Peinlicher Fail: Filmstudios reichen interne Links zur Löschung bei Google ein

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Wie die Wachstumskurven des Transparency Reports zeigen, muss Google mittlerweile mehr als 1 Million Löschanfragen pro Tag bearbeiten und die entsprechenden Seiten aus dem Index entfernen. Natürlich werden diese Links aber nicht händisch von einem Menschen eingegeben, sondern werden automatisiert durch viele Bots erstellt. Ein Recherche in diesen Listen zeigt nun, dass es tatsächlich keine Kontroll-Instanz bei diesen Links gibt: Die großen Filmstudios fordern Google sogar zur Löschung von Filmen auf, die sich auf ihren eigenen Rechnern befinden.


Es ist eigentlich klar dass mehr als 1 Million Links täglich nicht von Menschen redaktionell zusammengestellt werden können, doch man sollte schon davon ausgehen dass es Stichproben gibt oder die beantragen Links zur Löschung nach bestimmten Kriterien gefiltert werden. Immer wieder gibt es Berichte darüber, dass Links ohne Prüfung gelöscht werden, obwohl diese nur auf Seiten zeigen die gar keine Software oder Filme zum Download anbieten. Ein Blick in die Datenbank von ChillingEffects, das alle Löschanträge sammelt, zeigt nun wie ungenau diese Listen sind.

take down 127001

Einreichungen von Unternehmen wie Universal oder NBC zeigen, dass sich in den Netzwerken der Unternehmen ebenfalls jede Menge Raubkopien der eigenen Filme befinden. In den Listen befinden sich jede Menge Links zu „http://127.0.0.1“ und dem Port 4001 – was darauf hinweist, dass in den Netzwerken der Unternehmen ebenfalls Clients wie BitTorrent aktiv sind. Diese Links wurden dann von den Bots entdeckt, die natürlich intern auch Zugriff auf „localhost“ haben, und wurden bei Google zur Löschung angemeldet.

Natürlich kann Google diese internen Links nicht löschen und hat auch keine Ergebnisse dazu im eigenen Index, so dass das ganze einfach von den Algorithmen zur Löschung ignoriert wird. Doch natürlich ist das für die Filmstudios mehr als peinlich, denn das zeigt einerseits dass sie die Listen nicht einmal ansatzweise filtern oder Stichproben nehmen und andererseits auch dass sie ebenfalls Filesharer unter den eigenen Mitarbeitern haben – irgendwo müssen die ganzen HD-Filme ja auch ihren Ursprung haben…



Da dies nun bekannt geworden ist dürften die Unternehmen wohl in Zukunft darauf achten dass solche internen Links nicht mehr an Google und andere Suchmaschinen zur Löschung gemeldet werden. Doch an der Qualität der sonstigen Anträge muss nach so einem Vorfall natürlich ebenfalls gezweifelt werden – und auch Google dürfte mit dieser Lösung nicht ganz glücklich sein, denn die Löschung von mehr als 1 Million Links täglich ist ein enormer Aufwand. Derzeit befinden sich laut Chilling Effects etwa 45 Löschanträge mit dem Ziel 127.0.0.1 in der Datenbank.

» Chilling Effects: Suche nach 127.0.01

[TheNextWeb]




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