Realität spielt keine Rolle mehr – hat Google es mit den KI-Anpassungen bereits übertrieben?

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Mit der Pixel Kamera hat Google immer wieder die Grenzen der Smartphone-Fotografie verschoben, wobei die Messlatte natürlich jedes Jahr ein wenig höher gesetzt werden muss. Mittlerweile ist man mit den KI-Anpassungen hocherfolgreich und kommt um deren Einsatz nicht mehr herum. Doch jetzt lassen ehemalige Google-Entwickler Zweifel daran aufkommen, ob das der richtige Weg ist.


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Die Pixel Kamera bringt mit jeder Generation neue Tricks auf die Pixel-Smartphones, wobei sich der Fokus in den letzten Jahren sehr stark auf den KI-Bereich verschoben hat, die unmittelbar nach der Aufnahme oder auch erst bei der erweiterten Bildbearbeitung zum Einsatz kommt. Hat man früher mit Tricks wie einer gesteigerten Bildqualität bei „schlechter“ Hardware geglänzt, Nachtaufnahmen ermöglicht, Portrait-Aufnahmen ermöglicht und mehr, sollen es heute eher die KI-Tricks richten.

Googles Kamera-Team dürfte mit der KI noch sehr lange Freude haben, denn deren immer stärker ausgeprägten visuellen Funktionen machen es möglich, mehr aus einem Motiv herauszuholen, als eigentlich drin ist. Das zeigt sich schon am tief integrierten magischen Editor, der Objekte einfach entfernt oder verschiebt. Aber selbst die Farbdarstellung wird heute von der KI bestimmt, sodass manche Motive auf dem Foto besser aussehen, als es in der Realität der Fall gewesen ist. Schön, aber wollen wir das auch?

Google hat schon vor einigen Monaten verkündet, dass die Realität bei der Kamera keine Rolle mehr spielt. Man will Fotos nicht mehr so aufnehmen, wie sich das Geschehen vor der Kameralinse abspielt, sondern so, wie es der Mensch im Gedächtnis behält. Weil nur die wenigsten Menschen ein fotorealistisches Gedächtnis haben, entsteht daraus eine geschönte Aufnahme eines Moments. Das gefällt dem Nutzer, hat aber nichts mehr mit der Realität zu tun.




indigo kamera

Googles altes Pixel Kamera-Team hält nichts von KI-Halluzinationen
Wir haben euch vor wenigen Tagen eine neue Kamera-App des alten Pixel Kamera-Teams vorgestellt, das noch mehr herausholen möchte als die aktuellen Versionen von Google, Apple und Co. Dabei setzt man auf starke technische Optimierungen, lässt aber keine generative KI zum Einsatz kommen. Stattdessen werden Dutzende Einzelbilder aufgenommen, ausgewertet und von einer reinen Bild-KI ein Gesamtbild erstellt. Dieses spiegelt dann die Realität wider, ohne dass eine KI Dinge einfügen oder entfernen muss.

Selbst in der Ankündigung spricht man davon, dass KI in Kamera-Apps immer mehr dazu tendiert, zu halluzinieren und Inhalte erschafft, die gar nicht vorhanden sind. Das ist ein großes Problem, das sich in den nächsten Jahren sicherlich noch deutlich verschärfen wird. Diese Meinung scheint aber kein reines Marketing zu sein, sondern ist ein Grundpfeiler der neuen Kamera-App. Diese basiert auf visuellen Technologien und wurde von den ehemaligen Pixel Kamera-Entwicklern konzipiert, die Google verlassen haben, als das Unternehmen mit KI in der Kamera-App begann.

Vermutlich wird es keinen richtigen und keinen falschen Weg geben. Einige Menschen wollen die Realität darstellen, andere wollen das perfekte Motiv. Am Ende wollen eigentlich beide das Gleiche: Ein schönes Foto.

» Google Fotos: Neuer KI-Assistent ‚Ask Photos‘ wird in die Fotosuche integriert – das sind die Unterschiede

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