Chaos im Google Drive? Künstliche Intelligenz soll geteilte Dokumente schneller finden

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Laut den letzten Zahlen aus dem vergangenen Jahr hat Google Drive mehr als 800 Millionen Nutzer und ist damit die weltweit beliebteste Möglichkeiten, Dateien Online abzulegen. Das Drive macht es auch sehr leicht, Daten mit anderen Nutzern zu teilen, die dann in einer Art Posteingang landen – der allerdings wenig übersichtlich ist. Jetzt soll es die Künstliche Intelligenz wieder richten und Ordnung in diesen Bereich bringen.


Im Laufe der Jahre dürfte das Google Drive bei vielen Nutzer gut mit Dateien und Ordnern gefüllt worden sein, die mal mehr und mal weniger strukturiert und organisiert sind. Wenn das Chaos erst einmal herrscht, kostet es entweder viel Zeit dieses wieder aufzuräumen oder es muss oft die Suchfunktion bemüht werden. Doch so ordentlich man selbst auch mit den Dateien arbeiten mag, beginnt das Chaos bei den geteilten Dokumenten erneut. Doch das könnte bald der Vergangenheit angehören.

Google Drive für mich freigegeben

Wer viel im Team mit dem Google Drive arbeitet, dürfte sehr häufig die Kategorie „Für mich freigegeben“ bzw. „Shared with me“ nutzen und kennen, aber nicht lieben, gelernt haben. Zwar kann man geteilte Dokumente direkt in die eigene Struktur verschieben, aber diese Kategorie ist der erste Anlaufpunkt und gibt einen guten Überblick über alle freigegebenen Dokumente und deren Aktualisierungen.

Damit dort etwas Ordnung hereinkommt, setzt Google nun erneut auf die Künstliche Intelligenz. Diese zeigt nach dem Update direkt über der Auflistung der Dateien eine Reihe von Vorschlägen an, welche Dokumente zum aktuellen Zeitpunkt am interessantesten sein könnten. Diese Dokumente und Dateien können dann direkt aus diesen Vorschlägen heraus geöffnet und normal verwendet werden.

In den Vorschaubildern sind je nur drei Blöcke mit Vorschlägen zu sehen, auf dem Smartphone könnten es aber dank einer Karussell-Ansicht möglicherweise auch mehr sein. Die minimale Anzahl wird natürlich auch durch die Menge der für den Nutzer freigegebenen Dateien bestimmt. Gut möglich, dass sich bei sehr vielen als wichtig erachteten Daten auch mehrere Vorschläge finden.



Die Vorschläge sind interessanterweise nicht nach Kategorien oder Inhalten sortiert, sondern werden bestimmten Personen zugeordnet. Googles Analysten haben herausgefunden, dass die Suche nach geteilten Dateien zumeist über die Person durchgeführt wird, da man sich an den Absender wohl besser als an den Inhalt erinnern kann. Ob das bei großen Teams sinnvoll ist, muss sich im Alltag zeigen, aber meist arbeitet man vermutlich sowieso nur mit einer Handvoll Menschen an einem bestimmten Thema – ganz egal wie groß das Projekt dahinter ist.

Die neue Funktion soll im Laufe der kommenden zwei Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden und wird sowohl in der G Suite als auch für Privatnutzer zur Verfügung stehen. Damit liegt man genau ein Jahr hinter dem Rollout der Quick Access-Funktion im Drive, die ein sehr ähnliches Feature direkt in die Startseite des Drive gebracht hat. Auch dort wählt eine KI die zu diesem Zeitpunkt interessantesten Dateien für den Nutzer aus.

Warum man aber trotz aller Künstlichen Intelligenz und smarten Vorschlägen nicht einfach eine Möglichkeit zur einfachen Sortierung dieses Posteingang-artigen Ordners bringt, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Für Freunde der gewissenhaften Organisation wäre das sicherlich besser als diese Vorschläge.

» Ankündigung im G Suite-Blog

Siehe auch
» Google stellt klar: Alle Nutzerdaten und Dokumente werden nur von Algorithmen ausgewertet
» G Suite: Dropbox wird tiefer in die Google-Dienste integriert (GMail, Hangouts, Docs, Sheets & Slides)




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