Google Fotos: Der magische Radierer funktioniert nicht wie angekündigt – wurde damals zu viel versprochen?

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Viele Nutzer von Google Fotos können seit dem vergangenen Jahr den magischen Radierer nutzen, der kürzlich um ein weiteres Feature erweitert wurde. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten zum Entfernen oder Verstecken von Objekten, doch so wie vor über fünf Jahren angekündigt, funktioniert es noch immer nicht. Das Beispielbild aus dem Jahr 2017 ist auch heute noch undenkbar.


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Der magische Radierer gehört sicherlich zu den smartesten Bildbearbeitungsmöglichkeiten von Google Fotos, braucht aber noch jede Menge Feinschliff, um akzeptable Ergebnisse zu erreichen. Die grundlegende Anforderung wird zwar erfüllt, aber wenn die bearbeitete Stelle mehr Blicke auf sich zieht als das ursprünglich dort vorhandene Objekt oder die Person, hat man das Ziel verfehlt. Um das zu kaschieren, hat man kürzlich das Verstecken, statt Entfernen, eingeführt.

Natürlich können die Google Fotos-Algorithmen nicht zaubern und auch nichts sichtbar machen, was nicht vorhanden ist. Es lassen sich lediglich Muster fortsetzen oder Flächen mit Verläufen auffüllen. In der Theorie wäre sicherlich sehr viel mehr möglich, aber dafür müssen einige Idealfälle zusammenkommen: Die im Hintergrund befindliche Fläche oder Objekte müssen exakt erkannt werden, es müssen alternative Fotos vorliegen und diese dann so perfekt eingefügt werden, dass man tatsächlich unsichtbares sichtbar macht.

Dass Googles Algorithmen dazu in der Lage sind, Objekte mehr oder weniger aus dem Gesamtbild zu reißen und nahezu perfekt zu einem zusammenzubauen, hat man erst kürzlich mit Parti und Imagen demonstriert. Langfristig könnte das dem magischen Radierer helfen, aber wenn kein Bild vom verdeckten Hintergrund verfügbar ist, kann das trotz aller Intelligenz nicht funktionieren.




Google Photos Gegenstände entfernen

Obige Animation hat Google im Frühjahr 2017 (!) veröffentlicht, das ist jetzt ganze fünf Jahre her. Es war das einzige Beispiel, mit dem man die Funktion angekündigt hat, die im Herbst desselben Jahres veröffentlicht werden sollte. Bekanntlich hat es viereinhalb Jahre länger gedauert, aber gut Ding will Weile haben. Man muss sich allerdings fragen, wie die Funktion im Jahr 2017 ausgesehen haben muss, wenn man nach über vierjähriger Weiterentwicklung noch immer eher mittelmäßige Ergebnisse liefert. War das damals wirklich bereit zur Ankündigung?

Wir sehen, dass der über dem gesamten Bild liegende Zaun entfernt wird. Auf den großen Hintergrundflächen ist das kein Problem, denn es muss nur eine Fläche aufgefüllt werden. Doch dass der Junge mit dem Schläger nach der Entfernung so perfekt aussieht, erreicht man auch heute noch nicht. Ich denke, dass das damals sehr unglücklich gelaufen ist und man sich die Messlatte selbst viel zu hoch gehangen hat. Entweder können es die heutigen Algorithmen nicht besser, oder Google hält die perfekten Algorithmen absichtlich zurück.

Für diese Theorie spricht wieder der Blick auf Imagen und Parti, dass Google unter Verschluss hält, um klare Regeln für die Nutzung aufzustellen. Ich halte es für vorstellbar, dass Google Fotos absichtlich Ergebnisse liefert, die Rückschlüsse auf die Bearbeitung zulassen. Immerhin ist es ein Tool für die Massen und trägt daher eine gewisse Verantwortung.

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comment 1 Kommentare zum Thema "Google Fotos: Der magische Radierer funktioniert nicht wie angekündigt – wurde damals zu viel versprochen?"

  • Ich habe den Radierer 2-3 Mal getestet und kam auf keine akzeptable Ergebnisse, das Bild wurde eher verunstaltet, habe dann nicht mehr weiter getestet. Ich denke auch das zu viel versprochen wurde, ich habe es mir definitiv anders vorgestellt.

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