YouTube: Der Werbeblocker-Blocker lässt sich umgehen – Google dürfte die Lücken nach und nach schließen

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Seit wenigen Tagen wird der YouTube Werbeblocker-Blocker global verteilt und dürfte immer mehr Nutzer entsprechender Software von der Videoplattform aussperren. Das ist ein radikaler Schritt, aber versierte Nutzer wissen sich zu helfen und haben noch eine Reihe von Alternativen – aber wie lange? YouTube dürfte nach einer baldigen Evaluierungsphase weitere Schritte unternehmen und mittelfristig wohl die wichtigsten Lücken stopfen.


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Der YouTube Werbeblocker-Blocker sorgt dafür, dass Nutzer mit einer aktiven Adblock-Technologie die Videoplattform nicht mehr nutzen können. Das gilt für viele weit verbreitete Blocker, doch wie die aktuelle Nutzerwanderung zeigt, gibt es noch funktionierende Alternativen. Zu diesen gehören nicht nur diverse Blocker-Apps auf dem Desktop oder Smartphone, sondern auch tieferliegende System-Apps oder gar Regeln auf Netzwerk- und Router-Ebene. Wer sich ein wenig auskennt, der weiß, dass es noch viele Möglichkeiten gibt.

Doch YouTube wird es mit Sicherheit nicht dabei belassen. Denn man kann keine Festung bauen und dann die Hintertüren offenlassen. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass man derzeit an Technologien arbeitet, um YouTube Vanced und ähnlichen Apps den Stecker zu ziehen. Man will es schlicht und einfach technisch unmöglich machen, den Videoinhalt ohne Werbeanzeigen abzurufen. Es dürften Millionen Nutzer auf YouTube Vanced und ähnliche Lösungen setzen, die dann schon bald zur vollen YouTube-App wechseln müssen, die natürlich keine Blockade-Möglichkeit bietet.

Vermutlich wird man bei YouTube erst einmal evaluieren, welche Auswirkungen der aktuelle Blocker-Blocker hat bzw. wie schnell die Nutzer ihre Technologie wechseln. Erst dann dürfte man die nächste Stufe zünden und weitere Technologien blockieren bzw. erkennen, um den Video-Output abzuschalten. Ich denke, dass man längst noch nicht das ganze Pulver verschossen hat und hinter den Kulissen an weiteren Technologien arbeitet.




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Ein halbes Verbot reicht nicht
Wie ich bereits mit dem Festungen-Vergleich deutlich gemacht habe, reicht es nicht aus, nur die populärsten Lösungen zu blockieren. Den Werbeeinnahmen oder Abo-Zahlen wird das natürlich guttun, aber so lange es weitere einfache Lösungen gibt, ist das kein nachhaltiges Modell. Daher ist diese Entwicklung längst nicht abgeschlossen, sondern wird in Zukunft immer wieder neu adaptiert werden müssen. Denn das Katz- und Maus-Spiel kann man vermutlich nie zu 100 Prozent gewinnen.

Nischenlösungen dürften bleiben
Ich würde behaupten, wer sich wirklich gut mit den Web-Technologien auskennt, wird immer eine Lösung für ein werbefreies YouTube finden. Denn YouTube als Milliardenkonzern wird sich kaum mit Lücken beschäftigen, die nur eine Handvoll Nutzer verwendet. Man denkt größer und wird Lücken daher erst schließen, wenn sie von einer relevanten Masse verwendet werden. Denn der harte Kern der absoluten Werbeverweigerer ist ohnehin für YouTube nicht interessant.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich das weiter entwickelt und welche Auswirkungen das mittelfristig auf die gesamte Werbeblocker-Industrie hat…




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