Zu viele Innovationen: LinkedIn schnappt Google das Grundstück für den geplanten neuen Campus weg

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Schon Ende 2013 gab Google bekannt, dass man einen neuen Campus in Mountain View plant und diesen Anfang 2020 beziehen möchte. Vor einigen Wochen wurden dann die Pläne für das gläserne Hauptquartier veröffentlicht und konnten unter anderem auch die Stadtverwaltung begeistern. Doch nun hat das Projekt einen gewaltigen Dämpfer bzw. eine Abfuhr bekommen – denn ein Großteil des Grundstücks wurde nun an LinkedIn verkauft. Google muss nun wohl umziehen.


Ende 2013 hatte Google bekannt gegeben dass man die benötigte Grundfläche für das neue Hauptquartier bereits gekauft hat und nun in aller Ruhe an die Planung gehen kann – aber das dürfte wohl nur die halbe Wahrheit sein. Offenbar hatte Google doch noch keinen Kauf vollzogen sondern sich nur Optionen dafür gesichert, die nun aber doch nicht zu einem Kauf geführt haben. Google darf nun nur etwa 1/3 der benötigten Fläche des 2,2 Mio. Quadratmeter-Grundstücks kaufen und bebauen, der große Teil hingegen wurde LinkedIn zugesprochen.

Googleplex

Mit dem Grundstück kann Google allerdings nach den bisherigen Planungen nur ein einziges statt der geplanten vier Gebäude, die untereinander verbunden gewesen wäre, bauen. So macht das ganze natürlich keinen Sinn und kann keinesfalls den Campus in Mountain View ersetzen sondern höchstens ergänzen. Den Grund für die Absage an Google hat das Unternehmen der Stadtverwaltung gleich wieder selbst geliefert – und der liegt an der typischen Herangehensweise des Unternehmens: Statt auf herkömmliche Technologien wollte man auf eigenentwickelte Bautechniken zurückgreifen – die aber bis dato noch gar nicht erfunden bzw. getestet worden sind.

We have studied different options to create a lightweight, flexible and “hackable” system for the building of the interior structures. Our objective is to create a solution that can be assembled efficiently and economically within pre-erected canopy structures by means of small, easily maneuverable cranes. Through the life of the buildings this will allow reconfiguration and maintenance of the canopy envelope from within. The monocoque system has been tested in each of the buildings of this submittal and has proved a flexible and resilient system to various degrees of ‘hacking’ and customizing.

Genauer gesagt wollte Google „Robot-Crane Hybrids“ einsetzen um die Gebäude und vor allem das Dach zu konstruieren. Die Roboter, auch „Crabots“ genannt, sind eine Eigenentwicklung des Unternehmens und sollen so innovative Bautechniken ermöglichen. Es liegt wohl in Googles DNA, dass man nicht einfach ein Gebäude errichten kann sondern gleich alle Schritte selbst in die Hand nehmen muss und auch diese Branche revolutionieren möchte. Aber genau dies führte nun zur Absage, und dürfte damit enden dass der Campus nun doch nicht gebaut wird – zumindest nicht in der derzeitigen Form und nicht an diesem Ort.




Bisher hat sich Google noch nicht zu diesem Rückschlag geäußert, vielleicht kann man sich aber doch noch mit LinkedIn und der Stadtverwaltung einigen um sich weiter in Mountain View ausbreiten zu können. Wie der gesamte Campus aussehen soll(te) zeigt folgendes Video noch einmal:

[The Verge & 9to5Google]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Zu viele Innovationen: LinkedIn schnappt Google das Grundstück für den geplanten neuen Campus weg"

  • Die Stadt wird sich schön umgucken wenn Google dadurch irgendwann wegziehen wird. Da haben sie sich ein großes Eigentor geschossen.

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