Fuchsia ‚Sherlock‘: Auf diesem Gerät könnte Googles neues Betriebssystem erstmals zum Einsatz kommen

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Google arbeitet schon seit längerer Zeit am neuen Betriebssystem Fuchsia, dessen zukünftige Rolle noch völlig unklar ist und wohl auch innerhalb des Unternehmens noch nicht vollständig geklärt ist. Intern wird das Betriebssystem bereits auf Dutzenden Geräten getestet, die sich allesamt im Prototypen-Stadium befinden. Jetzt ist ein neuer Prototyp aufgetaucht, der für einige Spekulationen sorgt.


Fuchsia wird seit knapp zwei Jahren, zumindest reichen die ersten Berichte soweit zurück, relativ offen entwickelt – denn der Quellcode inklusive aller Kommentare und Diskussionen der Entwickler steht zur freien Ansicht zur Verfügung. Doch trotz dieser Offenheit wird Fuchsia von Google offiziell mit keinem Wort erwähnt. Es ist also ein offenes Geheimnis. Und das wiederum macht es so spannend, wenn ständig neue Bruchstücke an Informationen an die Öffentlichkeit gelangen.

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Im Fuchsia-Projekt ist nun ein neues Gerät bzw. Prototyp mit dem Codenamen „Sherlock“ aufgetaucht, der ja allein schon einmal recht vielversprechend ist. Aus den vielen Commits geht hervor, dass das Gerät über 2 Gigabyte RAM verfügt und einen Amlogic T931-Prozessor verbaut hat. Dieser ist für Smart TVs konzipiert und gibt damit schon einmal einen eindeutigen Hinweis, um was für ein Gerät es sich handeln könnte. Doch zwei Punkte sprechen dagegen.

Die letzte Information über das Gerät ist es, dass dort auch eine Sony IMX277-Kamera verbaut ist. Dabei handelt es sich um einen kleinen Kamera-Sensor mit 12 Megapixel, der laut Angaben des Herstellers mehr für Digitalkameras als für integrierte Kameras konzipiert ist. Da Smart TVs im Allgemeinen aber heutzutage über keine Kamera mehr verfügen (das ist den Menschen einfach zu unangenehm), spricht das gegen die Smart TV-Theorie.

Der zweite Gegenpart ist die Tatsache, dass es doch recht unwahrscheinlich ist, dass Google einen eigenen Fernseher oder gar eine ganze Smart TV-Serie auf den Markt bringt. Diesen Markt bearbeitet man mit dem Chromecast oder vielleicht eines Tages einem neuen Android TV-Gerät ganz gut.



Bleibt eine weitere Theorie, die sehr viel wahrscheinlicher ist: Bei „Sherlock“ könnte es sich um ein neues Smart Display handeln, von dem Google gerade erst das erste Modell unter dem eigenen Label vorgestellt hat – den Google Home Hub. Dieser stammt, soviel ist mittlerweile bekannt, ebenfalls aus der Fuchsia-Ideenschmiede und wurde zumindest intern bereits mit dem neuen Betriebssystem genutzt. Dass Google sich mit Informationen über das Home Hub-Betriebssystem zurückhält, zeigt, dass hier in Zukunft ein Austausch des Unterbaus anstehen könnte.

Smart Displays werden in den kommenden Jahren ein riesiger Markt sein, den nicht nur Google mit der Schaffung dieser Gerätekategorie, sondern auch Amazon mit zahlreichen Echo-Geräten bearbeitet. Selbst Facebook ist vor wenigen Tagen in diesen Markt eingestiegen und möchte das eigene „Portal“ in die Wohnzimmer der Nutzer bringen. Dem Zuckerberg-Netzwerk werden zwar keine großen Erfolgschancen vorausgesagt, aber eine Glaskugel hat bekanntlich noch keiner erfunden.

Im kommenden Jahr dürfte Google den Schleier über Fuchsia endlich lösen, das Betriebssystem endlich vorstellen und dann vermutlich auch auf einen Schlag viele Geräte bzw. Konzepte vorstellen. In Zusammenarbeit mit den großen Hardware-Herstellern, die nur auf neue Plattformen warten und der Konkurrenz voraus sein wollen, könnte es einen Blitzstart geben. Vor kurzem ist aufgefallen, dass Google den Markennamen Android unter den Tisch fallen lässt. Ein Grund, wenn nicht DER Grund, könnte Fuchsia sein.

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