Android: Clevere Android-App erleichtert Bedienung von Smartphones mit großem Display – mit einem Cursor

android 

Smartphone-Displays sind im Laufe der Jahre immer weiter gewachsen und haben schon längst Dimensionen erreicht, an die bei den ersten Generationen noch gar nicht zu denken war. Leider ist der Daumen der Menschen aber nicht mitgewachsen, was in vielen Fällen zu einem nicht zu unterschätzenden Usability-Problem führt. Eine in der Grundversion kostenlose Android-App will dieses Problem mit einer bewährten Methode lösen – nämlich einem einfachen Cursor.


Als Steve Jobs und seine Apple-Kollegen (ich weiß…) das Smartphone-Konzept erdacht haben, lag ein Schwerpunkt auf der Ergonomie, die gerade bei einem Touch-Display auf die körperlichen Gegebenheiten des Menschen zugeschnitten sein muss. Eine dieser Gegebenheiten bzw. Grenzen ist die Länge des Daumens, der bei der einhändigen Bedienung des Geräts die gesamte Arbeit übernimmt, während die restlichen vier Finger nur das Gerät festhalten. Kein Wunder, dass das erste iPhone lediglich über ein 3,5 Zoll-Display besaß, das aus heutiger Sicht eher an einen Taschenrechner erinnert und fast schon von den großen Smartwatches getoppt wird.

quick cursor android screenshots

Die Displays der meistverkauften Smartphones haben heute eine Größe erreicht, die vor längerer Zeit locker als Phablet durchgegangen sind und gerade in der Boom-Zeit der Geräte für Kritik gesorgt haben. Doch schlussendlich entscheiden die Verkaufszahlen, die die großen Displays etabliert haben. Viele UI-Designer, auch Google, haben mit der Versetzung der wichtigsten interaktiven Elemente an den unteren Displayrand reagiert, aber dennoch muss der Daumen sehr häufig unter (für das Smartphone) gefährlichen Verrenkungen nach oben gebracht werden.

Die Android-App Quick Cursor nimmt sich diesem Problem mit einer simplen und erprobten Lösung an: Quick Cursor blendet einen klassischen Cursor auf dem Display ein, der im oberen Displaybereich als verlängerter Daumen fungiert und über das Steuerelement im unteren Displaybereich gesteuert wird. Jede Bewegung im unteren Bereich wird direkt übertragen, sodass alle Elemente sehr leicht erreicht und angetippt werden können. Wie das genau aussieht, könnt ihr in der unten eingebundenen Animation sehen.

quick cursor animation

Android: Eine historische Fehlentscheidung? Samsung hätte Android damals noch vor Google kaufen können




Das Konzept ist einfach und längst keine Neuigkeit mehr, aber die noch recht junge App mit dem engagierten Entwickler bietet jede Menge Zusatzfunktionen und Anpassungsmöglichkeiten. So lässt sich der Cursor und der Tracker sehr umfangreich in Größe, Form und Farbe anpassen, die Grenze der beiden Zonen auf dem Display lässt sich verschieben, es lassen sich Gesten festlegen und auch visuelles sowie haptisches Feedback per Vibration festlegen.

Damit der Tracker nicht im Wege ist, ist er halbtransparent, wird nach einer gewissen Zeitspanne von wenigen Sekunden automatisch ausgeblendet und wird im ersten Schritt mit einer Geste aufgerufen. Einfach im unteren Bereich von links oder rechts in das Display swipen und der Tracker wird eingeblendet. Das kann mit der Android 10 Zurück-Geste kollidieren, sodass ihr die Intensität an eure Bedürfnisse anpassen oder auf den ständig schwebenden Cursor (nur in der Pro-Version) setzen müsst. Natürlich erfordert die App einige Berechtigungen, die aber nachvollziehbar sind und ohne deren Erlaubnis die Funktion nicht nutzbar ist.

Die App ist in der Grundversion kostenlos und werbefrei und bietet einen vollkommen ausreichenden Funktionsumfang. Wer jedes kleinste Detail anpassen und zusätzliche Features nutzen möchte, kann die App für 2,49 Euro, 4,99 Euro oder 7,49 Euro kaufen. Alle drei Preisklassen schalten die Pro-Version frei, der Unterschied ist nur die zusätzliche finanzielle Zuwendung an den Entwickler. Probiert es einfach einmal aus. Schaut euch vielleicht auch an, wie sich die Wear OS-Smartwatch als Mauszeiger nutzen lässt.

» Google & Apple in der guten alten Zeit: Seltene Fotos zeigen Treffen zwischen Larry Page und Steve Jobs

Google Chrome: So lassen sich die neuen Tab-Gruppen im Browser optimal nutzen & einige praktische Gesten

Quick Cursor: Einhandmodus
Quick Cursor: Einhandmodus
Entwickler: Sergiu Șandor
Preis: Kostenlos



Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket