Lost Services: Google Central

Google Central
Noch vor wenigen Monaten bzw. Jahren habe ich alle meine Fotos, Videos, Texte und andere Dateien auf meiner Fesplatte in den Eigenen Dateien gespeichert. Hier konnte ich mir bequem für jedes Thema einen Ordner anlegen und die verschiedenen Medien dort zu einer großen Sammlung bündeln. Heute vertraue ich auf Googles Datensicherheit und speichere all das online – doch wo bleiben meine geliebten Ordner?

Google bietet mir für fast jedes Medium, seien es Texte, Bilder, Tabellen, Videos oder Termine, ein Produkt an mit dem ich all diese Dinge online speichern, verwalten und von jedem Ort der Welt aus drauf zugreifen kann. Das sind für mich die überwiegenden Vorteile die mich davon überzeugt haben all meine Daten nur noch (!) online zu speichern.

Nun ist Google aber leider eine Suchmaschine und keine Organisationsmaschine. Ich finde jedes Medium in Sekundenschnelle dank der integrierten Suchfunktionen der einzelnen Angebote wieder – aber ich habe keine Möglichkeit diese Dateien nach meinem eigenem System zu ordnen und zu sortieren – von dem Tagging-System einmal abgesehen. Ein Beispiel:


Beispiel:
Ich habe meinen diesjährigen Sommerurlaub auf viele Google-Dienste verteilt:
Google Calendar: Buchungstermin, Zahlungstermin, Reisetermine, Daten der Ausflüge
Google Docs & Spreadsheets: Details zum Zimmer und Urlaubsort, Reise-Tagebuch
Picasa Web Albums: Urlaubsfotos (privat und öffentlich)
Google Maps: Orte an denen ich gewesen bin als My Map gespeichert
Panoramio: Einige Umgebungsfotos

Okay, ich habe bei all den Diensten die jeweiligen einzelnen Medien zusammengefasst, also Bilder und Dokumente getaggt, My Maps mit mehren Locations erstellt und beim Calendar einen eigenen Kalender angelegt. Ich finde alles mit wenigen Klicks wieder, muss dazu aber immer erst die einzelnen Dienste aufrufen und mich daran erinnern was ich wo gespeichert habe – aber wo bleibt die Zentralität?

Mein Vorschlag:
Mein Vorschlag wäre jetzt „Google Central“, „Google Folders“, „GDrive“ oder wie auch immer es heißen mag mit einer richtigen Dateiverwaltungs-Funktionalität. Ich möchte alle Medien aus den einzelnen Diensten an einem Ort haben. Ich möchte bei GDrive einen Ordner „Teneriffa“ anlegen und in diesem Ordner sowohl die Termine als auch die Fotos, Dokumente und Orte meines Urlaubs haben. Zusätzlich möchte ich von hier aus festlegen dass meine Freundin auf alle Daten Zugriff hat, andere Personen aber nur auf die Orte und die öffentlichen Fotogalerien.


Ich denke mit einer zentralen Dateiverwaltung an der alle Google-Dienste angeschlossen sind könnte Google sowohl die Akzeptanz als auch die Nutzung und die Verbreitung der einzelnen Produkte sehr stark erhöhen. Andere Anwendungen im Web mögen besser sein und mehr Funktionen haben – aber niemand bietet die Bandbreite an Diensten wie Google, und genau das sollte Google schnellstmöglich ausnutzen, bevor die Konkurrenz nachzieht.

Also Googler, dann setzt euch mal ran 😉




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comment 9 Kommentare zum Thema "Lost Services: Google Central"

  • je länger ich Gmail und alle anderen Dienste nutze, desto mehr steigt bei mir das Gefühl ein Risiko einzugehen, daß ich alles auf einen Schlag verlieren könnte. Es hängt ja alles nur an einem Usernamen und einem Passwort.

    Wer zum Beispiel mal unterwegs im Internetcafe online geht, riskiert seine Daten durch Keylogger an Hijacker zu verlieren (sowie Trojaner zu Hause). Was man damit anstellen kann zeigt sich zum Beispiel hier (ist vielleicht einen eigenen Blog-Eintrag wert weil das sicher kein Einzelfall bleiben wird).

    Google hat ja mal davon gesprochen daß ein Dienst geplant sei, mit dessen Hilfe man sich Backups vom gesamten Gmail-Konto ziehen könnte. Das könnte natürlich ein ziemlicher Horror für deren Server werden, aber mir wäre das auch ein paar Euro wert und ich würde das höchstens ein bis zwei mal pro Jahr machen.

  • 100% Zustimmung!
    Genau weil Google (fast) alles bietet, was ein (Home)-Office braucht setze ich darauf. Aber die Verknüpfung der Informationen der einzelnen Dienste wäre eine tolle Sache!

    Jürgen

  • ich seh das ähnlich wie zeco. man muss mal bedenken, dass die meisten user noch nie was von datensicherung gehört haben, also alles bei google und einen schönen tages ist alles weg…

    nicht zu vergessen Datenschutz: Konto geknackt, Leben komplett offengelegt (einschließlich privater Fotos, Steuererkläung, Tabebuch usw.)

    schöne neue Horrorwelt

  • Ich habe mittlerweile meine wichtigen Daten auch online gespeichert. Mir fehlt aber immer noch ein GDrive von Google. Ich benutze hierfür http://box.net/, die mir in der Gratisversion 1 GB Speicher geben. Das GDrive müßte dann so ähnlich aufgemacht sein wie box.net. Eine zentrale Dateiverwaltung bei Google wäre wirklich super.

    Viele Grüße aus Hannover
    Remo

  • Im Prinzip würde es ja reichen – da man sowieso schon alles taggt -, dass bei „Google Central“ einfach nur alles, was mit „Teneriffa“ getaggt ist zusammengeführt wird.

  • Das ist leider das Problem mit Google – offene Standards sind da nicht erwünscht, es seie denn, man kann sie für sich nutzen.

    Wieso gibt es für Google Mail keinen IMAP-Zugang? Die „Filter“ könnte man also Ordner simulieren.

    Wieso gibt es keinen WebDav-Zugang für Docs & Spreads und alle anderen Dienste? Beim Kalender geht es doch auch?

    Nein, Google hat kein Interesse daran, dass man noch was bei sich speichert – die angedachte Backup-Funktion dürfte wohl ein eigenes Format sein, sodass man die Daten nur wieder auf einen Google-Account hochladen kann.

    Und wenn mal irgendwo keine Netzverbindung ist (Zug, Flugzeug oder halt schlechter Empfang), dann kommt man nicht mal an die einfachsten Daten. Das kann so nicht sinnvoll sein. Anders herum wird es vernünftig – die Daten müssen auf deinem System liegen. Dieses kannst Du mit verschlüsselten Festplatten gut gegen Verlust der Daten durch Harware-Diebstahl absichern. Backuppen sollte man auf eine Server-Instanz im eigenen Netz – sowas kann man gut Automatisieren und im lokalen Netz geht das auch super schnell. Das kann auch ein einfaches NAS-Drive sein. Darauf kann man dann auch übers Netz zugreifen, wenn man mal irgendwo ist und noch etwas braucht. Zusätzlich kann man noch Backups im Internet machen. Aber auch hier sollten die normalen Standards verfügbar sein. Bei Mail gibt es bei jedem Anbieter IMAP – was braucht man mehr?

  • Man muss schon ziemlich fertig sein, oder nicht an seinen Daten hängen, wenn man diese Online (und NUR online) speichert. Allein die Idee der Online Speicherung von Daten ist meiner Meinung völlig idiotisch.

    Gruss

    Herr M.

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