Perplexity will Google Chrome kaufen: KI-Unternehmen bietet 34 Milliarden Dollar – kann das funktionieren?

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Wenn alle Stricke reißen, könnte Google schon bald dazu verurteilt werden, den Chrome-Browser zu verkaufen und damit vollständig in fremde Hände zu geben. Schon vor einigen Monaten hatten größere Unternehmen den Hut in den Ring geworfen und in dieser Woche gab es erstmals ein ganz konkretes Angebot von Perplexity. Allerdings muss man diskutieren, was überhaupt hinter diesem mehr unrealistischen Angebot steckt.


google chrome logo entwürfe

Das KI-Unternehmen Perplexity hat schon vor einigen Monaten ein sanftes Interesse am Chrome-Browser bekundet und in dieser Woche vermutlich nach einer etwas längeren Vorbereitungszeit ein aus eigener Sicht ernsthaftes Angebot abgegeben: Perplexity will den Chrome-Browser für 34 Milliarden Dollar kaufen und dabei die vollständige Kontrolle über den Browser übernehmen. Man will das Projekt zunächst fortführen und dabei auch keine Änderungen vornehmen.

Es ist nach offizieller Kenntnis das erste echte Angebot für den Kauf des Chrome-Browsers, während alles andere bisher nur reine Interessensbekenntnisse gewesen sind. Wir haben euch erst vor einigen Monaten zusammengefasst welche Unternehmen Interesse am Chrome-Browser haben, aber auch beschrieben, warum nur Google den Chrome-Browser betreiben kann. Im verlinkten Artikel habe ich sehr genau beschrieben, warum Chrome eigentlich gar nicht verkauft werden kann, ohne dass das Projekt gegen die Wand fährt. Das gilt auch heute noch.

Auch Perplexity ist meiner Meinung nach absolut nicht dazu in der Lage, den Chrome-Browser zu betreiben. Das hat man allerdings in der Aussendung versprochen und dargelegt, sowohl den Browser als auch seine Services sowie das darunterliegenden Chromium-Projekt fortführen zu wollen. Allerdings legt man dabei wohl ein etwas zu großes Selbstbewusstsein an den Tag, denn diese Übernahme kann, nach allem was bisher offiziell bekannt ist, überhaupt nicht funktionieren.




Perplexity ist viel zu klein für den Chrome-Browser
Das Problem beginnt schon beim Kaufpreis: Perplexity bietet unglaubliche 34,5 Milliarden Dollar für die Übernahme des Browsers. Dazu muss man wissen, dass das Unternehmen selbst nur gut 18 Milliarden Dollar wert ist. Man bietet also beinahe das doppelte der eigenen Firmenbewertung. Um diese Übernahme zu stemmen, müsste man also sehr viele Investoren davon überzeugen, dass das eine gute Idee wäre. Und noch dazu jegliches verfügbares Kapital in den Browser stecken, statt sich auf die eigene KI-Entwicklung zu konzentrieren.

Nehmen wir einmal an, dass Perplexity tatsächlich das Geld zusammenkratzt und Google das Angebot annimmt: Wie soll dieses extrem hoch verschuldete Unternehmen in der Lage sein, ein Projekt wie den Chrome-Browser zu betreiben? Die laufenden Kosten sind enorm (siehe diesen Artikel), die Weiterentwicklung erfordert hoch entwickelte Technologien und der Verbleib der Nutzer hängt auch am Vertrauen der Nutzer. Weil Perplexity sehr schnell ins Wanken geraten könnte – die KI-Blase wird irgendwann platzen – ist das ein großes Problem.

Dazu kommt, dass Perplexity überhaupt nicht das Geschäftsmodell hat, um Chrome zu betreiben. Es verdient Geld mit Werbung und KI-Abos – was gerade beim Chrome-Browser kaum umsetzbar sein dürfte, ohne das die Nutzer in Scharen davonlaufen. Wie jemals die 34 Milliarden Dollar wieder eingespielt werden sollen, steht in den Sternen. Ich kenne Perplexitys Interna nicht und kann nicht beurteilen, ob das ein ernsthaftes Angebot ist oder man sich einfach ins Gespräch bringen will – aber dennoch ist es meiner persönlichen Meinung nach eine Schnapsidee. Allerdings eine, die schnell Nachahmer finden könnte, weitere Angebote hervorbringen könnte und dann auch das Gericht dahingehend beeinflussen könnte, dass ein Verkauf wohl doch sehr gut möglich wäre…

» Die Details zum Perplexity-Angebot

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