Änderungen am Blog, Selbstreflexion und die Zukunft

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Treuen Lesern des GoogleWatchBlog sollte die aktuelle Situation des Blogs bekannt sein, die nun zu zwei kleinen Änderungen führen muss, die für manch einen vielleicht weniger erfreulich, aber für mich derzeit unausweichlich sind: Hoffentlich nur temporär muss der Feed gekürzt werden und auch der E-Mail-Newsletter wird erst einmal pausieren müssen. Außerdem eine persönliche Selbstreflexion sowie kleiner Ausblick auf mögliches Licht am Ende des Tunnels.


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Ich habe die aktuelle Situation des GoogleWatchBlog schon mehrfach angesprochen und sehr sehr viel positive Resonanz erhalten. Nur in Kurzform: Der Blog erhält seit Mitte Dezember keinen wichtigen Google-Traffic mehr, der sehr viele Klicks und damit die Basis für die Finanzierung generiert hat. Aus finanzieller Sicht war der Dezember sehr schlecht, der Januar eine Katastrophe und für den Februar fällt mir nur noch das Wort desaströs ein. Affiliate-Einnahmen sind quasi nicht mehr existent. Nur dank eurer Spenden gab es einen Lichtblick. Vielen vielen Dank noch einmal dafür! Ich bin auch weiterhin darauf angewiesen, sehe das aber nur als sehr sehr kurze Übergangslösung und in keinster Form als Selbstverständlich oder längerfristige Basis.

Zwei kleine Änderungen im Blog
Weil es nun wirklich auf jeden Klick und jeden Cent ankommt, müssen die zwei einzigen Stellschrauben gedreht werden, die ich habe: Der Feed liefert ab sofort nicht mehr den vollen Artikel, sondern nur noch den Auszug. Seit knapp 15 Jahren konnte der Blog praktisch vollständig über den Feed gelesen werden, deren Leser natürlich keine Werbung sehen. Das ist ein Luxus, den ich mir für alle Leser sehr gerne gegönnt habe, der aber aktuell einfach nicht mehr drin ist. Ich weiß, dass das vielen nicht gefallen wird, aber jeder Klick zählt. Ich verspreche: Wenn die Zahlen besser werden, wird es wieder den Fullfeed geben.

Außerdem muss der E-Mail-Newsletter pausieren, der täglich um 18:00 Uhr an über 2000 Empfänger verschickt wird. Das bringt knapp 100 Klicks pro Tag, kostet mich aber 30 Euro im Monat. Vielen reicht das Lesen der Überschrift, deswegen sind die Klicks sehr überschaubar. Auch das war ein Luxus, den ich allen Lesern gerne gegönnt habe, der aber einfach nicht mehr drin ist. Auch hier gilt: Wenn es wieder aufwärts geht, kommt der Newsletter zurück.




Selbstreflexion
In einem Blog bringt der Autor seine persönliche Meinung mit ein. In den letzten Wochen habe ich aufgrund meiner Situation ein wenig über die Stränge geschlagen und etwas zu häufig die Verbalkeule geschwungen – das tut mir leid und ich bitte um Entschuldigung. Ich gelobe Besserung und bin für jegliche Kritik weiterhin offen und dankbar. Manchmal braucht man als One-Man-Show eben auch einen Input von Außen, um von der falschen Fährte abgehalten zu werden, die man in der letzten Zeit beschritten hat.

Wie jeder weiß, herrscht hier ein sehr großer Interessenskonflikt: Google ist das 99%ige Hauptthema im Blog, Google bringt den Traffic und Google liefert die Werbung. Das hat 15 Jahre wunderbar funktioniert und wenn das Unternehmen mit den bunten Buchstaben dann plötzlich aus dem Nichts eine solche Reaktion zeigt und mir die Existenz-Grundlage entzieht, ist das extrem frustrierend und schlägt vielleicht auch ein wenig auf die Psyche. In gewisser Weise könnte man Google als meinen Arbeitgeber (in ganz fetten Anführungszeichen!) betrachten. Nach einer „Kündigung“ (wieder Anführungszeichen!) aus heiterem Himmel ist man dann im ersten Schock nicht unbedingt wohlgesonnen. Aber damit soll es nun vorbei sein und ich blicke nach vorn, statt zurück!

Ich gebe zu, dass mir das Schreiben über die Google-Produkte schon mal mehr Spaß gemacht hat und ich weiß auch, dass man das in den Artikeln sehen kann. Man geht mit Elan an die Artikel und Zahlen wie in unten eingebundener Statistik zum Discover-Traffic, aber natürlich auch der Blick auf die täglichen Adsense-Einnahmen, kosten Motivation. Ändern lässt sich das nicht, also muss etwas geschehen, das mir wieder Motivation gibt und neue Ziele setzt. Das habe ich nun in einem von mir wiederbelebten Projekt gefunden, das vielleicht mal sehr wichtig wird. Siehe Punkt „Zukunft“. Dass draußen wieder die Sonne scheint, so subtil das klingen mag, hilft ebenfalls. Ich denke, einige werden verstehen was ich meine 😉

Mir wurde nahegelegt, den Blog aufgrund dieses Interessenkonflikts einzustellen. Aber: Erstens möchte ich das nicht und Zweitens wäre das auch nicht so einfach. Der Blog ist mein Job, den wechselt man nicht von Heute auf Morgen. Mein (unser) Familien-Alltag ist darauf ausgelegt, dass ich 24/7 und zu flexiblen Zeiten im „Home Office“ arbeite. Natürlich könnte ich mir einen Job suchen und mache mir auch keine Sorgen, etwas zu finden. Aber dann kommen natürlich Themen wie Kinderbetreuung und Ähnliches ins Spiel, die ich hier nicht vertiefen möchte. Sicherlich sind das Luxus-Probleme, aber warum etwas aufgeben, dass so lange Zeit gut funktioniert hat und vielleicht in Zukunft ja wieder funktioniert? Sowas wirft man nicht über Nacht und in blindem Aktionismus weg.

Zukunft
Aber nach dem Prinzip Hoffnung leben kann ich natürlich auch nicht. Google antwortet mir nicht und es wäre auch nicht meine Art, nichts zu tun und den Kopf in den Sand zu stecken. Im Hintergrund arbeite ich seit einiger Zeit daran, den großen Interessenskonflikt zu lösen und unabhängiger von Google zu werden, aber das wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Weiter über die Google-Produkte zu berichten sehe ich nicht als Interessenskonflikt, denn trotz aller Stolpersteine sind viele Google-Produkte großartig und ich freue mich wie ihr über Neues. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass man das Unternehmen dahinter ebenso großartig finden und die Augen vor einigen Dingen verschließen muss.




gwb ende februar

Mein Ziel ist es, den Blog wieder mehr in die Richtung zu drehen, wie er mir und vielleicht auch euch mehr Spaß macht – aber das geht nicht über Nacht. Mittelfristig möchte ich hier im Blog außerdem weniger Werbung einblenden. Das ist mit Google AdSense aufgrund mangelnder Transparenz allerdings nicht ganz so leicht möglich und viele andere Werbenetzwerke setzen auf eine Unzahl von Trackern und lästigen Werbeformen, die es hier im Blog trotz potenziell höherer Umsätze nie gegeben hat und auch in Zukunft nicht geben wird.

Wenn die Situation noch einige Monate so desaströs bleibt und die Pläne nicht aufgehen, dann ist es eben so und ich kann das akzeptieren. Dann kann ich immerhin sagen, es versucht zu haben, den Blog in der bekannten Form zu erhalten.

Wer es bis hier hin geschafft hat: Herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Schreibt mir gerne konstruktives Feedback in die Kommentare oder auch per E-Mail: JensMinor at gmail dot com. Manchmal braucht es Anstöße von Außen, um wieder in die richtige Bahn zu gelangen.

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comment 2 Kommentare zum Thema "Änderungen am Blog, Selbstreflexion und die Zukunft"

  • Hallo Jens,

    ich habe die Artikel hier immer gerne gelesen und GWB war und ist immer noch mein bevorzugter Anlaufpunkt für News rund um die Produkte von Google, welche ich intensiv nutze. Ich hoffe daher, dass sich die Situation bald wieder bessert.

    Als das Thema um die fehlenden Klicks auftauchte, habe ich meinen Werbeblocker für die Seite deaktiviert, um GWB auf diese Art zumindest etwas zu unterstützen. Dass mich dadurch aber mitunter nervige Werbebotschaften im Fullscreen erwarten, die ich erst wegklicken muss, hätte ich nicht gedacht. Und meines Wissens sind es doch gerade auch solche nervigen Werbungen, die zu einer Abwertung seitens Google führen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Art Werbung von Google selbst ausgeliefert wird. Oder doch?

    • Den Fullscreen Werbungen begegnet man leider immer häufiger auf einer Vielzahl von Seiten in letzter Zeit. Die stammen scheinbar aber tatsächlich von Google Ads selber. Ich finde das auch äußerst kurios, das Google sowas ausspielt, wo ja auf anderer Seite eigentlich genau solche Werbeformate von Google nicht gern gesehen sind…

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