Google-Gründer fordert 60-Stunden-Woche, deutlich mehr Produktivität und weniger Nanny-Produkte

google 

Google ist seit vielen Jahren in allen Bereichen hocherfolgreich, springt von einem Rekordquartal zum nächsten und es gibt kaum einen Grund zu glauben, dass das in den kommenden Jahren nicht so weitergehen wird. Dennoch übt nun Google-Gründer Sergey Brin recht überraschend gewaltigen Druck auf die gesamte Belegschaft aus und schwört vor allem die KI-Entwickler ein, die Marktführerschaft als unabdingbares Ziel vor Augen zu haben.


google künstliche intelligenz

Google-Gründer Sergey Brin ist zumindest in der Öffentlichkeit nicht unbedingt für große Worte bekannt, denn er hält sich seit jeher weitestgehend im Hintergrund und hatte über viele Jahre auch keine aktive Rolle im Unternehmen. Das hat sich Mitte 2023 geändert, denn der Gründer ist zurückgekehrt und hat nun eine „mehr aktive Rolle in der KI-Entwicklung„, wobei das niemals weiter ausgeführt wurde. Bis heute ist nicht bekannt, was Brin abseits von möglichen Beratertätigkeiten eigentlich tut. Doch jetzt scheint er seinen Einfluss nutzen zu wollen.

Mehr Verantwortung für die Nutzer
In einem internen Schreiben, das vor wenigen Tagen an die Öffentlichkeit gelangt ist, spricht er gleich zwei große Themen an, die seitdem in den Medien – und auch hier im Blog – diskutiert werden. Das erste große Thema ist es, dass er den Abschied von Nanny-Produkten fordert. Damit sind Produkte und Bereiche gemeint, die den Nutzer zu sehr bevormunden. Es sollte weniger gefiltert und den Nutzern mehr Freiraum bei der Nutzung der Produkte gelassen werden. Das gilt allen voran für die KI, die auch bei Google im Hintergrund von umfangreichen Filter und Blockadetools gehemmt wird. Nutzer-Entscheidungen sollen nicht mehr abgelehnt werden.

Es geht ihm wohl darum, die Einsatzbereiche der Künstlichen Intelligenz auszubauen und dabei in Bereiche vorzustoßen, denen man sich bisher verschlossen hat. Man mag es kaum glauben, aber als Beispiel werden Bereiche wie Waffen oder Telefonsex genannt. KI is made for porn. Wer das zuerst entdeckt, könnte deutlich an Nutzerschaft zulegen – das galt schon immer bei vielen neuen Technologien.

» Google-Gründer fordert mehr Vertrauen und Abschied von Nanny-Produkten




google mitarbeiter googler xoogler kündigung

Google-Mitarbeiter sollen mehr arbeiten
Das zweite große Thema betrifft einen Großteil der Belegschaft, denn die Google-Mitarbeiter sollen 60 Stunden pro Woche arbeiten, was laut Brin der sogenannte „Sweet Spot“ ist und als ideale Arbeitszeit für hohe Produktivität betrachtet wird. Ob er selbst 60 Stunden die Woche im Unternehmen ist, ist nicht bekannt. Diese 60 Stunden sind aber nicht nur eine Empfehlung oder ein Optimum, sondern laut Brin tatsächlich notwendig, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.

Dabei geht er soweit, alle Mitarbeiter, die diese hohe Stundenzahl nicht leisten können oder wollen, als unproduktiv zu bezeichnen. Und wer Musk, Zuckerberg und anderen Tech-Größen zuletzt zugehört hat, der weiß was der Stempel „unproduktiv“ bedeutet. Mehr noch: Die Mitarbeiter mit Regelarbeitszeit würden die anderen demoralisieren und somit die Motivation nehmen – sie sind also schlecht für das gesamte Team und das Unternehmen. Und damit ist dann schon der zweite Stempel unter der baldigen Kündigung.

Es sind überraschende Aussagen von Brin. Natürlich will Google alles in die KI-Entwicklung hereinwerfen, aber offenbar stößt man dabei an Grenzen und spürt den enormen Konkurrenzdruck. Die alten Zeiten, in denen Google-Mitarbeiter noch 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für private Projekte aufwenden durften, sind schon sehr lange vorbei, aber spätestens mit diesen Aussagen trägt man sehr deutlich nach außen, wie hoch der Druck auf die Mitarbeiter mittlerweile ist.

» Google-Gründer Sergey Brin fordert 60-Stunden-Woche

Letzte Aktualisierung am 2025-03-22 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket