Wear OS & Pixel Watch: Google setzt auf runde Displays – nur ein Kompromiss oder gab es keine andere Wahl?

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Google nimmt Anlauf auf den Smartwatch-Markt und wird nicht nur in wenigen Monaten die Pixel Watch auf den Markt bringen, sondern hat auch dem Betriebssystem Wear OS einen großen und vielleicht letzten Neustart spendiert. Schon seit langer Zeit zeigt sich, dass man weiterhin an runden Displays festhält und diesen zum einzigen Standard erhebt. Das wird von einigen Beobachtern kritisch gesehen, aber Google könnte womöglich keine andere Wahl haben.


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Smartwatches gibt es grundsätzlich in zwei Displayformen: Rund oder eckig mit abgerundeten Ecken. Die Apple Watch und einige chinesische Hersteller setzen auf letztes und Google war bisher vor allem im runden Bereich unterwegs. Der Neustart von Wear OS mit Unterstützung der Pixel Watch wäre vielleicht der beste Zeitpunkt gewesen, um dies zu wechseln – aber man denkt gar nicht daran. Stattdessen ist der Fokus auf runde Display ein tiefer Bestandteil von Wear OS, das in der aktuellen Version vermutlich gar nicht auf einem eckigen Display nutzbar wäre.

Runde Displays sind schick, keine Frage, aber sie haben auch den Nachteil, dass deutlich weniger Inhalte auf das Display passen. Die volle Breite ist nur auf wenigen Millimetern gegeben, denn darüber und darunter sorgt die Rundung schon wieder für eine verkleinerte Fläche. Man kann das schick gestalten, aber wenn man auf runde UND kleine Displays setzt, verschenkt man sehr viel Potenzial. Genau das ist bei Wear OS und auch der Pixel Watch sowie den bisher bekannten neuen Smartwatches der Fall.

Warum ein rundes Display so problematisch ist, könnt ihr in diesem Artikel und auch in diesem Artikel nachlesen. Kurz zusammengefasst: Die App-Oberflächen haben nicht nur weniger Platz, sondern müssen aufgrund der Form auch völlig anders gestalten sein als auf anderen Geräten. Außerdem gibt es eine gewisse Inkompatibilität beim Betrachten von Fotos oder gar Videos. Entweder fehlen wichtige Teile oder es muss soweit verkleinert werden, dass es keinen Spaß mehr macht.




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Waren runde Displays ein Kompromiss?
Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Thema auch Google-intern zahlreiche Meetings gefüllt haben dürfte. Und dabei könnten vor allem die beiden Gruppen der UX-Designer und des Vertriebs aneinander geraten sein. Niemand will runde Displays schlecht machen, aber sie bringen Schwierigkeiten mit sich, die auf der anderen Displayform nicht gegeben sind. Allerdings haben eckige Displays zwei Probleme: Das erste ist die Apple Watch, die von vielen Menschen mit dieser Displayform verbunden wird. Und welcher Uhrenhersteller will als Kopie einer Apple Watch durchgehen?

Das zweite Problem ist, dass die meisten Smartwatches mit Wear OS nicht von den Tech-Herstellern, sondern von den klassischen Uhrenherstellern verkauft werden. Und bei diesen führt kein Weg am runden Display vorbei. Historisch ist das durch die Analoguhren mit Zeigern bedingt, aber auch Digitaluhren sind bei praktisch allen Herstellern rund. Also hatte auch Google keine andere Wahl, als runde Displays vollständig zu unterstützen. Alternativ hätte man runde und eckige zugleich unterstützen können, aber das dürfte zu weiteren Problemen und inkonsistenten Oberflächen führen.

Vielleicht werden sich die Ansichten eines Tages ändern oder Google wird Wear OS in eine Classic- und eine Tech-Version aufsplitten. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass alle mit dieser Entscheidung für runde Display glücklich sind. Doch wenn man schon den Neustart nicht für einen Wechsel genutzt hat bzw. nicht nutzen konnte, wann dann?

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comment 5 Kommentare zum Thema "Wear OS & Pixel Watch: Google setzt auf runde Displays – nur ein Kompromiss oder gab es keine andere Wahl?"

  • Ich hatte lange Jahre und der Displays bei den Analoguhren. Dann kam die Apple Watch und die nutze diese drei Jahre lang. Das jetzt eckige Displays besonders toll sind, kann ich nicht bestätigen. Zum einen macht man eigentlich recht wenig auf dem Display. Man liest WhatsApp Nachrichten. Man schaut nach dem Wetter oder man liest auch mal eine E-Mail oder man schaut einfach auf die Uhr. Die Inhalte werden aber sowieso verkürzt dargestellt. Die komplette Nachricht kann man sowieso nur auf dem Smartphone lesen. Ich empfand das eckige Displays bei Anzeige der Uhr sogar störend sind. Ich fand nie das richtige Zifferblatt. Bei runden Uhren tue ich mir da nicht so schwer, ich finde sofort ein passendes Ziffernblatt. Ich denke, dass Apples Marketingabteilung extrem gute Arbeit geleistet hat und eckige Displays als das non plus ultra verkauft haben. Was meiner Meinung nach an eckigen Displays auch schlechter ist als bei Runden, ist die Ergonomie, das Handgelenk wird durch die Uhr eingeschränkt, das ist bei runden Uhren nicht so. Einfach mal selbst versuchen, wenn eine eckige Uhr am Handgelenk sitzt. Eine vollständige Bewegung ist nicht mehr möglich, weil man an dem Ecken abstößt, je grösser das Display umso schlechter. Ich denke man sollte erstmal abwarten bis die Uhr auf dem Markt ist, bevor man vorher schon alles mies macht. Wer unbedingt Eckige Displays haben möchte der hat eigentlich genug Auswahl auf dem Markt, man muss nicht unbedingt eine Pixel Watch kaufen. Wenn die Smartwatch dieselben Funktionen hätte wie ein Smartphone, die es bei Leibe nicht hat, dann könnte ich das eckige display Argument noch irgendwo nachvollziehen, aber da die meisten smartwatches nach wie vor als ganz normale Uhren genutzt werden, ist ein rundes Display eigentlich besser.

    • ich stimme Dir sowas von zu. Sony SmartWatch 3. alle gemeckert wie doof eckiges Display ist. Samsung und rund viel besser. nun ist es rund. Apple wärmt den alten verteufelten Kram von Sony wieder auf und schon…….

  • Eckige Display, sei es Apple, früher Sony oder andere Hersteller sind einfach nicht schön. Man sollte vllt festhalten, dass man runde Displays im Maximum ähnlich große Fläche bieten, ohne dabei so klobig zu wirken.

  • Blödsinn, warum versuchen ein paar wenige ständig einem die runden Displays madig zu machen?! Auf der Uhr gucke ich KURZ mal nach einem Mini-Infohappen, darauf lese ich keine ewig langen E-Mails etc. Solange es runde Displays für Smartwatches gibt, so lange werde ich diese favorisieren. Eckig sieht so massig und „wird konnten es nicht rund“ aus, sorry…

  • Man sollte in dem Artikel vielleicht auch mal erwähnen, dass wear OS seit Beginn sowohl eckig wie auch rund bot, und auch viele Apps noch immer beide Display Varianten unterstützen. Jetzt hat aber nunmal der Markt, bzw die Kunden, klar entschieden das runde Displays bevorzugt werden. Irgend einen Grund wird das schon gehabt haben. Aufgezwungen wurde es jedenfalls nicht. Mal abgesehen von Videos und Fotos halten sich die Nachteile wirklich in Grenzen.

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