Google Chrome: Keine Manipulation ohne Zustimmung – Google verschärft Regeln für Browser-Erweiterungen

Die meisten Nutzer von Google Chrome dürften auf eine Reihe von Erweiterungen setzen, um den Funktionsumfang des Browsers zu vergrößern und sich praktische Hilfsmittel in den Browser-Alltag zu holen. Jetzt hat Google eine Verschärfung der Regeln für Erweiterungen angekündigt, die aufgrund eines kleinen Skandals im vergangenen notwendig geworden sind. Es geht um unbemerkte Affiliate-Links.

Je nach Umfang und eingeholten Berechtigungen können Chrome-Erweiterungen recht mächtig sein und nicht nur zusätzliche Inhalte einblenden oder eigene App-Oberflächen bieten, sondern auch Inhalte von Webseiten manipulieren. In den meisten Fällen geschieht das hoffentlich im Interesse der Nutzer, aber es gibt auch die bekannten bösen Buben – und eine davon gehört ausgerechnet zum PayPal-Konzern. Im vergangenen Jahr hat die Erweiterung Honey auf sich aufmerksam gemacht, die mit unlauteren Mitteln selbst ihre Partner ausgenommen hat.
Das Team von Google Chrome hat nicht durch ein Entfernen der Erweiterung reagiert, die nach wie vor verfügbar ist und über 16 Millionen aktive Nutzer verfügt, sondern nun durch eine Richtlinien-Änderung. Die Verschärfungen werden im Bereich der Linkmanipulation vorgenommen: Erweiterungen dürfen nur noch dann Affiliate-Links integrieren bzw. vorhandene Links umwandeln, wenn dies transparent kommuniziert und zum Vorteil des Nutzers umgesetzt wird. Letztes ist genau das, was Honey versprochen hatte, aber nicht einhalten konnte.
Es heißt: „Affiliate-Links, Codes oder Cookies dürfen nur dann eingebunden werden, wenn die Erweiterung einen direkten und transparenten Nutzen für den Nutzer im Zusammenhang mit der Kernfunktionalität der Erweiterung bietet. Das Einfügen von Affiliate-Links ohne entsprechende Nutzeraktion und ohne einen konkreten Nutzen für den Nutzer ist nicht zulässig“. Besonders hart trifft die bösen Buben vermutlich die Regel: „Vor der Einbindung jedes Affiliate-Codes, Links oder Cookies ist eine entsprechende Benutzeraktion erforderlich“.
Für Endnutzer sind die neuen Regeln eher semi-relevant, denn einem Nutzer kann es primär egal sein, ob die Affiliate-Einnahmen an Unternehmen X oder Unternehmen Y gehen. Wenn man eine Seite, einen Influencer oder sonstige Creator unterstützen möchte, ist das aber natürlich schon relevant. Insgesamt ist es eine gute Veränderung für die gesamte Online-Welt, die sehr stark vom Affiliate-Marketing lebt.
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