Google legt den Update-Turbo ein: Sieben Jahre Pixel-Updates und zehn Jahre Chromebook-Updates

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Google kontrolliert mit Android und ChromeOS gleich zwei populäre Betriebssysteme, die zusammen auf mehrere Milliarden Nutzer kommen. In den letzten Wochen hat man bei beiden Betriebssystemen ein großes Ausrufezeichen gesetzt, denn die Update-Garantien beider Plattformen wurden verlängert, was in mehreren Bereichen einen gewaltigen Einfluss haben kann.


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Mit den beiden Betriebssystemen Android und ChromeOS hat Google eine große Verbreitung erreicht, die ohne die Unterstützung zahlreicher Partner nicht möglich gewesen wäre. Das bedeutet allerdings auch, dass Google keine Kontrolle über die Geräte, sondern nur über die Betriebssysteme hat – aber auch nicht in vollem Umfang. Obwohl beide Betriebssysteme zeitlich gar nicht so weit auseinanderliegen, verfolgen sie unterschiedliche Update-Konzepte.

Während die Updates bei Android in der Verantwortung der jeweiligen Smartphone-Hersteller liegen und diese die Betriebssysteme nahezu vollständig an ihre eigenen Wünsche anpassen können, wird ChromeOS direkt von Google versorgt. Daher ist es kaum verwunderlich, dass das Desktop-Betriebssystem seit jeher länger mit Updates versorgt wird als die Smartphone-Plattform – was sich natürlich auch mit der durchschnittlich längeren Gerätenutzung begründen lässt.

In den letzten Wochen hat man dann gleich zwei große Schritte verkündet, die für beide Plattformen als Meilenstein gesehen werden kann: Chromebooks werden zehn Jahre mit Updates versorgt und die Pixel 8-Smartphones sieben Jahre mit Updates versorgt. Letztes gilt zwar derzeit nur für diese beiden Geräte, aber man hat einen Stein ins Rollen gebracht und wird die ohnehin stetig besser werdende Update-Situation unter Android noch einmal verbessern.




Zehn Jahre und sieben Jahre Updates – das ist stark!
Beide Update-Zeiten sind in ihrer jeweiligen Gerätekategorie enorm stark und dürften bei den meisten Nutzern weit über die geplante Nutzungsdauer hinausgehen. Damit setzt Google für beide Plattformen ein echtes Ausrufezeichen, denn bei den Nutzern kommt die Botschaft an, dass sowohl die Chromebooks als auch die Smartphones ein Leben lang mit Updates versorgt werden. Wer sich das Gerät als Erstbesitzer kauft, muss sich also keinerlei Sorgen mehr um Updates machen. Und wer sein Smartphone tatsächlich sieben Jahre und sein Chromebook zehn Jahre nutzt, der hat nach diesem Zeitraum ganz andere Sorgen als die eingestellte Update-Versorgung.

Aber nicht nur die sorgenfreie Nutzung wird dadurch ermöglicht, sondern auch der Restwert der Geräte steigt. Wer sein Chromebook oder Smartphone nach der Hälfte der Zeit verkauft, hat ein attraktiveres Angebot als bei einem Gerät, das nicht mehr mit Updates versorgt wird. Selbst der Zweitbesitzer könnte bis zum Ende der geplanten Nutzungszeit sich noch an Updates erfreuen. Und damit fallen natürlich auch die Stichwörter Elektroschrott und Nachhaltigkeit, denen Google damit einen großen Dienst erweist.

Doch Googles indirekter Einfluss reicht über die beiden Betriebssysteme hinaus, denn auch die anderen Smartphone-Hersteller werden nachlegen wollen. Selbst Apple könnte sich genötigt sehen, nachzulegen, nachdem man sich jahrelang über die schlechte Update-Versorgung unter Android lustig gemacht hat. Selbiges gilt für Windows und MacOS, sodass die allgemeinen Update-Zeiträume aller Geräte demnächst ein wenig nach oben gehen könnte. Die Hersteller werden sich das gut bezahlen lassen, aber am Ende ist es ein win-win-win für alle.

Jetzt muss das nur noch durch die Nutzer honoriert werden, doch interessanterweise scheint die Begeisterung für diese Meilensteine gar nicht so groß zu sein. Warum das so ist, entzieht sich meiner Vorstellung. Vielleicht wegen des folgenden verlinkten Artikels?

» Pixel 8-Smartphones: Zweifel an sieben Jahren Android-Updates – kann man Google wirklich vertrauen? (Video)




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comment 4 Kommentare zum Thema "Google legt den Update-Turbo ein: Sieben Jahre Pixel-Updates und zehn Jahre Chromebook-Updates"

  • Wenn die Telefone jetzt noch Wechselbare Akkus hätten, dann würde es. vielleicht Sinn machen. Aber Apple hat ja mit den fest verbauten Akkus angefangen, und alle müssen es nachmachen. Warum eigentlich ?

  • was hat es mit „turbo“ zu tun, wenn man länger updates ausliefert? streng genommen passt man sich eh nur an die (künftige) gesetzeslage an – kalifornien macht es vor und die eu bald nach. zu einem recht auf reparatur gehört auch die bereitstellung von wenigstens sicherheitsupdates, damit das gerät „benutzbar“ bleibt.

    • „Turbo“ in dem Sinne, dass man die Updates noch einmal deutlich aufwertet, indem sie mehr oder weniger auf Lebenszeit der Geräte verfügbar sind. Aber auch die Abstände zwischen dne Updates haben sich sowohl bei ChromeOS als auch Android verringert.

  • Ob die Hardware diese 7Jahre schafft, bezweifem ich ganz stark ,wenn es jetzt schon Probleme gibt,vom Akku mal ganz zu schweigen.

    Damit sollte sich Google,ehrlich gesagt nicht rühmen.

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