Android & Chrome OS: Google fördert Umstellung des Linux-Kernels auf Rust -finanziert Entwickler für ein Jahr

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Der Linux-Kernel dürfte wohl das am weitesten verbreitete Software-Produkt überhaupt sein, das unter anderem durch die Google-Betriebssysteme Milliarden-Fach bei Privatnutzern im Einsatz ist – aber nicht nur dort. Nun schließt sich Google dem Projekt „Rust für Linux“ an und will den teilweisen Umstieg auf die alternative Programmiersprache, die für mehr Sicherheit sorgen soll, beschleunigen.


google linux rust

Die beiden Google-Betriebssystem Android und Linux basieren unmittelbar (Android) sowie über Ableger (Chrome OS) auf Linux und haben dafür gesorgt, dass der Kernel eine enorm hohe Bedeutung hat. Aber Linux kommt bei Google auch auf vielen Millionen Servern zum Einsatz, sodass man sagen kann, das ein großer Teil der Software-technischen Infrastruktur auf diesem Produkt beruht. Dementsprechend hat Google ein sehr großes Interesse daran, die Entwicklung voranzutreiben.

Seit einiger Zeit läuft ein Projekt, das Teile des Linux-Kernels auf die modernere Programmiersprache Rust umstellen soll. Rust soll die in C geschriebenen Komponenten ersetzen und dadurch für deutlich mehr Sicherheit von innen heraus sorgen. Laut dem Entwickler Miguel Ojeda bietet Rust zahlreiche Vorteile: „C ist nicht speichersicher, Sicherheitsprobleme und Schwachstellen wie möglicher Buffer Overflow im bislang in C geschriebenen Kernel gelten als Risiko für die Sicherheit von Organisationen, Geräte und persönliche Daten.“

All das soll mit Rust der Vergangenheit angehören, denn die Programmiersprache bietet entsprechende Sicherheitsfeatures, mit denen solche Schwachstellen nicht mehr oder zumindest deutlich schwerer ausgenutzt werden könnten. Aber auch eine Modernisierung kann nach mehreren Jahrzehnten sicherlich nicht schaden.




Chrome OS Linux Tux

Google finanziert Umstieg auf Rust
Google profitiert aber nicht nur vom Kernel, sondern steckt auch Ressourcen hinein: Das Unternehmen hat mitgeteilt, bereits seit April dieses Jahres eine Vollzeitstelle zu finanzieren, eben jene vom Entwickler Miguel Ojeda, um den Umstieg auf Rust voranzutreiben. Die Förderung ist vorerst auf ein Jahr angelegt und umfasst auch nur diesen einen Entwickler. Finanziell vermutlich eine überschaubare Investition, die man aber dennoch stolz sowohl bei Google als auch der Internet Security Research Group (ISRG) vermeldet.

Als Hobby-Programmierer bin ich viel zu weit von dieser Entwicklung weg und kann überhaupt nicht einschätzen, welchen Umfang dieses Projekt hat. Gut möglich, dass ein einziger Programmierer in Vollzeit diese Arbeit stemmen kann und dabei keine Unterstützung benötigt. Viele Köche verderben bekanntlich den Brei, sodass ein Team vielleicht weniger effizient als der Einzelkämpfer wäre. Einer Verlängerung des Projekts dürfte bei Bedarf wohl sicherlich nichts entgegenstehen.

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[heise]




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