Google löscht Nutzerdaten nach zwei Jahren Inaktivität: Einige öffentlichen Daten will man dennoch behalten

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Google wird Änderungen am Umgang mit inaktiven Konten vornehmen und diese bereits nach Ablauf einer Frist von zwei Jahren löschen. Die Löschung umfasst das gesamte Konto inklusive aller Daten, aber es gibt auch Ausnahmen – bereits bekannt ist die Ausnahme von YouTube. Das bringt uns zu der Frage, welche Daten Google trotz Löschung des gesamten Kontos behalten sollte. Denn einige Dinge können vom öffentlichen Interesse sein.


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Vor wenigen Tagen hatte Google angekündigt, dass man inaktive Konten nach mehrfachen Warnungen und zwei Jahren ohne jegliche Interaktion löschen wird. Den Nutzern werden aber auch Möglichkeiten zum Umgehen eingeräumt, mit denen sich die Löschung verhindern lässt. Bereits bekannt ist, dass man diese Regelung nicht auf YouTube anwendet und die von den Nutzern hochgeladenen YouTube-Videos nicht gelöscht werden.

Dass man YouTube ausnimmt, klingt logisch und vernünftig. Denn so manches Video kann eine große Bedeutung erlangt haben, kann von allgemeinem Interesse oder gar digital-historisch wertvoll sein. Es wäre nicht nachvollziehbar, warum man diese für die Öffentlichkeit gedachten Medien nach dem Ableben des Nutzers (oder einer anderen Begründung für die dauerhafte Inaktivität) löschen sollte. Mit fortschreitendem Alter der Videoplattform steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Uploader nicht mehr am Leben ist. Oder man denke an die YouTube-Stars, deren künstlerisches „Erbe“ man durch einen solchen Schritt auslöschen würde.

Bisher ist nur YouTube als Ausnahme bekannt, aber es gibt noch einige andere Stelle im Google-Netzwerk, den denen Nutzer Dinge veröffentlichen können. Und veröffentlichen bedeutet immer, dass etwas für alle Menschen zugänglich ist und als öffentliche Meinung/Produkt/Dienstleistung oder was auch immer nicht unbedingt an den Veröffentlicher gebunden sein muss. Tatsächlich ist es ja so, dass das Copyright mehrere Jahrzehnte nach dem Tod des Schöpfers ausläuft und so manches Material dadurch noch weiter verbreitet wird. Das könnte in moderner Form auch für YouTube-Videos und andere digitale Produkte gelten.




Hat Google langfristig interessante öffentliche Daten?
Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass Google kaum über Daten verfügt, die von den Nutzern veröffentlicht wurden und für die Ewigkeit interessant sein könnten. YouTube-Videos sind da eine große Ausnahme. YouTube-Kommentare hingegen sind eher nicht wertvoll, Google Maps-Bewertungen sind nach vielen Jahren nicht mehr aussagekräftig, genauso wie Play Store-Bewertungen oder andere Dinge mit temporärer Relevanz.

Anders sieht es zum Beispiel bei Google Maps-Fotos aus, die auch nach vielen Jahren noch interessant sein können. Entweder, weil sich der Ort nicht verändert hat, oder für den historischen Rückblick. Das gilt auch für die von Nutzern erstellten 360 Grad-Aufnahmen für Streetview. Oder wie sieht es mit Webseiten aus, die auf Google Sites veröffentlicht wurden? Warum soll die Hobbyseite, das Kochbuch oder der Blog des Menschen nach vielen Jahren nicht mehr interessant sein?

Meiner Meinung nach sollte Google zwischen öffentlichen und privaten Daten differenzieren: Nutzer sollten detailliert und separat festlegen können, was mit den öffentlichen Daten geschieht und was mit den privaten Daten geschieht. Letzte sind ohne Zugangsschlüssel natürlich uninteressant und könnten, falls es keine Übernahmeregeln für andere Nutzerkonten gab, gelöscht werden.




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