Android: Neuer Medienpicker wird verteilt – bringt mehr Übersicht und schützt eure Daten vor App-Zugriff

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Innerhalb von Android gibt es eine ganze Reihe von Standarddialogen, die von allen App-Entwicklern genutzt werden und wichtige Funktionen übernehmen können – dazu gehört seit kurzer Zeit auch der Medienpicker. Dieser wurde vor einigen Monaten für aktuelle Android-Versionen gestartet und soll schon bald bei immer mehr Nutzern ankommen. Außerdem möchte man Cloudspeicher wie Google Fotos nativ integrieren.


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Viele Android-Apps benötigen die Berechtigung für den Speicherzugriff, um bestimmte Dateien zu öffnen, zu speichern oder zumindest aufzulisten. Vor einigen Monaten hat Google dann den neuen Medienpicker eingeführt, der ab sofort perspektivisch für alle Nutzer ab Android 4.4 zur Verfügung stehen kann. App-Entwickler müssen diesen unterstützen und können sich somit darauf verlassen, dass es von praktisch allen Nutzern verwendet werden kann. Die Implementierung benötigt laut Googles Ankündigung weniger als zehn Zeilen Code und erspart enorm viel Entwicklungszeit für eine eigene Oberfläche.

Der von den Google Play Services bereitgestellte Medienpicker hat eine recht einfache Oberfläche mit Gitteransicht, in der alle auswählbaren Medien wie üblich umgekehrt chronologisch sortiert sind. Nutzer können aber auch in eine Galerie-Ansicht wechseln, um die am Smartphone befindlichen Ordner aufzulisten, so wie man das von zahlreichen Galerie-Apps kennt. App-Entwickler können vorab festlegen, wie viele Medien ein Nutzer auswählen darf und welches MIME-Format (Image oder Video) diese haben dürfen.

Wird eine oder mehrere Mediendateien ausgewählt, kann diese wie üblich an die App übergeben werden. Der große Vorteil für App-Entwickler besteht darin, dass diese sehr viel Entwicklungszeit einsparen können und es ist davon auszugehen, dass Google die Nutzung dieses Dialogs mit einer der nächsten Android-Versionen verpflichtend machen wird. Oder zumindest darauf drängt, den offiziellen Weg zu nutzen, statt eigene Lösungen zu verwenden.




Aber wo liegt nun der Vorteil für Nutzer, die diesen Dialog schlussendlich verwenden sollen? Dieser ist noch deutlich größer, denn Datenschutz wird großgeschrieben: Die gesamte Auswahl wird lokal von den Play Services übernommen, sodass die Apps erst dann Zugriff auf die Medien erhalten, wenn diese ausgewählt und abgenickt worden sind. Das hat den riesigen Vorteil, dass den Apps kein Zugriff mehr auf den gesamten Speicher gewährt werden muss. Die Berechtigung kann also vollkommen entzogen bzw. gar nicht erst erteilt werden und dennoch können Apps einmalig auf die ausgewählten Medien zugreifen.

In Zukunft möchte man diesen Dialog weiter ausbauen und unter anderem Cloudspeicher wie Google Fotos integrieren. Wie das aussehen soll, hat man bisher noch nicht gezeigt, aber es ist wohl davon auszugehen, dass der Zugriff auf Google Fotos dank aktiv genutztem Google-Konto sofort möglich ist. Wie andere Cloudanbieter angebunden werden können, muss sich zeigen.

Verwendet wird der neue Dialog unter anderem von Google Keep, Instagram, Twitter, Google Messages, Slack oder einigen Reddit Clients.

[Android Developers Blog]




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