Alphabet: Der Anfang vom Ende? Google-Mutter muss sparen oder könnte vielleicht aufgelöst werden (Bericht)

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Die Google-Mutter Alphabet hat vor wenigen Tagen glänzende Quartalszahlen vorgelegt und konnte sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn stark nachlegen – dank der wertvollen Tochter Google. Bei allen anderen Alphabet-Unternehmen sieht es hingegen düster wie eh und je aus. Der Verlust summiert sich auf mehrere Milliarden Dollar pro Jahr und jetzt gibt es Anzeichen darauf, dass es demnächst größere strukturelle Änderungen geben wird.


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Unter dem Dach der im Jahr 2015 geschaffenen Alphabet Holding findet sich nicht nur Google, sondern viele weitere Unternehmen, die in den unterschiedlichsten Bereichen von der Gesundheit über Verkehr und Transport bis hin zur Infrastruktur, Robotik oder auch in Finanzbereichen aktiv sind. Leider hat Alphabet sich niemals in die Karten blicken lassen, wie es um die finanzielle Gesundheit der einzelnen Unternehmen bestellt ist, doch das Gesamtbild ist mehr als schlecht:

Alle Alphabet-Unternehmen neben Google haben im 3. Quartal einen Umsatz von 297 Millionen Dollar eingefahren. Zum Vergleich: Google hat einen durchschnittlichen Tagesumsatz von 848 Millionen Dollar. Doch während Google daraus einen Gewinn von 24,2 Milliarden Dollar in den Geldspeicher legen konnte, war es bei Alphabet ein Verlust von 1,19 Milliarden Dollar. Oder anders gesagt: Für jeden umgesetzten Dollar muss Alphabet vier Dollar ausgeben.

Bei einer „Moonshot-Firma“ ist das nicht unbedingt anders zu erwarten, denn man betreibt langfristige Projekte, die nicht ohne Grund als „andere Wetten“ bezeichnet werden. Dennoch ist es in acht Jahren (Plus die Zeit, die viele Projekte schon zuvor bei Google aktiv waren) wohl keinem der Unternehmen gelungen, einen Gewinn zu erzielen. Weil Alphabet das aber nicht einzeln aufschlüsselt, lässt sich das nicht sagen. Gut möglich, dass eines bereits Gewinn erwirtschaftet, der durch die Kombination aller Unternehmen aber nicht sichtbar wird.




Ich hatte hier im Blog schon häufiger geschrieben, dass sich bei Alphabet etwas ändern muss und die Holding in dieser Form wohl nicht auf ewig tragbar ist. Und genau das scheint wohl schon bald zu passieren. Hier einmal ein kurzes Statement aus der Verkündung der Quartalszahlen: Es stammt von Ruth Porat, die seit vielen Jahren als Googles Finanzchefin agiert und ab dem kommenden Jahr zur Finanzchefin von ganz Alphabet befördert wird.

Across the portfolio of Other Bets companies, we have also been working to identify opportunities to create sharper focus and to operate more efficiently and effectively.

Ich interpretiere das als ganz klare Ansage dafür, dass sich bei Alphabet etwas ändern wird. Man sucht nach Lösungen, um den Fokus zu schärfen und effizienter sowie unter dem Strich lohnender zu arbeiten. Man dürfte also entweder die Budgets ordentlich zusammenstreichen oder so manches Projekt einstellen oder verkaufen. Vermutlich werden die Details dazu erst in den nächsten Monaten bekannt werden, doch dass man das schon jetzt im Quartalsbericht erwähnt, zeigt, dass intern wohl schon größere Umstrukturierungen geplant sind.

Schon im vergangenen Jahr gab es mehrfach Spekulationen darüber, dass Alphabet wieder aufgelöst werden soll und die Projekte unter das Dach von Google wandern.

» Alphabet: Aus diesen Unternehmen besteht die Google-Mutter – Moonshots, Gesundheit, Robotik und mehr

» Google Quartalszahlen 3/2023: Alphabet kann Umsatz und Gewinn erheblich steigern – überraschende Zahlen

[The Verge]




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