Google Assistant: Mitarbeiter könnten versehentlich aufgezeichnete Privatgespräche der Nutzer auswerten

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Der Google Assistant steht auf sehr vielen unterschiedlichen Geräten bereit und lässt sich in den meisten Fällen mit dem bekannten Hotword „Hey Google“ aktivieren, dem unmittelbar darauf die eigentliche Anweisung folgen kann. Manchmal kann es vorkommen, dass der Assistant durch ein akustisches Missverständnis versehentlich aktiviert wird und möglicherweise private Gespräche aufzeichnet.


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Die Sprachanweisungen an den Google Assistant werden nicht nur zur Auswertung an die Google-Server gesendet, sondern werden dort auch je nach Region und Einstellung durch den Nutzer (wenn dieser zugestimmt hat) für sehr lange Zeit gespeichert. Diese Aufzeichnungen lassen sich Hier abrufen und stehen offiziell nur für das eingeloggte Nutzerkonto zum Abruf bereit. Bei einem sehr geringen Prozentsatz von Sprachanweisungen kann es aber auch vorkommen, dass diese zu Trainingszwecken von Google-Mitarbeitern angehört und analysiert werden.

Anfragen werden seit Jahren ausgewertet
Dass die Anweisungen von Menschen und nicht nur Algorithmen ausgewertet werden können, ist seit langer Zeit bekannt und auch bei den anderen großen Anbietern wie Amazons Alexa, Apples Siri oder Microsofts Cortana der Fall. Damals hatte das für einen großen Aufschrei und zum Teil zur temporären Einstellung dieser Aktivitäten geführt – aber mittlerweile ist das bei den meisten Menschen schon wieder vergessen. Die Auswertungen werden auch heute noch durchgeführt, wenn auch in geringerem Umfang als bisher.

Viele Menschen dürften damit leben können, denn laut damaligen Angaben sollen Nachrichten mit privaten Inhalten davon ausgeschlossen sein und es soll keine Möglichkeit für die Mitarbeiter geben, die Nachrichten mit einer bestimmten Person zu verknüpfen. Daran gab es zwar Zweifel, aber grundsätzlich wird das wohl so sein.




In Kombination mit der Tatsache, dass der Google Assistant sich manchmal versehentlich aktiviert, weil ähnliche Begriffe zu „Hey Google“ gefallen sind, ergibt das aber wieder ein großes Problem. Denn sobald der Assistant aktiv ist, zeichnet dieser auf und so kann es immer wieder passieren, dass private Gespräche ohne Wissen der Nutzer aufgezeichnet und an die Google-Server gesendet werden. Zwar hat man die Rate der False Positives in den letzten Jahren immer weiter gesenkt, aber dennoch dürfte es auch heute noch immer wieder vorkommen.

Google gesteht Probleme ein
Schon vor zwei Jahren wurde bekannt, dass es zur Auswertung solch privater Gespräche kommen kann – auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Nun hat man das gegenüber der indischen Regierung erneut bestätigen müssen. Dass ist nichts Neues, aber die erneute Bestätigung belegt, dass sich am eigentlichen Problem nichts geändert hat, selbst wenn es besser geworden ist. Vermutlich wird man diese Fälle auch in Zukunft niemals ausschließen können, außer man stellt die Unterstützung durch menschliche Hörer vollständig ein.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr von so etwas betroffen gewesen seid, ist recht gering. Allgemein kommt es nur sehr selten zu False Positives und es wird nur ein sehr geringer Anteil Sprachnachrichten ausgewertet (der aktuelle Anteil ist nicht bekannt). In Kombination ist es also nur ein kleines Problem, das aber dennoch nicht unter den Teppich gekehrt werden darf.

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[WinFuture]




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