Bericht: Googles geplantes US-Mobilfunkangebot wird es nur für das Nexus 6 geben

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Vor genau einer Woche hat Sundar Pichai offiziell bestätigt, dass Google schon bald in den US-Mobilfunkmarkt einsteigt und als virtueller Provider auftreten wird. Da dieser Markt hart umkämpft ist, und Google sich als virtueller Betreiber keinen Preiskampf leisten kann, sind die Erwartungen ob der möglichen Revolution durch Google sehr groß. Doch das mögliche Killer-Feature des Google-Angebote ist Vorteil und Nachteil zugleich – denn vorerst wird es das Mobilfunkangebot nur in Verbindung mit dem neuen Nexus 6 geben.


Schon seit vielen Jahren steckt Google in den Planungen, ein eigenes Netz aufzubauen und sich wieder einen großen Schritt weiter unabhängig zu machen. Während man in den vergangenen Jahren davon ausgegangen ist, dass sich Google tatsächlich Stück für Stück eine eigene Infrastruktur aufbaut – so wie man es mit Google Fiber tut – sind die Pläne derzeit etwas bescheidener. Zumindest vorerst wird Google auf die Infrastruktur der bestehenden Provider setzen und sich in diese Netze einmieten.

Googlenet

Ein mögliches Killer-Feature von Googles Angebot wird es sein, dass der Nutzer durch eine Kombination der Netze von T-Mobile US, Sprint und öffentlichen WLAN-Netzen stets den bestmöglichen Empfang mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit haben wird. Um dies zu bewerkstelligen ist allerdings ein sehr enges Zusammenspiel von Hardware und Software und möglicherweise auch spezielle Bauteiile notwendig. Diese Möglichkeit gibt es aktuell bei keinem Smartphone und nur bei dem bald erscheinenden Nexus 6 hat Google diese Möglichkeit.

Nur bei den Smartphones der Nexus-Serie hat Google die Möglichkeit, entscheidende Einflüsse auf die verbaute Hardware zu nehmen und diese durch tief in das System integrierte Funktionen anzusteuern. Dadurch wird nur das Nexus 6 in der Lage sein, im laufenden Betrieb die Netze zu wechseln und im Notfall auch auf offene WLAN-Netze umzuschwenken. Selbst eine gleichzeitige Kombination von allen drei Netzen soll möglich sein, um Downloads entsprechend zu beschleunigen. Ein ähnliches Feature gibt es bereits beim Samsung GALAXY S5 mit dem „Download Booster.



Natürlich könnte Google auch andere Smartphones in das eigene Netz lassen, dann eben ohne das Kombinations-Feature, aber würde dann natürlich keinen entscheidenden Vorteil bieten. Durch die Beschränkung kann man jedem bestehenden Nutzer den besten Service bieten und kann gleichzeitig für ein großteils kontrolliertes Wachstum sorgen – gerade in der Anfangsphase sind wenige Nutzer natürlich ein Vorteil. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch ein sehr gutes Verkaufsargument für das Nexus 6 selbst – und auch dies muss aufgrund der langsam eintretenden Sättigung am Smartphone-Markt natürlich ein Killer-Argument sein. Die immer größere Verbreitung der Low-Cost-Anbieter macht auch dem Nexus zu schaffen.

[Wall Street Journal]




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