Make ZTE Great Again: US-Präsident Donald Trump möchte chinesischen Smartphone-Hersteller ZTE retten

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Der Smartphone-Hersteller ZTE steht vor dem Aus. Aber nicht etwa, weil das Unternehmen schlecht gewirtschaftet hat, sondern weil es von den USA mit einem Export-Bann belegt wurde, den kein Hersteller in diesem Bereich wegstecken kann. Doch nun gibt es blonde Hoffnung am Horizont, denn US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, sich höchstpersönlich darum zu kümmern, dass das Unternehmen seinen Betrieb sehr bald wieder aufnehmen kann.


Man kann es sich auch selbst schwer machen: Entgegen den Restriktionen der US-Regierung hat der chinesische Smartphone-Hersteller ZTE Geräte mit US-Technologie an den Iran verkauft. Daraufhin gab es harte Auflagen der US-Regierung, denen das Unternehmen aber ebenfalls nicht nachgekommen ist und sich wohl auf dem hohen Ross sehr wohlgefühlt hat. Aus diesem Grund wurde vor kurzem entschieden, dass US-Unternehmen sieben Jahre lang keine Produkte an ZTE liefern dürfen. Dazu gehören dann auch die Qualcomm-Prozessoren und das Betriebssystem Android.

donald trump

Das von den USA verhängte Export-Verbot hat den Smartphone-Hersteller schwer getroffen, der wenige Tage später erst einmal den Betrieb eingestellt hat und nun gewissermaßen so lange von der Kriegskasse lebt, bis sie aufgebraucht ist. Global hätte die Pleite des Unternehmens kaum Auswirkungen, doch für den chinesischen Markt sieht das ganz anders aus: ZTE beschäftigt über 70.000 Mitarbeiter und dürfte auch für Tausende weitere Jobs bei Zulieferern zuständig sein. Nun springt das Land China ein, denn Präsident Xi dürfte wohl höchstpersönlich Donald Trump an den Verhandlungstisch geholt haben, auch wenn sich das bei den Tweets natürlich anders herum liest.

Wie genau eine mögliche Einigung aussehen könnte, die das Unternehmen retten kann, ist völlig unklar. Die beiden einzigen Lösungen wären entweder den Export-Bann aufzuheben oder ihn zu entschärfen und für die Prozessoren und das Betriebssystem eine Ausnahme zu machen – was die gesamte Aktion aber ad absurdum führen würde. Aber Trump hat das Commerce Department angewiesen, das Thema sehr schnell aus der Welt zu schaffen. Und Eile ist in diesem Fall auch geboten.



Da ZTE den Betrieb nahezu vollständig eingestellt hat, aber ansonsten noch keine weiteren Schritte zu einer möglichen Abwicklung eingeleitet hat, laufen derzeit extreme Kosten auf. Die 70.000 Mitarbeiter wollen bezahlt und die gesamte Infrastruktur des Unternehmens finanziert werden. Von möglichen Vertragsstrafen wegen gestoppter Produktionen und Abnahmemengen wollen wir erst gar nicht reden. Ohne einen Cent zu verdienen, kann das sehr schnell auch die größte Kriegskasse auffressen.

Wir dürfen gespannt sein, wie Trump und Xi das Unternehmen retten wollen, ohne selbst ihr Gesicht zu verlieren und die eigene Härte abzuschwächen. Da Trump gerade bekanntlich rigoros die Interessen Amerikas vor das Wohl der gesamten Welt stellt, ist der Schritt doch sehr überraschend und hat einen völlig offenen Ausgang.

Damit darf dann aber auch das weitaus größere und international bedeutendere Unternehmen Huawei aufatmen, das ebenfalls von einem solchen Bann betroffen sein könnte. Das wird wohl nicht passieren. Ob und wie Google mit in eine mögliche Lösung eingebunden ist, wird sich zeigen.

[AndroidPolice]




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