Datensicherheit im Workspace: Backups und Wiederherstellung leicht gemacht
Googles Workspace hat eine eindrucksvolle Entwicklung hinter sich. Anfänglich, noch unter dem Name Google Apps for Work, nicht viel mehr als ein Bundle von recht funktionalen, aber nicht gerade die Welt aus den Angeln hebende Apps. Inzwischen ein eigenes Ökosystem aus Produktivitäts- und Kollaborationstools, das sich vor keinem Konkurrenten mehr verstecken muss.
Die Verantwortlichen bei Google haben früh erkannt, dass die steigende Bedeutung der Plattform sowohl im privaten Bereich als auch im Business-Kontext mit einer wachsenden Nachfrage nach Datensicherheit einhergehen würde. Konsequent setzt der Konzern auf Backup- und Wiederherstellungslösungen, lässt aber auch einige Lücken, die jeder Nutzer selbst füllen muss. Wir werfen einen Blick auf die Details.
1. Datensicherheit – wodurch ist sie eigentlich bedroht?
Die meisten denken in diesem Zusammenhang an Cyberangriffe – und natürlich spielen die eine entscheidende Rolle. Nicht nur von privaten Anwendern wird indes unterschätzt, wie weitverbreitet auch simple technische Defekte oder menschliche Fehler sind, und wie schwerwiegend die Folgen solcher im Vergleich mit einer Ransomware-Attacke harmlos erscheinenden Auslöser sein können.
- Warum ein Backup? Google Workspace ist doch eine Cloud-Lösung?
Obwohl Google Workspace robust und zuverlässig ist, bietet es keinen vollständigen Schutz vor allen Risiken. Eine Backup-Strategie ist zumindest für den Einsatz im unternehmerischen Umfeld unerlässlich.
- Schutz vor versehentlichem Löschen: Wer hat nicht schon einmal aus Versehen eine wichtige Datei gelöscht? Ohne Backup können auch kleine Fehler große Probleme verursachen.
- Einhaltung von Compliance-Anforderungen: Viele Branchen unterliegen strengen Datenschutzbestimmungen. Ein strukturiertes Backup-System hilft, diese Anforderungen zu erfüllen, gerade wenn ein Teil der Belegschaft als digitale Nomaden unterwegs ist.
- Sicherheit gegen Cyber-Bedrohungen: Ransomware und andere Malware können Ihre Daten verschlüsseln oder zerstören. Vor diesem Hintergrund kann es von entscheidender Bedeutung sein, Dokumente im Zustand, den sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit hatten, wiederherstellen zu können. Existiert kein verwendbares Update, können Experten für RAID Datenrettung, IT-Forensik und Incident Response eine letzte Chance darstellen.
- Geschäftskontinuität: Bei einem unerwarteten Ausfall von Google-Diensten oder auch des Internet-Zugangs stellen lokale Backups sicher, dass weitergearbeitet werden kann.
3. Integrierte Backup-Funktionen von Google Workspace
Google Workspace bietet einige eingebaute Sicherheitsfunktionen:
- Standard-Aufbewahrungsfristen: Bevor gelöschte Elemente endgültig entfernt werden, landen sie erst einmal für einige Zeit im Papierkorb. Das mag nach einer vernachlässigbaren Funktion klingen, hat aber schon viele Anwender vor großem Schaden bewahrt. Google-Dateien haben darüber hinaus eine Historie, über die der Zustand eines Dokumentes zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder hergestellt werden kann.
- Google Vault: Dieses Tool ermöglicht es Administratoren, Daten zu archivieren, zu durchsuchen und zu exportieren. Es ist jedoch wichtig, Vault nicht als ein klassisches Backup-System misszuverstehen. Google selbst betont, dass das Tool primär der Datenverwaltung und -aufbewahrung für rechtliche und Compliance-Zwecke dient.
4. Manuelle Backup-Methoden
Für manche Anwendungszwecke können manuelle Methoden ausreichen:
- Download wichtiger Dateien: Besonders wichtige Dokumente können heruntergeladen und lokal oder auf einem externen Speichermedium.
- Google Takeout: Dieses Tool ermöglicht es, Daten aus verschiedenen Google-Diensten zu exportieren, und zwar entweder für einzelne Nutzer oder auch ein gesamtes Unternehmen. Es ist nützlich für gelegentliche, umfassende Backups, beispielsweise auch als Übergangslösung, bevor eine tatsächliche Backup-Strategie etabliert wurde. Als Dauerlösung taugt Takeout nicht, da es keine automatisierten regelmäßigen Sicherungen erlaubt.
Automatisierte Backup-Lösungen von Drittanbietern
Für umfassendere und regelmäßige Backups empfehlen sich automatisierte Lösungen von Drittanbietern. Folgende Funktionen sollten mindestens abgedeckt sein:
- automatisierbare Backups,
- einfache Wiederherstellung einzelner Dateien oder ganzer Konten,
- verbesserte Sicherheit durch Verschlüsselung,
- detaillierte Berichterstellung und Überwachung.
Bei der Auswahl einer Lösung sollte das Augenmerk auf folgenden Kriterien liegen, bei denen sich die Anbieter zum Teil deutlich unterscheiden:
- Umfang der unterstützten Google Workspace-Dienste,
- Benutzerfreundlichkeit und Automatisierungsgrad,
- Sicherheitsfeatures wie Verschlüsselung,
- Skalierbarkeit und Preismodell.
Best Practices für Google Workspace Backups
Unabhängig von der gewählten Methode lassen sich 5 Best Practices festhalten:
- Regelmäßige Backups planen: Legen Sie einen Zeitplan fest, der Ihren Bedürfnissen entspricht. Je nach Branche, Größe und weiteren Faktoren kann dieser Plan auch Teil eines umfassenderen Datensicherungskonzepts Tägliche Backups sind für die meisten Unternehmen ein Muss, je nach Branche und Workflows können auch deutlich häufigere Sicherungen notwendig sein.
- Mehrere Speicherorte nutzen: Folgen Sie der 3-2-1-Regel: Drei Kopien Ihrer Daten, auf zwei verschiedenen Medientypen, mit einer Kopie an einem anderen Ort.
- Versionierung einsetzen: Bewahren Sie mehrere Versionen Ihrer Backups auf. So können Sie bei Bedarf auf ältere Datenstände zurückgreifen.
- Zugriffskontrollen implementieren: Beschränken Sie den Zugriff auf Backups auf autorisierte Personen, um die Sicherheit zu erhöhen.
- Backup-Status überwachen und Wiederherstellung testen: Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Backups erfolgreich durchgeführt werden und testen Sie den Wiederherstellungsprozess.
Fazit
Auch wenn es sich bei Google Workspace um eine Cloud-Lösung handelt: Um den einen oder anderen Gedanken zu Datensicherheit und Backups kommt man trotzdem nicht herum. Während Google einige grundlegende Sicherheitsfunktionen bietet, reichen diese oft nicht aus, um alle Risiken abzudecken. Manuelle Methoden können für kleine Datenmengen geeignet sein. Für umfassende Sicherheit empfehlen sich aber automatisierte Lösungen von Drittanbietern.
Ein auf die individuellen Anforderungen zugeschnittenes Backup-System ist wie eine Versicherung – man hofft, es nie zu brauchen, aber wenn doch, ist man sehr froh, es zu haben.
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