Bald Geldtransfers mit Google Pay & Google Assistant? Google verbietet Sprachüberweisungen der Sparkasse

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Mit dem Google Assistant lassen sich bereit sehr viele Dinge erledigen, automatisieren oder auch simple Fragen beantworten. Noch eine Stufe interessanter wird es dann mit den Actions on Google, die es externen Entwicklern ermöglichen, ihre eigenen Funktionen in den Assistant zu bringen. Auch die Sparkasse hat davon Gebrauch gemacht und sogar Überweisungen per Sprachanweisung ermöglicht. Doch schon kurz darauf hat Google den Stecker gezogen und diese Erweiterung verboten.


Auch wenn viele Menschen nicht unbedingt gut auf sie zu sprechen sind, kommt man um Banken heute noch nicht herum und muss grundlegende Transaktionen weiterhin klassisch per Überweisung abwickeln. Durch die immer weiter in die Finanzbranche vordringenden IT-Riesen und die vielen Fintech-Startups ändert sich das aber sehr langsam und die Banken müssen versuchen, sich selbst zu modernisieren und die Geschäftsmodelle anzupassen. Doch das ist nicht so leicht.

Google Pay Logo

Die deutsche Sparkasse hat Anfang Dezember 2018 eine Erweiterung für den Google Assistant veröffentlicht, mit der die Kunden einige Finanzgeschäfte direkt über den Sprachassistenten abwickeln konnten. Dazu gehört die Abfrage des Kontostands genauso wie die Ausführung einer neuen Überweisung. Das ist zwar recht riskant, wurde von der Sparkasse aber durch einige Hürden und Einschränkungen so sicher wie möglich gestaltet.

Eine Überweisung per Sprachanweisung war nur bis zu einer Höhe von 30 Euro möglich und erforderte somit keine TAN. Außerdem konnte nur eine Überweisung innerhalb Deutschlands durchgeführt werden und der Empfänger muss in den letzten 96 Tagen mindestens einmal bereit Geld erhalten haben. Das sind eigentlich genug Hürden um das Ganze sicher zu halten und ärgerliche Fehlüberweisungen zu verhindern, aber dennoch hat Google nun dazwischen gegrätscht und diese Erweiterung verboten.

Der Grund für dieses Verbot war anfangs unklar, denn ein Missbrauch ist durch die vielen Sicherheitsmaßnahmen eigentlich so gut wie ausgeschlossen. Auf eine Presseanfrage gab es dann zwar ebenfalls keine echte Begründung, aber vielleicht einen Wink mit dem Zaunpfahl.



Google teilte auf Anfrage mit, dass über das Actions-System derzeit noch keine Geldtransfers unterstützt werden. Das ist eine eindeutige Antwort, die zwischen den Zeilen aber auch enthält, dass man derzeit noch nicht dafür bereit ist – obwohl Google selbst an der Abwicklung nicht beteiligt ist. Aber auch Amazon verbietet solche Transaktionen in den Alexa Skills und erlaubt sogar die Abfrage des Kontostands nicht. Ein Grund dürfte der Datenschutz sein, da die reinen Anfragen eben auf den Servern von Google und Amazon verarbeitet werden.

Der wahre Grund wird es aber sein, dass sowohl Google als auch Amazon an eigenen Möglichkeiten arbeiten und solche Geldtransfers anbieten könnten – und durch die Richtlinien hält man sich die Konkurrenten schon von Beginn an vom Hals bzw. ermöglicht ihnen erst dann den Einstieg, wenn die eigenen Lösungen bereit sind. Gerade im Fall der Sparkasse kann es aber natürlich auch eine kleine Retourkutsche von Google gewesen sein, da diese Google Pay bisher ablehnen.

Google Pay dürfte an dieser Stelle schon bald ins Spiel kommen, denn die Zahlung per Smartphone oder im Web sind nur die ersten Bestandteile des Angebots, das irgendwann auch mal Geld verdienen muss – und Überweisungen und Finanztransaktionen jeglicher Art bieten sich dafür einfach an. Erst Ende des vergangenen Jahres hatte Google die Zulassung als E-Geld-Institut bekommen, was nun wieder sehr gut ins Bild passt.

Siehe auch
» Google Pay in Österreich: Erster Hinweis auf einen baldigen Start von Googles Bezahllösung

[Handelsblatt]




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