Android: Googles globales Gerätenetzwerk kurz vor dem Start – großes Update für Mein Gerät finden (Video)

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Google betreibt seit vielen Jahren die Plattform Mein Gerät finden, die im Laufe der Zeit immer tiefer in die Android-Infrastruktur integriert, aber kaum nennenswert ausgebaut wurde. Das soll sich nach offizieller Ankündigung noch in diesem Sommer ändern, denn es steht ein recht umfangreicher Neustart mit dem Aufbau eines globalen Gerätenetzwerks vor der Tür. Die Anzeichen für einen baldigen Start, vielleicht zu Beginn gestaffelt, verdichten sich.


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Schon seit Anfang 2022 war bekannt, dass Google an einem umfangreichen Neustart des ‚Mein Gerät finden‘-Netzwerks arbeitet, denn in den folgenden Monaten taucht immer neue Informationen über Erweiterungen auf und es zeichnete sich ab, dass man nicht mehr nur Smartphones aufspüren will. Anfang Mai hat man das Ganze dann mit der Ankündigung des globalen Gerätenetzwerks offiziell gemacht, das nach offiziellen Angaben noch „in diesem Sommer“ starten soll. Man will aber nicht nur im Sommer starten, sondern auch erst dann weitere Details bekannt geben.

In den letzten Tagen gab es eine Reihe von Hinweisen darauf, dass die letzte Phase des Starts vorbereitet wird und man schon sehr bald den dazugehörigen Startschuss geben kann. Zuletzt gab es eine Ankündigung per System Update, vor wenigen Tagen tauchte ein neues Logo für ‚Mein Gerät finden‘ auf und später sickerten Screenshots durch, die zeigen, wie das ungewollte Tracking verhindert werden soll. Das ist natürlich ein sehr wichtiger Aspekt, wenn man ein Netzwerk mit einer solchen Reichweite startet, das sehr sehr viele Menschen erreichen kann.

Auch wenn es eigentlich nur darum geht, verlorene Geräte wiederzufinden und das trotz allem eher ein Randthema ist, hat dieses Netzwerk das Potenzial, eine sehr große Bedeutung zu erlangen. Denn viele Menschen haben mit dem Smartphone, der Smartwatch, den smarten Kopfhörern oder anderen Wearables den größten Teil des Tages entsprechende Gerätschaften am Körper, mit denen sich in weiterer Folge auch der Standort des Menschen herausfinden lässt.

Auch wenn das längst keine Innovation ist, erinnert mich das persönlich ein wenig an den Star Trek Communicator und der schnellen Ortung aller Menschen. Aber soweit sind wir noch nicht, schauen wir uns erst einmal alle bisher bekannten Informationen zum neuen Netzwerk an.





 

Google startet globales Gerätenetzwerk
Plattformen wie ‚Mein Gerät finden‘ oder auch Apples ‚Wo ist?‘ sind darauf angewiesen, dass die zu suchenden Geräte eine aktive Internetverbindung haben, um entsprechend mit den Servern kommunizieren zu können. Das ist aber oftmals nicht der Fall, denn entweder ist der Akku leer, der Langfinger hat vorsorglich die Datenverbindung deaktiviert oder es handelt sich schlicht und einfach um ein Gerät ohne eigene Internetanbindung, wie etwa Kopfhörer oder viele Smartwatches.

Apple hat das Problem mit einem globalen Gerätenetzwerk gelöst und Google wird den gleichen Weg gehen. Man spannt ein weltweites Netzwerk aus unzähligen Android-Geräten, die untereinander kommunizieren und Geräte in der Nähe melden können. Es ist ein Opt-in-Netzwerk, sodass alle Nutzer einmalig zustimmen können, daran teilzunehmen. Nur wer zustimmt, kann beim Aufspüren von Geräten helfen oder selbst nach eigenen Geräten suchen lassen.

Standortspeicher für verbundene Geräte
Aus Teardowns ging schon vor einigen Monaten hervor, dass Google allen Nutzern die Möglichkeit geben wird, einen Standortspeicher für verbundene Geräte zu nutzen. Mit diesem soll der zuletzt bekannte Standort eines Geräts im Google-Konto gespeichert werden und beim Aufspüren abgerufen werden können. Es ist zu erwarten, dass man das zuerst für die eigenen Geräte anbieten wird und auch nur optional anbietet, aber grundsätzlich ist es natürlich ein guter Anhaltspunkt um herauszufinden, wo ein Gerät zuletzt „gesehen“ wurde. Schon in der Ankündigung heißt es, dass die Teilnahme am Netzwerk „opt-in“ ist, weitere Details sind bisher nicht zu erfahren.

Unterstützung für viele Geräte
Das Netzwerk wird natürlich nicht nur aus Smartphones bestehen, sondern aus vielen weiteren Geräten: Die Pixel Buds werden dabei sein, Kopfhörer von JBL und Sony, aber auch viele Tracker externer Unternehmen. Diese umfassen unter anderem die Tracker von Tile, Chipolo und Pebblebee. Im oben eingebundenen obigem Video könnt ihr sehen, wie das funktioniert. Von den erwarteten Pixel-Trackern war in der ersten Ankündigung übrigens keine Rede mehr.

Auch Offline-Geräte auffindbar
Das wichtigste Argument für das Netzwerk ist die Kombination aus den ersten beiden Punkten. Das neue ‚Mein Gerät finden‘ ist theoretisch dazu in der Lage, Geräte aufzuspüren, die ausgeschaltet sind. Der zuletzt bekannte Standort ist dafür natürlich ein guter Anhaltspunkt, aber dürfte in einigen Fällen nicht weiterhelfen. Stattdessen setzt man auf das globale Gerätenetzwerk zur Kommunikation aller Geräte untereinander. Jedes Gerät fungiert als Brücke zwischen den anderen, bis es seinen zuletzt bekannten Standort melden kann. Auch die Bluetooth-Chips abgeschalteter Geräte sollen noch kommunizieren können. Das hat man bisher aber nicht offiziell angekündigt.

Hardware-Unterstützung für einige Features notwendig
Damit der vorherige Punkt funktioniert, muss die Hardware dies unterstützen. Es wird notwendig sein, dass Bluetooth-Chips auch bei ausgeschaltetem Gerät bzw. fast leerem Akku noch genügen Restpower haben, um für einen etwas längeren Zeitraum eine Verbindung aufzubauen. Es ist davon auszugehen, dass die neuen Generationen der Pixel-Produkte dies unterstützen und Google dies in irgendeiner Form zukünftig auch anderen Herstellern im Android-Ökosystem „empfehlen“ wird. Auch das hat Google bisher nicht offiziell angekündigt, aber es ist zu erwarten, dass Googles eigene Pixel-Tracker, wenn sie denn kommen sollten, dies unterstützen werden.




 
Datenschutz im Vordergrund
Laut offizieller Ankündigung stand der Datenschutz von Beginn an im Mittelpunkt des Neustarts der Plattform. Nur wenige Tage vor der Präsentation hatte man einen umfangreichen Trackingschutz in Zusammenarbeit mit Apple angekündigt und kurz darauf auch schon die erste Umsetzung gezeigt. In obigem Video ist zu sehen, dass das Smartphone den Nutzer davor warnen kann, wenn ein unbekannter Tracker in unmittelbarer Nähe ist und dem Nutzer offenbar folgt. Mehr Details dazu findet ihr in diesem Artikel.


Das Gerätenetzwerk soll „im Laufe des Sommers“ starten und auch erst dann will man alle weiteren Details nennen. Bis es soweit ist, werden noch einige Weichen gestellt, wie etwa die Sensibilisierung der Nutzer auf das Tracking und den Schutz vor ungewünschtem Tracking. Die jüngsten Entwicklungen lassen darauf hoffen, dass man gut im Zeitplan ist und die theoretische Unterstützung für das Netzwerk schon in diesem Monat oder im August auf sehr viele Android-Geräte bringt.

Ob es später auch die Pixel-Tracker geben wird oder diese erst etwas später kommen, ist noch nicht bekannt. Erwähnt wurde die neue Google-Hardware mit keinem Wort. Meine Prognose wäre der Start des Netzwerk in etwa parallel zu Android 14 mit einem Sommer-Update (aber technisch davon unabhängig) und im Oktober zu ‚Made by Google‘ die Ankündigung der Hardware.

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Letzte Aktualisierung am 11.04.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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