Google+ Collections: Eine kurze Einführung in das neue Kategorie-System von Google+

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Gestern Abend hat Google die Google+ Collections gestartet und damit erstmals nach langer Zeit wieder ein größeres Update für das Netzwerk geliefert. Doch noch immer gibt es große Verwirrungen über den Sinn und den Nutzern dieser Collections – dabei sind diese ein sehr leicht nutzbares Tool und eine wahre Wunderwaffe zur Sortierung. Ich möchte in diesem Posting eine kleine Einführung in das neue Feature geben und vielleicht auch etwas Licht ins Dunkel bringen.

1. Was ist Google+ Collections?
Die Google+ Collections sind grob gesagt ein Tool um die eigenen Postings in eine bestimmte Kategorie zu verschieben und etwas Ordnung in das eigene Profil zu bringen. Auf Deutsch nennt sich dieser neue Bereich „Sammlung“ und ist dadurch vielleicht noch etwas selbsterklärender. Es kann grundsätzlich jedes Posting in jede beliebige (eigene!) Collection geschoben werden. Natürlich kann ein Posting auch in mehrere Collections verschoben werden, allerdings erscheint es dann auch mehrmals im Stream (Siehe Punkt 6).

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Verglichen werden kann das ganze etwa mit dem Versehen eines Postings mit Tags. Dadurch ergibt sich ein einfaches System zur Sortierung, mit dem sowohl der Autor selbst eine Ordnung schaffen kann als auch der Leser sich einfacher in einem Profil orientieren kann. Mit diesem System setzt Google bei dem Problem der Schnelllebigkeit an und ermöglicht es, z.B. auch wertvolle Beiträge so einfacher zu archivieren und auch einfacher zugänglich zu machen. Es ist einfach nur ein Kategoriesystem für den Stream.

2. Eine neue Collection anlegen
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Eine Collection kann entweder im Collection-Bereich oder direkt im Stream angelegt werden. Klickt dazu einfach auf „Sammlung erstellen“ und schon öffnet sich obiges Dialogfeld. Hier müssen lediglich zwei Werte eingetragen werden um eine neue Sammlung zu erstellen. Als erstes die Bezeichnung für die neue Sammlung und als zweites die Freigabe-Option. Dieser Wert kann hinterher nicht mehr geändert werden, sollte also gut überlegt sein. Standardmäßig ist eine Collection Öffentlich und kann von jedem Nutzer gesehen werden – wie bei der Erstellung eines Postings lässt sich aber aus den Optionen „Meine Kreise“, „Nur für Mich“ oder „Benutzerdefiniert“ auswählen. Letzeres ermöglicht es, eine Collection mit einzeln angegeben Nutzern zu teilen ohne diese in einen Kreis verschieben zu müssen.

3. Postings in die Collection verschieben
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Es können sowohl neue Postings in einer Collection erstellt werden oder auch bereits vorhandene Postings dorthin noch einmal gepostet werden. Für ersteres öffnet einfach die gewünschte Collection und gebt den Beitrag in das dortige Feld für den neuen Beitrag ein. Das Posting erscheint dann sowohl in der Collection als auch im normalen Stream. Die Zweite Möglichkeit besteht darin, ein bestehendes Posting noch einmal zu teilen – dazu gibt es neben dem Reshare-Button jetzt noch ein weiteres Dropdown in dem die Collection ausgewählt oder eine neue erstellt werden kann. Fertig. Auch dieses Posting erscheint natürlich wieder sowohl in der Collection als auch im Stream.

4. Wer kann meine Collections sehen?
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Die Collection ist unmittelbar mit der Sichtbarkeit des eigenen Profils verknüpft. Jeder Nutzer der euch in einem Kreis hat kann auch die Collections sehen – wenn diese denn öffentlich sind. Wurde bei der Erstellung der Collection eine andere Freigabe ausgewählt (Siehe Punkt 2) greift diese natürlich. Eine Collection die auf Circles begrenzt ist, kann nur von diesen Circles gesehen werden – eine private Collection kann von keinem anderen Nutzer gesehen werden. ABER VORSICHT: Dies betrifft nur die Collection selbst, nicht die darin enthaltenen Postings. Wird ein öffentliches Posting in eine private Collection verschoben, ist dieses auch weiterhin für alle Nutzer sichtbar.

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Hat ein Nutzer eine Collection angelegt, erscheint in dessen Profil der neue Link „Collections“ unter dem alle sichtbaren Sammlungen aufgelistet werden. Außerdem wird eine Collection auch direkt über jedem Posting, das in eine solche verschoben wurde, verlinkt und kann von dort aufgerufen werden.

5. Wer kann meine Collections bearbeiten?
Eine Collection kann zwar möglicherweise von jedem Nutzer angesehen werden (Punkt 4), aber nur vom Ersteller bearbeitet werden. Eure eigenen Collections können also nur von euch selbst bearbeitet und Beiträge dorthin verschoben werden. Um eine Collection mit mehreren Nutzern bearbeiten zu können, muss eine Collection über eine Seite erstellt werden (Punkt 8).

6. Wo erscheinen Beiträge die ich in Collections verschiebe?
Ein Beitrag der in eine Collection verschoben wird, erscheint auch ganz normal im Stream. Bei den Collections handelt es sich nur um eine zusätzliche Sortierung, nicht um einen eigenen Bereich. Das hat allerdings auch den Nachteil, dass ein Beitrag der in mehrere Collections verschoben werden soll auch mehrmals im Stream erscheint. Wird der Beitrag wieder aus dem Stream gelöscht, ist er natürlich auch aus der Collection wieder verschwunden.




7. Können Beiträge nur in Collections, aber nicht im Stream gepostet werden?
Nein. Da die Collection theoretisch auch mit einem Tag vergleichbar ist – also einfach nur zur Sortierung des Postings gedacht ist – ist das nicht möglich und würde auch keinen Sinn machen.

8. Können Seiten auch Sammlungen erstellen?
Ja, Seiten können ebenso Sammlungen erstellen wie ein Privatprofil. Dabei gibt es keine Unterschiede zwischen beiden Varianten – zumindest aus der Sicht der anderen Nutzer. Eine Page-Collection hat den Vorteil, dass diese auch von mehreren Nutzern bearbeitet werden kann. Jeder Nutzer der Admin-Zugriff auf eine Seite hat, kann auch die erstellten Collections bearbeiten.

9. Welche Sinn haben die Collections jetzt?
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Am besten lässt sich dies vielleicht einfach durch einen Blick auf das Beispielprofil von Wade Harman erklären. Hier gibt es jede Menge Collections in denen die Postings der letzten Zeit einsortiert worden sind. Würde man das Profil normal aufrufen würde man von der Postingflut erschlagen werden und ältere Beiträge nur sehr schwer wieder finden. Mit der Sortierung können auch ältere Beiträge schnell wieder gefunden werden. Außerdem ermöglicht es einen schnellen Überblick darüber, welche Inhalte man von diesem Nutzer erwarten kann.

10. Auf welchen Plattformen kann ich die Collections nutzen?
Die Collections stehen derzeit sowohl im Web als auch in der Android-App zur Verfügung. Die iOS-App soll bald folgen, einen genauen Zeitplan hat Google allerdings nicht genannt.

11. Kann ich bestimmten Collections nicht mehr folgen?
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Ja, es ist möglich. Hat man einen Nutzer in seine Kreise aufgenommen, folgt man automatisch auch allen Collections eines Nutzers. Doch direkt in der Collection gibt es den Button „Follow“ bzw. „Unfollowing“. Mit einem Klick kann man diese Collection dann aus dem eigenen Stream herausnehmen. Das ist etwa dafür nützlich, wenn man nur bestimmte Interessen mit einer Person teilt aber den ganzen Rest eben nicht sehen will. Postings die dann in diese Collection verschoben werden, werden im eigenen Stream dann nicht mehr angezeigt. Diese können aber durch das händische Aufrufen der Collection wieder angezeigt werden.

Ich hoffe diese kurze Einführung hat etwas geholfen, weitere Fragen können gerne in den Kommentaren gestellt werden.

» Google Collections
» Google Collections: Beispielsammlung




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