Amazon Fire TV: Abschied von Android, Vollbildwerbung beim Start – Amazon übernimmt wohl mehr Kontrolle

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Hinter vielen Millionen Smart TVs finden sich die Amazon Fire TV Sticks, die dort sicherlich nicht nur verweilen, sondern wohl auch häufig genutzt werden. Durch die jüngsten Schritte zeichnet sich nun allerdings ab, dass Amazon vielleicht etwas andere Vorstellungen hat und die Dongles im Interesse der Monetarisierung etwas mehr unter Kontrolle bringen möchte. Die Frage ist nur, ob die Nutzer mitspielen.


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Es gibt eine ganze Reihe von Streaming-Dongles und -Sticks, doch in den meisten Ländern konzentriert es sich auf den Google Chromecast sowie den Amazon Fire TV Stick, die beide millionenfach verkauft wurden und hinter den Smart TVs schlummern. Während Googles letzte größere Änderung schon einige Jahre zurückliegt, nämlich die Umstellung auf die Google TV-Plattform, zeigen sich jetzt bei Amazon einige Verschiebungen.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich der Fire TV-Stick von Android verabschieden und schon mit der nächsten Generation keine Android-Apps mehr ausführen können wird. Das allein kann man schon hinterfragen und ich hatte als Reaktion kürzlich über Amazons Chancen philosophiert, ein eigenes App-Ökosystem aufzubauen. Doch vielleicht kann man es auch von einer anderen Seite betrachten, denn der jüngste Schritt hat zumindest meine persönliche Sichtweise ein wenig geändert. Denn man hat damit begonnen, Vollbildwerbung beim Start des Dongles auszuspielen.

Das spült nicht nur ordentlich Geld in Form von Werbeeinnahmen in Amazons Kasse, sondern dürfte auch aufzeigen, in welche Richtung sich der Dongle entwickelt. Amazon hat nach wie vor die Kontrolle über den Dongle und kann daher Werbespots integrieren. Übrigens nicht nur beim Start des Dongles, sondern auch beim Start des Bildschirmschoners. Potenziell treten diese Fälle global gesehen täglich millionenfach ein.




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Amazon hat gar kein Interesse an einem breiten Ökosystem
Bisher war es möglich, den Amazon Fire TV Stick mit einem alternativen Launcher zu nutzen und viele Android-Apps zu installieren. In diesem Fall bedeutet ein alternativer Launcher allerdings, dass Amazon Werbeeinnahmen verlorengehen – und daran hat man als wirtschaftlich agierendes Unternehmen natürlich kein Interesse. Aus diesem Blickwinkel betrachtet dürfte es Amazon gar nicht so ungelegen kommen, dass die Nutzer keine Apps mehr installieren oder gar den Launcher austauschen können.

Amazon übernimmt dadurch automatisch wieder mehr Kontrolle über den Dongle, der zwar von den Nutzern als physisches Produkt gekauft wurde, aber aus der Cloud bespielt wird. Ich würde die Schritte daher als komplettes Herunterfahren des Ökosystems bewerten. Ohnehin waren Apps niemals ein großes Werbeversprechen des Dongles, sondern nur das Streaming von Inhalten mit einer Reihe von vorinstallierten Medien-Apps. Für diese wiederum kann sich Amazon in Zukunft gut bezahlen lassen, wenn die Nutzer selbst keinen anderen Weg haben, diese zu beziehen.

Das Ganze ist nur meine Schlussfolgerung der jüngsten Entwicklungen und würde auch sehr gut zu den weiteren Schritten von Amazon außerhalb der Fire TV-Ökosystems passen. Und weil der Chromecast sich doch recht deutlich am Fire TV Stick orientiert, wäre eine solche Entwicklung (die viel Geld in die Kassen des Anbieters spült) über kurz oder lang auch bei Google zu finden.

Letzte Aktualisierung am 26.04.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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