Google Play Music vs. YouTube Music: Die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Musikplattformen

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Demnächst steht für viele Nutzer der Umzug von Google Play Music zu YouTube Music an, der nach zweijähriger Vorbereitungszeit unausweichlich sein wird. Google hat die neue Plattform in den letzten zwei Jahren stark weiterentwickelt, sodass sich die Nutzer von Play Music heimisch fühlen können. Aber dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Plattformen, die vielen Nutzern möglicherweise gar nicht bewusst sind.


Der Übergang von Google Play Music zu YouTube Music war sehr holprig und ist auch heute noch längst nicht abgeschlossen. Warum der Übergang so viel Zeit in Anspruch nimmt und auch heute noch nicht beginnen kann, wurde leider nicht kommuniziert, dürfte aber massenhaft Nutzer in dieser langen Phase zur Konkurrenz getrieben haben. Wer es bis heute ausgehalten hat, kann den Wechsel beantragen, wird aber dennoch weiter Geduld aufbringen müssen.

play music youtube logo

Google hatte vor zwei Jahren versprochen, alle wichtigen Features von Google Play Music innerhalb der neuen Plattform YouTube Music zu integrieren und erst dann den Wechsel anzustoßen. Viele Beobachter, auch ich, hielten dies für ein leeres Versprechen – aber das war ein Irrtum. Tatsächlich haben Googles Entwickler praktisch alles nachgebaut, aber dass das zwei Jahre und mehr dauern würde, hätte wohl niemand für möglich gehalten.

Es gibt noch immer keinen endgültigen Zeitplan, aber im Laufe des Sommers sollte der Wechsel dann wohl endlich anlaufen. Die treuen Nutzer müssen sich dann von Google Play Music verabschieden. Wer bis jetzt an Bord geblieben ist, dürfte wohl den Wechsel zu YouTube Music mitmachen und nicht (mehr) zur Konkurrenz wechseln. (Wer es dennoch möchte, findet derzeit ein sehr gutes Angebot bei Amazon Music Unlimited). Der Wechsel bringt aber nicht nur eine ganz neue Oberfläche mit sich, sondern auch einige Änderungen beim Upload neuer Musik.

In folgender Auflistung findet ihr alle Unterschiede im Bereich des Musik-Uploads zwischen Google Play Music und YouTube Music. Gleich der erste Punkt hat es in sich und sollte unbedingt von allen Nutzern beachtet werden, die sich dem bisher vielleicht nicht bewusst gewesen sind.

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Hochgeladene Songs lassen sich nicht mehr herunterladen

YouTube Music unterstützt seit einigen Monaten den Upload eigener Songs – und zwar bis zu 100.000 Titel pro Konto. Damit sollten die meisten Nutzer wohl ein Leben lang auskommen und hätten eigentlich zugleich eine sehr gute Backup-Lösung für all ihre Musik. Eigentlich. Während die selbst hochgeladenen Titel bei Google Play Music über die Web-App beliebig oft heruntergeladen werden können, ist das bei YouTube Music NICHT möglich. Die gesamte Plattform ist eine Einbahnstraße, die euch nur den Upload anbietet.

Ein Download ist nicht angedacht und vielleicht erst später als Riesenpaket über Google Takeout möglich. Nutzt also jetzt noch die Möglichkeit, einzelne Songs bei GPM herunterzuladen, bevor der Umzug ansteht.

Kein Desktop Uploader mehr

Der Upload neuer Songs ist bei YouTube Music nur separat über die Android- oder Web-App möglich. Einen komfortablen Desktop Uploader mit automatischer Synchronisierung gibt es nicht und ist laut Auskunft der Entwickler „derzeit nicht geplant“. Das Play Music-Tool war zwar auch mal zuverlässiger, ist aber dennoch eine bequeme Möglichkeit (gewesen).

youtube music download

YouTube Music Screenshot Uploads

Uploads werden vom Rest der Musiksammlung getrennt

Während Google Play Music die hochgeladenen, gekauften oder gestreamten Songs vollkommen gleichwertig behandelt, werden sie bei YouTube Music getrennt behandelt. Habt ihr mindestens einen Song hochgeladen, gibt es in der Navigation zwei Tabs: YouTube Music und Uploads. Diese beiden Quellen werden fein säuberlich voneinander getrennt, sowohl im Archiv als auch in der Suchfunktion. Die einzige Ausnahme sind Playlisten, die natürlich Songs aus beiden Quellen enthalten können.

Metadaten lassen sich nicht bearbeiten

YouTube Music bietet, anders als Google Play Music, keine Möglichkeit zur Bearbeitung der Metadaten eines Songs. Achtet also vor dem Upload darauf, dass Titel und Interpret sowie die gewünschten Zusatzinformationen korrekt sind. Es ist gut möglich, dass dieses Feature noch nachgerüstet wird oder die automatisierte Erkennung verbessert wird, aktuell ist die Bearbeitung jedoch nicht möglich.




Zugriff über andere Google-Apps

Google Home
Es ist nicht möglich, per Smart Speaker oder Google Assistant auf die selbst hochgeladenen Songs von YouTube Music zuzugreifen. YouTube Music wird zwar gestartet, aber statt des selbst hochgeladenen Songs wird stets die bei YouTube vorliegende Video-Version verwendet. Weil sich Audio und Video bei einigen Songs sehr stark voneinander unterscheiden können und Musikvideos nicht wirklich für Musik-Playlisten geeignet sind (man denke nur an Michael Jacksons Thriller), ist das ein wichtiger Punkt. Könnte natürlich in Zukunft leicht geändert werden. Das Streaming eigener Songs per Cast auf die Lautsprecher ist problemlos möglich.

Android Auto
Die YouTube Music-App für Android Auto gibt euch vollen Zugriff auf die selbst hochgeladenen Songs. Google Play Music bot nur die Möglichkeit, auf eine spezielle Auto-Playlist zuzugreifen sowie die weiteren Playlisten aufzurufen. YouTube Music setzt das also deutlich besser um als die bisherige Lösung. Allerdings berichten einige Nutzer davon, dass der Zugriff nur mit einem bestehenden YouTube Music-Abo möglich ist. Das kann ich leider nicht testen.

Wecker-App
Die Google Wecker-App bzw. Uhr-App bietet die Möglichkeit, beliebige Titel aus YouTube Music als Klingelton für den Wecker zu verwenden. Allerdings könnt ihr nur mit einem aktiven YouTube Music-Abo darauf zugreifen und auch nur die in der Cloud verfügbaren Songs auswählen. Die Nutzung selbst hochgeladener Titel ist aktuell nicht möglich. Google Play Music hingegen ist in der Wecker-App überhaupt nicht verwendbar. Trotz Einschränkung also eine Verbesserung.


Sind doch mehr Unterschiede als man denken würde… oder?

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[AndroidPolice]




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comment 8 Kommentare zum Thema "Google Play Music vs. YouTube Music: Die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Musikplattformen"

  • Mir fällt kein Grund ein, wieso ich Musuk, die ich selbst hochgeladen habe, wieder herunterladen sollte. Aber mich hätten vielmehr Unterschiede abseits dieser Uploads interessiert.

    – Inwiefern unterscheidet sich das Musikangebot, wenn ich die zusätzlichen Musikvideos, die mich nicht interessieren, außer Acht lasse?

    – Kann ich YouTube Music ohne weitere Einschränkungen auch nur als reinen Musikplayer (wie Play Music) verwenden? Oder muss ich immer auch Videos durchsuchen bzw. streamen?

    – Muss ich eventuell damit rechnen, dass mir Musik aus meinen Playlisten („Mag ich“!) nach dem Umzug nicht mehr zur Verfügung steht?

    • GPM Mag ich steht dann wahrscheinlich nicht mehr zur Verfügung. Bei mir ist das Migrationstool noch nicht verfügbar. Aber bei YTM gibt es ja auch „Songs die ich mag“.

      YTM kann auch als reiner Musikplayer verwendet werden. Gibt aktuell aber einige Einschränkungen. Man kann zb. nur einen Song gleichzeitig zu einer Playlist hinzufügen.

    • Klar, so etwas wie die „Mag ich“-Playlist gibt es auch bei YouTube Music. Nur wird die dann nach der Migration auch alle Titel enthalten!, die die Liste zur Zeit bei Play Music enthält?

      Es geht mir dabei nicht um vielgehörte Popsongs, sondern vielmehr um wenig gefragte Titel aus Klassik und Jazz, die ich mir über Jahre mühsam zusammengesucht habe. Das dürften insgesamt inzwischen mehrere tausend sein, die ich mit „Mag ich“ markiert habe.

  • Zusätzlich zu den bereits genannten Abweichungen stört mich folgendes ganz besonders:

    Bei Nutzung des Familientarifes gilt bei Google Music folgende Anforderung an die Familienmitglieder:
    – Sie leben im selben Land wie der Familienadministrator.

    Bei YouTube sieht das dann folgendermaßen aus:
    – Du lebst im selben Haushalt (Wohnadresse) wie der Familienadministrator.

    Das ist für mich ein nogo, da dass das Alleinstellungsmerkmal unter den Familientarifen war.

  • Also ich kann hier leider überhaupt nicht zustimmen. Wo wurden denn die meisten Features nachgebaut?
    – man kann hochgeladene Musik nicht mal nach Genre filtern
    – das UI Design ist unübersichtlich und verschachtelt
    – man kann keine Musik kaufen. Das Angebot unterscheidet sich riesig. Ich habe erst neulich ein Lied bei GPM gekauft, weil es auf Youtube nur in absolut beschissener Qualität mit Störgeräuschen etc. zu finden ist.

    Solche Videos kann man doch unmöglich als Musikdienst nutzen auf der Autofahrt.
    Das ist einfach nur lächerlich.
    Schreib doch bitte Google steigt aus dem Musikmarkt aus.
    Nichts anderes ist diese Umstellung.
    Niemand mit etwas Hirn wird bei allen diesen Änderungen Google als Anbieter für Musik (nicht Videos am TV) in Betracht ziehen.

  • Ich weiß nicht wie ihr sagen könnt Google hätte Alles nachgebaut, und erwähnt Wear OS mit keinem Wort. GPM ist meines Wissens die einzige Streamingplattform die Musik offline in der Uhr speichert. Sollte ich mich irren, Bitte um Hinweise.
    Allein dieses Detail macht YTM für mich, und vermutlich auch für viele Wear OS Fans zum Totalausfall.

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