đ˘ Transparenzpflicht: Wie man gesponserte Inhalte korrekt kennzeichnet (Werbung vs. Empfehlung)
In der digitalen Medienlandschaft verschwimmen die Grenzen zwischen authentischer persĂśnlicher Empfehlung und bezahlter Promotion zusehends. FĂźr Konsumenten ist es oft schwierig zu unterscheiden, ob ein Influencer ein Produkt aus reiner Ăberzeugung lobt oder ob eine finanzielle Gegenleistung geflossen ist. Dies ist besonders relevant in hochkompetitiven Branchen, in denen Unterhaltungsplattformen, Lifestyle-Marken oder Anbieter um die Aufmerksamkeit der Nutzer buhlen.
Um hier Fairness und Transparenz zu gewährleisten, hat der europäische und speziell der deutsche Gesetzgeber strenge Regeln aufgestellt. Die korrekte Kennzeichnung von Werbung ist kein bloĂer Vorschlag, sondern eine harte rechtliche Verpflichtung, deren Missachtung teure Konsequenzen haben kann. Das Ziel der Gesetze â insbesondere des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und des Medienstaatsvertrags (MStV) â ist der Schutz der Verbraucher vor Schleichwerbung. Wenn kommerzielle Kommunikation nicht als solche erkennbar ist, wird der Verbraucher getäuscht. Die genauen Vorschriften und die damit verbundenen Risiken finden Sie ausfĂźhrlicher in den Abschnitten Die Rechtslage: Wann muss gekennzeichnet werden? und Abmahnungen und Konsequenzen. Doch wie sieht die korrekte Kennzeichnung in der Praxis aus, und wo lauern die Fallstricke?
âď¸ Die Rechtslage: Wann muss gekennzeichnet werden?
Grundsätzlich gilt: Sobald eine Gegenleistung (monetär oder geldwerter Vorteil) fßr die VerÜffentlichung eines Beitrags erbracht wurde, handelt es sich um Werbung, die gekennzeichnet werden muss. Die Pflicht zur Transparenz entsteht, wenn der Beitrag einen kommerziellen Zweck verfolgt, was in Branchen mit hohem Wettbewerbsdruck, wie bei Plattformen wie Verde Casino, besonders relevant ist.
1ď¸âŁFinanzielle VergĂźtung
Dies ist der klarste Fall. Wenn ein Unternehmen einen Creator bezahlt, um ein Produkt in einem Video, Post oder Story zu zeigen, muss dies eindeutig als Werbung gekennzeichnet sein.
2ď¸âŁGeldwerte Vorteile und Geschenke
Komplizierter wird es bei Sachzuwendungen. Wenn ein Hotel eine kostenlose Ăbernachtung stellt oder eine Kosmetikfirma Produkte zusendet, muss dies ebenfalls offengelegt werden, sofern die VerĂśffentlichung an Bedingungen geknĂźpft ist oder das Produkt werblich hervorgehoben wird. Selbst wenn keine explizite Absprache besteht, das Produkt aber ĂźbermäĂig positiv und werblich präsentiert wird (Tap Tags auf die Marke), kann eine Kennzeichnungspflicht entstehen.
3ď¸âŁAffiliate Links und Rabattcodes
Auch die Provisionierung durch Affiliate-Links oder die Nutzung von Rabattcodes erfordert einen klaren Hinweis. Der Nutzer muss wissen, dass der Creator an einem Kauf mitverdient, selbst wenn der Beitrag selbst nicht bezahlt wurde. Um die Sachlage Ăźbersichtlich darzustellen, sind die folgenden Kriterien entscheidend:
| Art der Kooperation | Kennzeichnung notwendig? | Empfohlener Begriff |
| Bezahlter Post (Geldfluss) | Ja | Werbung / Anzeige |
| Kostenloses Produkt (Bedingung: Posten) | Ja | Werbung / Anzeige |
| Affiliate Link / Rabattcode (Provisionierung) | Ja | Werbung / Affiliate Link |
| Selbstgekauftes Produkt (keine Kooperation) | Nein (meistens) | – |
đˇď¸ Die korrekten Begrifflichkeiten
Die deutsche Rechtsprechung ist hier sehr spezifisch. Kreative WortschĂśpfungen oder AbkĂźrzungen schĂźtzen nicht vor Abmahnungen.
Die einzigen Bezeichnungen, die von Gerichten durchgehend als ausreichend transparent akzeptiert werden, sind âWerbungâ und âAnzeigeâ. Sie mĂźssen am Anfang des Beitrags stehen, deutlich lesbar und leicht erkennbar sein.
- Problematisch. Begriffe wie âSponsored byâ, âAdâ, âPowered byâ oder âZusammenarbeitâ werden oft als unzureichend angesehen, da nicht jeder deutsche Verbraucher deren genaue Bedeutung im rechtlichen Sinne versteht.
- Das âWerbe-Labelâ der Plattformen. Viele Plattformen wie Instagram oder YouTube bieten eigene âBezahlte Werbepartnerschaftâ-Tags an. Experten raten jedoch dazu, sich nicht allein darauf zu verlassen, sondern zusätzlich im Text oder im Video selbst das Wort âWerbungâ einzublenden.
Die Wahl des Begriffs zur Kennzeichnung ist der kritischste Aspekt der Transparenzpflicht. Um die strengen Vorgaben des UWG und MStV zu erfĂźllen, ist die Verwendung von âWerbungâ oder âAnzeigeâ unverzichtbar. Klarheit ist der beste Rechtsschutz. Nur durch diese eindeutigen Begriffe kĂśnnen Creator und Marken sicherstellen, dass sie ihre kommerzielle Absicht so offenlegen, dass sie fĂźr den durchschnittlichen Verbraucher unmissverständlich ist.
đą Plattformspezifische Herausforderungen
Jede Plattform erfordert eine angepasste Strategie, um konform zu bleiben.
- Instagram (Feed & Stories). In Stories muss der Hinweis âWerbungâ so platziert sein, dass er nicht vom Interface (z.B. dem eigenen Profilnamen oder Navigationselementen) verdeckt wird. Er muss sich farblich abheben und sichtbar bleiben.
- YouTube. Hier reicht ein Hinweis in der Videobeschreibung (Info-Box) nicht aus. Der Hinweis âWerbungâ oder âDauerwerbesendungâ muss im Video selbst eingeblendet werden, idealerweise dauerhaft oder zumindest deutlich zu Beginn und während der Produktplatzierung.
- TikTok. Aufgrund der Schnelligkeit der Videos wird ein eingeblendeter Text oft Ăźbersehen. Hier ist eine sehr deutliche, kontrastreiche und ausreichend lange Text-Einblendung zu Beginn des Clips essenziell, um die Transparenzpflicht zu erfĂźllen.
Viele Plattformen wie Instagram oder YouTube bieten eigene âBezahlte Werbepartnerschaftâ-Tags an. Experten und Anwälte raten jedoch dringend dazu, sich nicht allein auf diese internen Mechanismen zu verlassen. Die sicherste Strategie ist, zusätzlich im Text, der Videobeschreibung oder direkt im Video selbst das eindeutige Wort âWerbungâ einzublenden. Dies schafft eine rechtssichere doppelte Absicherung.
đĄď¸ Abmahnungen und Konsequenzen
VerstĂśĂe gegen die Kennzeichnungspflicht werden meist nicht von staatlichen Stellen, sondern von Wettbewerbsverbänden oder Konkurrenten verfolgt.
Eine Abmahnung kann schnell Kosten im vierstelligen Bereich verursachen, zuzßglich der Unterzeichnung einer strafbewehrten Unterlassungserklärung.
FĂźr Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Influencer-Verträge (Briefings) wasserdicht gestalten mĂźssen. Sie sollten ihre Partner vertraglich zur korrekten Kennzeichnung verpflichten. FĂźr Influencer bedeutet es, dass Transparenz der beste Schutz ist. Studien zeigen zudem, dass die GlaubwĂźrdigkeit bei der Community nicht unter der Kennzeichnung leidet â im Gegenteil: Offenheit schafft Vertrauen und stärkt die Bindung.
đĄ Ehrlichkeit währt am längsten
Die Kennzeichnungspflicht ist kein Hindernis fßr kreatives Marketing, sondern ein Qualitätsmerkmal. Sie zwingt Marketer und Creator dazu, Inhalte zu erstellen, die so gut sind, dass sie auch als Werbung gerne konsumiert werden. In einem europäischen Markt, der den Verbraucherschutz hochhält, ist Compliance der einzige Weg fßr nachhaltigen Erfolg.
Haben Sie Ihre letzten Partnerschaften auf rechtliche Konformität und die korrekte Verwendung der Begriffe âWerbungâ oder âAnzeigeâ ĂźberprĂźft?
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter