Pixel Fold: Teardowns und Härtetest in der Analyse – Google wollte für die erste Generation zu viel (Videos)

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Google hat kürzlich das Pixel Fold auf den Markt gebracht, das nicht nur in klassischen Reviews Beachtung fand und die ersten Nutzer begeistert, sondern auch durch Härtetests und Teardowns musste. Weil es in den letzten Tagen ein größeres Thema gewesen ist, bekommt ihr hier eine schnelle Übersicht über die Teardowns und den Härtetest, die unter dem Strich zu einem Schluss kommen: Google wollte zu viel.


pixel fold teardown jerryrigeverything

Mit dem Pixel Fold ist Google erstmals mit einem eigenen Gerät in den Foldable-Markt eingestiegen und wollte mit diesem nicht nur ein metoo-Gerät liefern, sondern Besonderheiten bieten. In puncto Software hat man mit neuen Foldable-Oberflächen in Dutzenden Apps nachgelegt, aber auch dem Hardware-Team hatte man einen Auftrag mit auf den Weg gegeben: Googles Strategen wollten das dünnste faltbare Smartphone und im aufgeklappten Zustand einzeln betrachtet jeweils das dünnste Smartphone überhaupt. Das haben sie auch bekommen.

Google wollte wohl zu viel
Durch die Aufteilung der inneren Komponenten auf gewissermaßen zwei Geräte hat man zwar einiges an Spielraum, um das Smartphone dünner als das der Konkurrenz zu gestalten, muss sich aber dennoch an physikalische Grenzen halten. Schon von Beginn an gab es besorgte Beobachter und sowohl in Teardowns als auch im Härtetest bestätigte sich, dass die Ingenieure auch auf Kosten der Stabilität arbeiten mussten. Zusammengeklappt ist das Smartphone natürlich extrem stabil, doch im aufgefalteten Zustand wird es schon kritischer.

Und so hat man nun das Ergebnis, dass das Foldable im Härtetest nicht ganz stabil ist und mit dem erreichten Dünn-Rekord nicht viel anfangen kann. Denn nur die allerwenigsten Nutzer dürften ihr Smartphone nach der „Dicke“ kaufen, wenn zwischen den Massengeräten und dem neuen Pixel Fold weniger als 1mm liegt. Aber schauen wir uns einmal an, wie das Smartphone von Innen aussieht.




Pixel Fold im Teardown

Den ersten Teardown des Pixel Fold hat wie üblich der YouTube-Kanal PBKreviews geliefert, der sich durch eine recht seriöse Art hervorhebt und jedes Gerät ohne große Emotionen zerlegt (ganz im Gegensatz zu JRE). Dabei zeigt man, wie leicht oder schwer sich ein Smartphone öffnen lässt, welche Werkzeuge dafür benötigt werden und wie sich die einzelnen Komponenten herauslösen können. Zum Beweis des eigenen Könnens wird das Smartphone nach jedem Teardown wieder zusammengeschraubt und eingeschaltet. Am Ende gibt es eine Reparierbarkeits-Skala.

Das Pixel Fold erreicht 6,5 von 10 Punkten für die Reparierbarkeit und befindet sich damit im guten Mittelfeld. Das innere Display lässt sich praktisch nicht reparieren, denn für dieses muss das Smartphone vollständig zerlegt werden und es ist wohl nicht möglich, dieses ohne weitere Beschädigungen vom Rahmen zu lösen. Vielleicht machbar, aber nur mit sehr viel Aufwand, sodass sich auch die Teardown-Experten nicht herangetraut haben.

» Alle Infos zum Pixel Fold-Teardown

Pixel Fold im Härtetest

Das zweite Video, das für deutlich mehr Aufmerksamkeit gesorgt hat, zeigt das Pixel Fold im Härtetest. Eine Standard-Prozedur, durch die jedes namhafte neue Smartphone gehen muss. Doch beim Pixel Fold war es leider der Fall, dass aus dem Härtetest bereits ein Teardown wurde, denn das Gerät brach beim Biegetest und legte die ersten Bestandteile seines Inneren offen. Der Härtetest ist der Beweis für Googles zu großes Vorhaben mit dem dünnsten Smartphone, denn dadurch war die Stabilität nicht mehr gewährleistet.

Zwar fiel das Smartphone auch durch andere Kategorien, die meiner Meinung nach sogar schwerer wirken, aber die meiste Aufmerksamkeit erhielt natürlich das Falschrum-falten. Im Test zeigte sich, dass das innere Display so anfällig auf Kratzer ist, dass sich diese ohne großen Druck mit dem Fingernagel erzeugen lassen. Und das ist dann etwas, das wirklich jedem im Alltag passieren kann.

» Alle Details zum Pixel Fold-Härtetest




Pixel Fold im Härtetest-Teardown

Spannend und vor allem sehr informativ wird es beim zweiten Video von JerryRigEverything, denn in diesem geht es darum, WARUM das Smartphone brechen konnte. Den Spoiler habe ich euch schon in den ersten Absätzen geliefert, doch im Video wird das Ganze sehr genau gezeigt, die einzelnen Komponenten und auch deren Verformung bzw. die Festigkeit gezeigt. Außerdem geht Zack sehr detailliert auf das von Google in Eigenregie entwickelte Scharnier und dessen Federkomponenten ein.

Wer sich für das Pixel Fold interessiert und der Meinung ist, diesen Knacks selbst nicht versehentlich zustande zu bringen, sollte sich das Video einmal sehr genau ansehen und somit selbst bewerten. Die Kommentare sind etwas bissig, aber die Informationen und das Gezeigte wichtig.

» Alle Informationen zum Härtetest-Teardown


Die große Frage wird sein, wie Google auf diese Ergebnisse mit Blick auf die zweite Generation reagiert. Wird man auf den Titel des dünnsten Foldable verzichten und stattdessen mehr Wert auf Stabilität legen? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man bei einem solch teuren und über Jahre entwickelten Gerät nicht selbst diese Schwachstelle längst herausgefunden und dennoch abgenickt hat. Doch die Bilder wollen erst einmal aus dem Gedächtnis der potenziellen zukünftigen Nutzer gelöscht werden…

» Android: Google veröffentlicht drei goldene Regeln für Foldable-Apps – das sind die Voraussetzungen




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