Pixel Fold und Co: Faltbare Smartphones verlieren an Bedeutung – ist der Boom schon wieder vorbei?

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Den Foldables gehört die Zukunft! Zumindest dachten das bisher einige Smartphone-Hersteller, doch die Verkaufszahlen der letzten sechs Monate könnten sie erst einmal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt haben. Denn Marktforscher sehen deutlich sinkende Foldable-Verkaufszahlen und einen eher düsteren Ausblick für das zukünftige Wachstum. Kann Google den Markt mit dem Pixel Fold anschieben und was fehlt noch zum Erfolg?


pixel fold foto

Es ist noch keine sechs Monate her, dass Samsung den faltbaren Smartphones eine große Zukunft prognostizierte: Innerhalb von fünf Jahren soll jedes zweite verkaufte Samsung-Smartphone ein Foldable sein. Natürlich kann man das nach wie vor erreichen und wird sich diese Zahlen nicht aus den Fingern gesaugt haben, aber zumindest die Momentaufnahme mit Blick auf die letzten drei Quartale lassen Zweifel aufkommen. Denn die Begeisterung für Foldables scheint abseits der Neugier noch nicht ganz ausgeprägt zu sein.

Während die Nutzer zumindest aus Neugier großes Interesse hatten, waren die Hersteller sehr defensiv. Google hat zwar einige Grundsteine in Android gelegt, aber außer Samsung hatte kein größerer Hersteller ernsthafte Geräte im Portfolio. Die Hersteller wollten abwarten, wie sich die Samsung-Geräte verkaufen bzw. der Markt entwickelt. Mittlerweile sind sie von der Defensive in die Offensive gewechselt, auch Google. Doch die große Begeisterung konnte man bei den Nutzern noch nicht entfachen, sagen Marktforscher. Zwar ist Samsungs Serie etabliert und Oppo konnte mit dem Find-Foldable die Beobachter begeistern, aber dem Markt hat das nicht geholfen.

Google wird mit dem Pixel Fold ebenfalls in wenigen Wochen in den Markt einsteigen, das man vor knapp drei Wochen vorgestellt hat. Gut möglich, dass die bereits umgesetzten und auch die zukünftigen Android-Anpassungen dafür sorgen, dass die Geräte für die Masse der Nutzer etwas interessanter werden. Doch einen echten Schwung wird Google wohl nicht unbedingt aufbauen können, vor allem nicht bei dem geforderten Preis.




Welchen Zweck erfüllen Foldables?
Ich hatte es hier im Blog schon mehrfach durchblicken lassen, dass ich persönlich überhaupt kein Fan vom aktuellen Foldable-Konzept bin. Man kauft sich für viel Geld ein kleines Smartphone, das deutlich wuchtiger ist als ein normales Gerät und kann es in ein kleines Tablet aufklappen, das einen Knick in der Mitte des Displays hat. Natürlich hat das seinen Reiz und so manch ein Nutzer wird davon begeistert sein, aber in der Gesamtbetrachtung erscheint es kaum sinnvoll. Und dann ruft man dafür noch einen Preis auf, für den man sich ein starkes Smartphone, ein starkes Tablet und eine starke Smartwatch kaufen kann. Am Ende hat man vielleicht noch Geld übrig.

Schaut euch einmal den Größenvergleich des Pixel Fold mit anderen Pixel-Geräten an und dann muss man sich überlegen, wie viel Geld man dafür ausgibt. Das ist aber keine Schwäche des Pixel Fold oder von Google, denn bei anderen Geräten ist das nicht anders. Überspitzt dargestellt könnte man sich auch ein Smartphone auf die Rückseite eines Tablet kleben, beide mit denselben Apps und Konten versorgen und hätte in etwa das gleiche Ergebnis.

Es braucht DIE Killerfunktion
Was den Foldables meiner Meinung nach fehlt, ist eine echte Killerfunktion mit Mehrwert. Das könnte tatsächlich so etwas wie die überraschend gut nutzbare Astrofotografie sein, die allerdings nur ein Nischenthema ist. Ansonsten könnten die Foldables ein ähnliches Schicksal erleiden wie 3D-Fernseher oder die Virtual Reality.

Letzte Aktualisierung am 6.03.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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comment 4 Kommentare zum Thema "Pixel Fold und Co: Faltbare Smartphones verlieren an Bedeutung – ist der Boom schon wieder vorbei?"

  • Zum Einen ist es doch so, dass Smartphones mit senkrechter Falte einfach keinen echten Mehrwert bringen. Die Foldables mit waagrechter Falte, die zusammengeklappt so kompakt sind wie ein Motorola Razr in cool, sind da schon attraktiver.
    Das Hauptargument dürfte aber wohl sein, dass zumindest im Moment immer weniger Leute Bock darauf haben, mehr als 1000 Euro für etwas auszugeben, was im Kern der Sache immer noch ein Wegwerfgerät mit begrenzter Lebensdauer ist. Sei es aus Inflations- oder aus Nachhaltigkeitsgründen.

  • Ich selbst benutze das Fold 2 privat als Smartphone und auf der Arbeit als Anzeige gerät für Dokumente und Listen und möchte auf diese Flexibilität nicht mehr verzichten.

  • Ne, sie verlieren nicht an Bedeutung, sondern sind einfach zu überteuert. Für den Preis bekommt teilweise ein Notebook mit sehr viel Leistung. Die Leute warten bis die dinger günstiger werden. Mehrwert liefern Foldables allemal.

Kommentare sind geschlossen.