DEMAND: Neue Google-App unterstützt bei der Planung und Auswertung von Live-Konzerten – mit Nutzerdaten

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Google sammelt über diverse Plattformen und Apps zahlreiche Daten, die durch eine Verknüpfung noch sehr viel interessanter werden und Informationen liefern können, die es bisher nicht gegeben hat. Jetzt hat die interne Google-Tochter Area 120 das neue Angebot DEMAND gestartet, das sich praktisch an die gesamte Musikbranche richtet und sowohl bei der Planung als auch der Analyse von Live-Musik bzw. Konzerten wertvolle Einblicke liefern soll.


Allein über die Google Websuche lassen sich unzählige Statistiken erstellen und Interessen der Menschen sowie Trends auswerten – eine extrem wertvolle Datenquelle, die Google immer wieder für eigene Zwecke nutzt. Nun hat das Unternehmen bzw. der interne Startup-Inkubator Area 120 ein neues Produkt vorgestellt, das viele Datenströme miteinander kombinieren und so einen noch nie dagewesenen Einblick in die Musikwelt geben soll.

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Auch wenn YouTube Music etwas strauchelt, ist Google ein extrem wichtiges Unternehmen im globalen Musikmarkt. Laut eigenen Aussagen beginnen 70 Prozent aller Konzertbesucher ihre Suche nach Tickets mit der Google Websuche. Mit YouTube Music bzw. Google Play Music erreicht man viele Millionen Nutzer und YouTube ist nach wie vor der weltgrößte Hoster von Musikvideos. Aus all diesen Diensten lassen sich sehr interessante Nutzungsstatistiken ziehen, die bei der Zusammenführung noch wertvoller werden.

Die neue Plattform DEMAND richtet sich nun direkt an Künstler, Tourplaner, Plattenfirmen, Konzertveranstalter, Marketing-Menschen und alle weiteren Protagonisten in der Musikbranche. DEMAND soll dabei helfen, Live-Konzerte zu analysieren bzw. Möglichkeiten auszuloten, wie die Planung der Konzerte und vielleicht auch der Ablauf der Veranstaltungen stark analysiert werden kann. Dazu werden die Interessen der Nutzer ausgewertet, um herauszufinden, was die Menschen wirklich möchten.

Alle Beteiligten sollen dadurch Touren optimieren können, Live-Einblicke in die Popularität des Künstlers erhalten und sogar Ticket-Preise effektiver planen können, um größtmögliche Erfolge zu erzielen – und das mit Datenmengen, die selbst die Beteiligten Unternehmen normalerweise nicht zur Verfügung haben.



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DEMAND zapft die Google Websuche, Googles Streaming-Dienste, YouTube sowie Datenbanken und Dienstleister rund um den Ticketverkauf an. So können die Planer etwa herausfinden, in welchen Regionen ein Künstler besonders populär ist und in welchen Regionen eher weniger – was natürlich bei der Planung einer Tournee extrem wichtige Daten sind. Außerdem gibt es einen Vergleich mit ähnlichen Künstlern, deren Tourneen und sogar Eintrittspreisen. Kann ein ähnlich populärer Künstler höhere Preise verlangen? Dann kann der eigene Schützling das auch.

Aber es bleibt nicht nur bei der Planung von Tourdaten und Eintrittspreisen, sondern geht auch bis in das Konzert hinein: Welche Titel sind besonders populär, wonach suchen die Menschen und welche Songs hören sie in welchen Regionen am liebsten? Die gesamte Setlist kann also dank den Google-Daten optimiert werden, um den Menschen das bestmögliche Ergebnis zu liefern. Gerade bei einer großen Tournee kann der Musikgeschmack je nach Region sehr unterschiedlich sein.

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Selbst an dieser Stelle ist es aber noch nicht vorbei: DEMAND zeigt auch, welche Interessen die Fans des Künstlers haben – und da geht es vor allem um Marken. Haben die Fans des Künstlers XY großes Interesse an der Marke Z, dann sollten die beiden vielleicht zusammenarbeiten, gemeinsame Produkte herausbringen, Kampagnen starten oder die Produkte bei den Konzerten verkaufen. Das zeigt schon, dass die Möglichkeiten sehr groß sind und Daten auch sehr stark über finanzielle Erfolge entscheiden können.



During months of testing, we found that the data was valuable for live music professionals and fans alike. In one example, when evaluating the tour schedule for a Top 40 artist, DEMAND’s data revealed that the artist did not price their tickets at market rate, which was leading to higher prices for fans in the ticket resale market. In another case, DEMAND’s analytics identified that an artist was choosing tour stops that didn’t reflect the strongest fan interest. In both examples, artists could have made better informed decisions with DEMAND that would have allowed them to identify and reach their fans more easily.

DEMAND ist aktuell nur auf Anfrage nutzbar und richtet sich auch vorerst nur an US-Künstler und -Unternehmen. Bei Erfolg dürfte das sicherlich auf viele weitere Märkte ausgeweitet werden und könnte ein starkes Werkzeug für die gesamte Branche werden. Schon in der Ankündigung heißt es, dass DEMAND derzeit kostenlos angeboten wird – was schon aussagt, dass Google sich diese Daten später wohl sehr gut bezahlen lassen wird. Auf jeden Fall ein sehr interessantes Thema, das bei Erfolg möglicherweise auch die Datenschützer interessieren könnte…

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