Quick, Draw: Googles Gekritzel-Datenbank enthält jetzt über 1 Milliarde Nutzer-Zeichnungen

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Trainierte Algorithmen oder Künstliche Intelligenzen können nicht nur die Sprache des Nutzers verstehen, sondern auch die Handschrift erkennen und daraus Buchstaben, Zeichen oder Wörter bilden. Googles im vergangenen Jahr gestartet Plattform Quick, Draw kann aber noch mehr: Die dahinter liegenden Algorithmen können Zeichnungen erkennen und sind mittlerweile sehr gut darin, zu erkennen was der Nutzer zeichnet. Mittlerweile sind mehr als 1 Milliarde Zeichnungen in der Datenbank.


Vor etwas mehr als einem Jahr hat Google Quick, Draw gestartet und wollte es ursprünglich als eine Art Tech-Demo und Spielerei betreiben – doch der Erfolg war dann sehr viel größer als gedacht. In diesen gut 13 Monaten wurden mehr als 1 Milliarde Zeichnungen in der Datenbank gespeichert, die allesamt auf einer eigens dafür geschaffenen Plattform abrufbar sind und zum Training von Künstlichen Intelligenzen verwendet werden können.

Quick Draw

Es wurden bereits fast 3 Millionen Katzen, 3 Millionen Hot Dogs und auch gut 3 Millionen Schneeflocken gezeichnet – und das von Millionen verschiedener Menschen aus allen Regionen. Interessant an diesen Zeichnungen ist vor allem, dass jeder Mensch seinen eigenen Stil hat, es aber dennoch große Überschneidungen gibt, mit denen die KIs dann arbeiten können. Einzeln betrachtet gibt es große Unterschiede, aber in der Masse sieht es dann nicht mehr ganz so unterschiedlich aus.

quick draw faces

An obiger Grafik von Gesichtern ist z.B. zu sehen, dass die meisten Menschen ein lächelndes Gesicht zeichnen, ohne dass es ihnen aufgetragen wurde. Aber auch bei simplen Dingen wie Stühlen gibt es regional starke Unterschiede in der Art der Zeichnung: Während die Koreaner ein 3D-Modell zeichnen, zeichnen die Brasilianer einfach einen Stuhl von der Seite und die Australier von vorne. Auch beim Eis gibt es große Unterschiede, das die Klischees bedient: Die Koreaner malen es sehr spitz, die Italien klassisch mit drei Kugeln und die Australier malen eine perfekte Eiskugel.

quick draw ice



Google hatte diese Daten schon vor einigen Monaten in einer umfangreichen Datenbank freigegeben und stellt diese kostenlos zur Verfügung. Da man vom Erfolg überwältigt war, ging die Entwicklung weiter und auch Googles KIs werden mittlerweile mit dieser Datenbank trainiert und werden so beim Erkennen von gezeichneten Objekten immer besser. Ein Beispiel ist dafür Auto Draw. Teilweise ist die Erkennungsrate höher als bei einer Handschrifterkennung, und das obwohl es dabei ja nur wenige Hundert Zeichen zu erkennen gibt.

quick-draw

Wer es selbst ausprobieren oder sich durch die Datenbank klicken möchte, findet unten die entsprechenden Links. Es ist wirklich interessant, denn selbst das größte Gekrakel erkennt die App sehr zuverlässig. Schon während des Zeichnens werden Vorschläge gemacht, die dem ganzen doch recht nahe kommen und zu großen Teilen nachvollziehbar sind.

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