Android Auto: Google bringt Smart Glasses ins Auto – ist das die Zukunft des digitalisierten Autofahrens?

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Google hat mit der Infotainment-Plattform Android Auto große Pläne, denn sowohl die Nutzungsdauer als auch der Funktionsumfang sollen weit über die bestehende Situation hinaus ausgebaut werden. Im Zuge dessen wird man wohl schon bald Smart Glasses im Auto unterstützen und die Nutzer mit zusätzlichen Informationen versorgen wollen. Das hat großes Potenzial, über die Umsetzung kann man allerdings streiten.


android auto smart glasses

Wir haben bereits vor einigen Tagen darüber berichtet, dass Google eine Verknüpfung zwischen Android Auto und Smart Glasses aufbauen will, die schon jetzt in frühen Versionen der Android Auto-App enthalten ist. Aus den aktuellen Strings geht hervor, dass man zunächst mit Navigationsanweisungen beginnen möchte, die direkt auf dem Brillendisplay vor den Augen des Nutzers eingeblendet werden sollen. Damit soll sich verhindern lassen, dass die Fahrer ständig ihren Blick von der Straßen nehmen und auf das Infotainment-Display richten. Mehr Details dazu findet ihr im verlinkten Artikel.

Eine Verbindung zwischen Android Auto und Android XR als Smart Glasses-Betriebssystem ist nicht ganz überraschend, denn beide basieren auf demselben Kern. Dazu kommt, dass die Plattformen um die Zeit der Nutzer buhlen, wobei sich Überschneidungen ergeben. Die von Google geplanten Smart Glasses sind dafür konzipiert, dass der Nutzer diese den ganzen Tag auf der Nase trägt – genauso wie man nahezu den ganzen Tag die Armbanduhr trägt. Das gilt dann auch für die Zeit während einer Autofahrt.

Nicht würde den Brillenträger daran hindern, mit der Brille auf der Nase auf das Infotainment-Display im Auto zu blicken. Doch die Synergie zwischen den beiden Displays erlaubt es, diese kleinen Details vor die Augen des Fahrers zu bringen und somit den Blick nicht abwenden zu müssen. Das soll die Aufmerksamkeit auf die Straße erhöhen. Doch während Android Auto die gesamte Karte mit vielen Details zeigt, soll die Brille nur simple Anweisungen in Pfeil- und Textform bieten. Eine Karte direkt vor den Augen des Fahrers wäre dann vielleicht doch zu störend.




Hudway Heads up Display

Informationen vor den Augen könnten Fahrer ablenken
Und so ergibt sich schon bei den Navigationsanweisungen die Situation, dass es den konzentrierten Fahrer eher noch mehr fordern als unterstützen würde. Es benötigt den Blick auf beide Displays. Nehmen wir dann noch die weiteren aktiv im Auto genutzten Aktivitäten wie die Musik, Kommunikation und Smartphone-Benachrichtigungen dazu, kann das schnell zu einer Reizüberflutung führen. Dabei sollte die volle Aufmerksamkeit des Fahrers doch auf der Straße und ihren zahlreichen eigenen Informationen vom Streckenverlauf über andere Fahrzeuge bis zu Verkehrszeichen liegen.

Der zweite Punkt ist es, dass die eingeblendeten Informationen die Aufmerksamkeit des Fahrers sogar mehr herausfordern könnten als der gezielte schnelle Blick auf das Infotainment-Display. Es entsteht der bei müden oder überforderten Autofahrern beliebte und gefährliche Tunnelblick. Nur, dass dieser nicht auf dem Straßenverlauf liegt, sondern auf der eingeblendeten Information. Google wird solche Themen mit Sicherheit durchdacht und auf Sicherheit überprüft haben – dafür ist Android Auto bekannt und auch die Smart Glasses-Entwicklung hatte genügend Zeit für solche Themen. Dennoch wird das sicherlich eine lange Umstellung der Nutzer erfordern.

Vielleicht sollte man sich eher mit den Fahrzeugherstellern zusammentun oder mit Herstellern von HUD-Geräten, um die Anweisungen auf die Scheibe des Fahrzeugs und nicht auf das Brillenglas zu bringen. Die Anzeige von Navigationspfeilen hinter dem Lenkrad, die von vielen modernen Fahrzeugen unterstützt werden, sind dafür sicherlich ein gutes Beispiel.

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