Google Beam: Google revolutioniert die Videotelefonie – ganz neuer Realismus und Live-Dolmetscher (Video)

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Nach einer langen Entwicklungszeit wurde vor wenigen Tagen die neue Kommunikationsplattform Google Beam vorgestellt, die ihrem Namen zumindest im kommunikativen Bereich durchaus gerecht wird. Die Plattform inklusive der dazugehörigen Hardware ermöglicht einen ganz neuen Realismus und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Welt kleiner wird und sogar Sprachbarrieren aufgebrochen werden. Eine echte Revolution.


google beam

Die Videotelefonie ist deutlich älter, als man annehmen würde, denn das Telefonieren mit Kamera und Bildschirm hat schon vier bis fünf Jahrzehnte auf dem Buckel. Seit damals ist sehr viel geschehen, vor allem die Bildqualität und die Verbindungsgeschwindigkeiten haben extrem zugelegt – aber das war dann auch schon alles. Natürlich haben wir heute Videokonferenzen mit Dutzenden Teilnehmern und schicken KI-Hintergrundeffekten, aber grundsätzlich hat sich seit den 70er Jahren nichts am Konzept geändert.

Mit Google Beam (früher „Project Starline“) geht Google den nächsten Schritt in der Videotelefonie und schafft dabei einen ganz neuen Realismus, den es in der Form bisher nicht gegeben hat. Die Beam-Kommunikation ist so realistisch, das selbst eingeweihte Tester davon überzeugt sind, vor einer Glasscheibe zu sitzen, hinter der sich die andere Person befindet. Doch das ist nicht der Fall. Der Realismus geht soweit, dass gar eine Handbewegung zur anderen Person erfolgt, die spätestens am Bildschirm enden würde.

Google Beam schafft die perfekte Täuschung mit sehr viel Technologie. Die Bild- und Tonqualität muss natürlich exzellent sein, was mit heutiger Technologie zu schaffen ist. Gleiches gilt für die Verbindung, denn die Latenz muss im sehr niedrigen Millisekundenbereich liegen, um selbst kleinste Reaktionen des Gegenübers Live zu übertragen. Körpersprache und Augenkontakt sind für die Beam-Täuschung sehr wichtig und sorgen dafür, dass das Videobild in der Wahrnehmung lebendig wird. Wie das genau funktioniert, haben wir euch vor einiger Zeit in diesem Artikel beschrieben.




Neben der Bildqualität und schnellen Anbindung sowie dem durch geschickte Kamerapositionierungen möglichen Augenkontakt spielt auch die 3D-Darstellung eine wichtige Rolle. Denn tatsächlich wird das Gegenüber nicht abgefilmt und das Bild 1:1 auf das Display der anderen Person übertragen, sondern es findet eine 3D-Umwandlung statt. Die 1:1-Übertragung haben wir heute in der Videotelefonie und diese ist es auch, die trotz aller Qualitäten für eine Distanz sorgt. Mit Beam hingegen sieht man ein realistisches 3D-Modell des Gesprächpartners.

Vereinfacht gesagt ist es so, dass die Beam-Hardware die Personen mit Lasern abtastet, das 3D-Modell erstellt und dieses inklusive der Textur des Kamerabildes wieder beim Gesprächspartner erzeugt. Um das Ganze Live umzusetzen, benötigt es enorme Rechenpower und KI-Unterstützung. Daher ist Beam auch nicht mit normaler Hardware nutzbar, sondern benötigt teures und aufwendiges Equipment. Google hat die Hardware in den letzten Jahren zwar deutlich schrumpfen lassen, aber die Anforderungen sind noch immer sehr hoch und die ersten Gerätschaften von Partnern wie HP dürfen sicherlich fünfstellige Preise haben – wenn nicht noch mehr.

Interessanterweise ist Google Beam aber nicht nur die Hardware, sondern auch die Plattform für die 3D-Videokommunikation. Man will das zukünftig noch in anderen Formen anbieten. Bis zur 3D-Projektion, die seit Jahrzehnten aus Sci-Fi-Filmen bekannt sind, fehlt gar nicht mehr viel. Dass man technisch aufrüstet und nicht nur Realismus, sondern auch Mehrwert schaffen will, zeigt sich auch schon an der Live-Übersetzung, die das Gesagte in eine andere Sprache übersetzen und ohne Verzögerung in der Stimme, Tonlage und Betonung des Gegenübers wiedergeben kann.




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