Mobilfunk-VPN ohne Roaming? Google verhandelt mit Hutchison Whampoa über virtuelles Netz

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Schon seit vielen Jahren gibt es Gerüchte darüber, dass Google in den Mobilfunkmarkt einsteigen möchte, aber erst im vergangenen Monat wurden nun konkrete Pläne über die Umsetzung bekannt: Anfang März bestätigte Sundar Pichai, dass man noch in diesem Jahr zum virtuellen Netzbetreiber werden möchte und kurz darauf tauchte in der neuesten Android-Version ein Google VPN auf dass das ganze untermauerte. Aktuell soll Google nun unter anderem mit Hutchison Whampoa in Verhandlungen stehen, um ein weltweites kostenloses Romaing anzubieten.


Google hat bereits mit mehreren Netzbetreibern in den USA Verträge abgeschlossen um eine eigenes Netz auf der Basis der Mobilfunkanbieter anzubauen. Dabei soll das Google-Netz die jeweils beste und kostengünstigste Variante nutzen und sich sowohl bei Sprint als auch T-Mobile USA einwählen können um stets die höchste Geschwindigkeit zu haben – und auch offene WLAN-Netze sollen zur Unterstützung genutzt werden. Der Wechsel zwischen den Netzen soll nahtlos funktionieren und auch die gleichzeitige Nutzung von mehreren Netzen soll möglich sein.

Googlenet

Doch offenbar gibt sich Google nicht mit den USA zufrieden und verhandelt auch weltweit mit weiteren Mobilfunkbetreibern: Derzeit steht man in Verhandlungen mit Hutchison Whampoa um auch das Netz dieses Unternehmens nutzen zu können. Mit dem eigenen weltumspannenden Netz hat Google nun vor, das internationale Roaming abzuschaffen. Durch entsprechende Verträge mit den Netzbetreibern und die Tatsache, dass man der erste virtuelle Netzbetreiber wäre der über ein weltweites Netz verfügt, könnte dies auch tatsächlich sehr schnell in die Tat umgesetzt werden.

Wie weit die Verhandlungen fortgeschritten sind ist nicht bekannt, da diese nun bekannt wurden dürfte man aber wohl kurz vor einem Abschluss stehen. Hutchison Whampoa verfügt über Netze in vielen asiatischen Ländern, Italien, Schweden, Dänemark, Österreich, Irland und befindet sich derzeit in Übernahmeverhandlungen mit O2. Sollte dieser Deal abgeschlossen werden, wäre das Unternehmen auch in Großbritannien und möglicherweise auch in Deutschland wieder aktiv – Googles Netz könnte dann also schon bald auch hierzulande angeboten werden.



Da der ständige Wechsel des Mobilfunknetzes und eventuell auch die gleichzeitige Nutzung mehrerer Netze und WLAN ein enges Zusammenspiel von Hardware und Software erfordert, wird Google das eigene Netz laut Insidern vorerst nur auf dem Nexus 6 anbieten – was auch zu den Aussagen Pichais passt. Er sagte, dass man das Projekt anfangs nur sehr klein angehen möchte – um dann später auf Wachstum zu setzen. Durch diese Einschränkung hätte man ein sehr kontrolliertes Wachstum, würde aber auch gleichzeitig ein neues Killer-Argument für die Nexus-Smartphones und Android als Betriebssystem schaffen – wenn man denn die Exklusive Nutzung auch in Zukunft beibehalten möchte.

[9to5Google]




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