ChatGPT: KI-Chatbot sorgt bei Google für Alarmstufe Rot – arbeitet eiligst an eigenen Alternativen (Bericht)
Die Google Websuche dominiert den Markt seit vielen Jahren und musste bisher keine ernsthafte Konkurrenz fürchten, doch potenziell könnten diese Zeiten bald vorbei sein. Das seit einigen Wochen regelrecht gehypte ChatGPT wird bei Google offenbar sehr ernst genommen, denn intern soll „Alarmstufe Rot“ ausgerufen worden sein. CEO Sundar Pichai soll Teams umgebaut haben und schnelle Ergebnisse erwarten.
Ihr habt sicherlich schon von ChatGPT gehört, das weit mehr als nur ein Chatbot ist. Das Tool kann nicht nur erstaunlich gut Fragen verstehen und Antworten formulieren, sondern liefert auch umfangreiche Fakten und Argumente. Ein faszinierendes Tool, das sich derzeit noch in der Preview befindet und von vielen Menschen für alle möglichen Zwecke verwendet und ausgiebig getestet wird. Überhaupt nicht vergleichbar mit der Google Websuche oder dem Assistant, aber beide Produkte haben den Anspruch, korrekte Informationen zu vermitteln.
Bei Google hat man diesen „Trend“ schon vor vielen Jahren entdeckt, es war ein Grund für die Entwicklung des Google Assistant, doch offenbar hat man das über die Jahre ein wenig aus den Augen verloren. Seit dem Start von ChatGPT soll Google-intern „Code red“, frei übersetzt „Alarmstufe Rot“ herrschen, denn man sieht in dem daraus entstehenden Produkt eine mächtige und in einigen Fällen sogar stärkere Konkurrenz zur eigenen Websuche. Die Google Websuche fährt bis heute den Löwenanteil der Google-Umsätze ein und hat somit eine extrem wichtige Bedeutung für das Unternehmen. Ein Must-must-must-win wenn man so will.
Von jetzt an bis zu einer großen Konferenz, die voraussichtlich im Mai von Google ausgerichtet wird, wurden Teams innerhalb der Forschungs-, Vertrauens- und Sicherheits- und anderer Abteilungen von Google neu zugewiesen, um bei der Entwicklung und Veröffentlichung neuer KI zu helfen. Prototypen und Produkte.
Glaubt man Informationen der New York Times und anderen Quellen, hat CEO Sundar Pichai einen wahren Meeting-Marathon ausgerufen und mehrere Projekte und Teams umgeworfen, umgebaut und auf die Weiterentwicklung solcher Technologien angesetzt. Die Ergebnisse sollen spätestens zur Google I/O im Mai 2023 präsentiert werden – sehr wenig Zeit, für ein solch extrem wichtiges Produkt.
Es gab schon viele selbsternannte Google-Herausforderer, doch wirklich gefährlich wurden sie der Websuche nie. ChatGPT sieht sich nicht als Konkurrenz zu einer Suchmaschine, wird aktuell aber gute Chancen eingeräumt, den Markt nachhaltig zu verändern. Der Wandel von der Suchmaschine zur Antwortmaschine ist etwas, das auch Google seit Jahren propagiert, aber längst nicht im Rahmen der eigenen Möglichkeiten nutzt.
Man muss sich schon fragen, warum Google trotz eigener Prognosen, die man seit Jahren immer wieder über die Zukunft der Suchmaschine abgibt, so etwas nicht entwickeln konnte. Der Google Assistant war auf dem Weg dahin, aber man hat die Weiterentwicklung sehr früh zurückgefahren. An Informationen, strukturierten Fakten, Daten, der Spracherkennung, Künstlichen Intelligenz und allen anderen notwendigen Bausteinen mangelt es nicht. Man hat die Teile nur nie zusammengesetzt, was man jetzt eiligst nachholen will.
Google sieht dies als einen Kampf an, um seine fortschrittliche KI einzusetzen. Ohne den Nutzern oder der Gesellschaft zu schaden, heißt es in einem von The Times eingesehenen Memo.
Wie die NY Times berichtet, hat man wohl Sorge, dass solche Produkte und KIs eines Tages der Gesellschaft schaden könnten und dürfte sich daher vielleicht auch selbst etwas ausgebremst haben. Die schon vor Jahren aufgestellten Ethik-Regeln im KI-Bereich wird man sicherlich nicht brechen, aber ignorieren lässt sich diese Entwicklung natürlich auch nicht. Hoffen wir, aus Google-Sicht, das man für den Fall der Konkurrenz-Überholung einen Plan B in der Tasche hat.
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