Pixel-Smartphones: Mit Biometrie-Sensoren entsperren und autorisieren – Googles Methoden im Überblick

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Google stattet die Pixel-Smartphones seit der ersten Generation mit einem biometrischen Sensor aus, der als mehr oder weniger sichere Methode zur Authentifizierung genutzt werden kann. Im Laufe der Jahre hat man die Ansichten zur Sicherheit und Notwendigkeit mehrfach geändert und es zeichnet sich ab, dass man auch jetzt noch nicht am Ziel angekommen ist und weiter mit Alternativen und Kombinationen experimentieren wird.


pixel 6a vs pixel 6 fingerabdrucksensor

Weil Smartphones nicht nur materiell recht wertvolle Geräte sind, sondern auf diesen auch immer mehr wichtige und persönliche Daten gespeichert werden, sind diese seit jeher per Sperrbildschirm gesichert. In den ersten Jahren konnten die Nutzer aus Pin, Passwort, Muster oder anderen Hersteller-spezifischen Methoden wählen und später kamen die biometrischen Methoden dazu. Alle haben das gleiche Ziel: Größtmöglichen Schutz bei geringstmöglichem Aufwand. Sprich, der Nutzer soll zuverlässig erkannt werden, aber dennoch darf es nicht so nervig sein, dass die Nutzer diese Methode nach einiger Zeit wieder abstellen.

Die biometrischen Methoden verfolgen das gleiche Ziel und haben noch dazu den Vorteil, dass der Endnutzer eigentlich gar nichts machen muss, außer in die Kamera zu blicken oder seinen Finger auf eine bestimmte Stelle zu legen. Es gibt auch noch andere Methoden, aber bisher sind diese nicht über die experimentelle Phase oder dem Einsatz in sehr wenigen Produkten hinausgekommen. Doch auch Google arbeitet weiterhin daran, solche Methoden zu entwickeln oder zu festigen.

Im Laufe der Zeit hat man in den Pixel-Smartphones auf verschiedene Methoden gesetzt, denn die Technologien haben sich weiterentwickelt und auch die Ansichten des Unternehmens, was die Sicherheit und den Komfort betrifft, wurden mindestens zwei Mal innerhalb kürzester Zeit über den Haufen geworfen. Hier findet ihr einen kurzen Rückblick und Ausblick.




Biometrische Methoden in den Pixel-Smartphones – Pixel OG bis 3a
Die erste Pixel-Generation hatte einen Fingerabdruckscanner, der mittig auf der Rückseite platziert war und auf das typische runde Design setzt, das recht gut zum Icon des Google-G passte. Bei dieser Methode blieb man bis einschließlich des Pixel 3a, wenn auch mit geringfügigen Positionsveränderungen. Das funktionierte im Laufe der Zeit immer besser und wer nichts gegen einen solchen Scanner hat, dürfte wohl recht zufrieden gewesen sein. Doch Fingerabdruckscanner lassen sich mit Aufwand austricksen, sodass Google diese plötzlich als nicht mehr ausreichend sicher einstufte und eine Alternative brachte.

Pixel 4
Mit dem Pixel 4 hat man vollständig auf den Fingerabdruckscanner verzichtet und stattdessen die Gesichtserkennung eingeführt, die man mit großem Aufwand entwickelt hat und dank mehrerer Sensoren über dem Display mehr oder weniger Manipulationssicher und zuverlässig gestalten wollte. Das hat gut funktioniert, ließ sich aber dennoch austricksen und litt an zwei Schwachstellen. Die erste war, dass Objekte wie Sonnenbrillen die Qualität erheblich mindern konnten und wie uns die kurz darauf ausgebrochene Pandemie zeigte, ist die Hälfte des Gesichts manchmal plötzlich verdeckt (auch zuvor schon mit Schal oder ähnlichem). Das war zwar kein Google-exklusives Problem, aber dennoch ein Schlag für die Gesichtserkennung.

Das zweite Problem war, dass die dafür notwendigen Sensoren über dem Display schon beim Pixel 4 nicht mehr der Höhe der Zeit entsprachen, denn die Nutzer wollten (?) / bekamen über die gesamte Höhe gezogene Displays, bei denen nicht viel mehr als eine einzige Kamera Platz fand. In Zukunft geht diese Entwicklung noch weiter, wie wir erst kürzlich in diesem Artikel gezeigt haben.

Pixel 4a bis Pixel 5a
Schon mit dem Pixel 4a und auch dem 4er-Nachfolger Pixel 5 kehrte man zum Fingerabdruck zurück. Der kurze Zeitraum zeigt, dass man das „Experiment“ beim Pixel 4 schon von Anfang an als einmaligen Ausflug geplant hatte. Auf den folgenden Smartphones war wieder der Fingerabdruckscanner auf der Rückseite zu finden und Google sprach plötzlich nicht mehr von der Gesichtserkennung. Der nur 12 Monate vorher als nicht sicher eingestufte Fingerabdruck war wieder Mittel der Wahl.

Pixel 6 bis Pixel 7
Mit Pixel 6 und Pixel 7 ergab sich die Änderung, dass der Fingerabdruckscanner in das Display gewandert ist und die biometrische Methode damit wieder auf der Vorderseite zu finden ist. Kurioserweise ist das eine Variante, die (noch) nicht so sicher und zuverlässig wie der einzelne Scanner auf der Rückseite ist – also genau das Gegenteil von dem, was Google eigentlich erreichen wollte. Daher sollte dieser zusätzlich von der Gesichtserkennung unterstützt werden, die allerdings mit nur einer einzigen Frontkamera ebenfalls nicht als vollständig sicher eingestuft werden kann. Beim Pixel 6 hat man diese Entwicklung soweit verschoben, dass sie heute wohl nicht mehr kommt, mit dem Pixel 7 hat man es endlich freigeschaltet.

Kommende Varianten
Mit dem Pixel Notepad wird Google dem Fingerabdruckscanner treu bleiben und diesen sehr wahrscheinlich an den Rand, auf dem Power-Button, platzieren. Das ist eine Methode, auf die viele andere Smartphone-Hersteller setzen, bei Google bisher aber noch nicht zu finden war.




Neue biometrische Methoden kommen
Google arbeitet schon seit langer Zeit an der Iris-Erkennung, die die Gesichtserkennung unterstützen und den Nutzer eindeutig erkennen soll. Mit nur einer Frontkamera ist das allerdings schwierig und wohl auch nicht so schnell zu schaffen, dass es fast unbemerkt geschieht. Diese Entwicklung wird daher wohl noch längere Zeit dauern, aber eines Tages dürfte man das als dritte Variante einführen.

Alternative Methoden
Googles Entwickler haben schon vor Jahren andere Methoden gezeigt, mit denen sich Menschen passiv erkennen lassen. Dazu setzt man auf zusätzliche Sensoren, die eine Reihe von Werten miteinander kombinieren können, die einen Menschen identifizieren können. Schrittgeschwindigkeit, der „Schritt-Fingerabdruck“, der bei jedem Menschen ein wenig anders ist, die allgemeinen Körper- und Handbewegungen die Stimme und weitere Dinge. Nichts davon würde einen Menschen eindeutig identifizieren, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein „ähnlicher Mensch“ sich das Smartphone schnapp oder entweder geht dennoch gegen Null.

Biometrische Erkennung per Smartwatch?
Schon heute ist es möglich, dass das Smartphone bei Näherung der Smartwatch automatisch entsperrt wird. Aber was ist, wenn der Langfinger sowohl Smartwatch als auch Smartphone an sich gerissen hat? Smartwatches haben aus meiner Sicht genügend biometrische Sensoren, um einen Menschen erkennen zu können. Durchschnittlicher Puls, elektrische Leitung der Haut, Blutsauerstoff und andere Dinge, aus denen sich per KI sicherlich Muster generieren lassen.

Letzte Aktualisierung am 9.04.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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