Google Chat und Google Meet in GMail: Unnötige interne Business-Konkurrenz – was ist mit Messages und Duo?

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Gerade erst wurde der neue Messenger Google Chat für alle Privatnutzer geöffnet, da entwickelt sich dieser schon in die Breite: Sowohl Google Chat als auch das Schwesterprodukt Google Meet lassen sich in GMail integrieren und zu einer in der Gesamtheit recht umfangreichen Kommunikationsplattform kombinieren. Wenn es da nur nicht das kleine Problem der internen Konkurrenten gäbe…


google hangouts chat

Ein Studium der Google-Messenger ist kaum lohnenswert, denn auch wenn die Produkte in jüngster Zeit etwas mehr Konstanz haben, wechselt die Strategie gefühlt jährlich: Erst wurde vereint, dann aufgesplittet, dann umbenannt, dann zwischen Business und Privat aufgesplittet und derzeit fährt man eine (aus meiner Sicht) recht unklare Strategie. Das wird trotz der vermeintlichen Startrampe GMail für den Erfolg nicht unbedingt förderlich sein.

Bis Anfang vergangenen Jahres war klar: Es gibt Google Duo und Google Messages sowie das klassische Hangouts für Privatnutzer. Google Meet und Google Chat, die zuvor noch „Hangouts Meet“ und „Hangouts Chat“ hießen, richteten sich hingegen an Business-Nutzer. Das war recht übersichtlich und sowohl Privatnutzer als auch Business-Nutzer wussten, welches Produkt auf sie zugeschnitten ist. Zwar sind alle fünf Produkte nach wie vor vorhanden, aber die damals stolz verkündete Trennung ist schon wieder Geschichte.

Business-Nutzer des Workspace-Pakets können weiterhin Google Chat und Google Meet nutzen. Doch Privatnutzer haben nun alle fünf Messenger (!) zur Auswahl. Warum man nun ohne große Meet in Konkurrenz zu Duo schickt, Chat in Konkurrenz zu Messages schickt und auch Hangouts nach wie vor nicht eingestellt hat, ist von Außen kaum zu beantworten.




gmail google chat desktop

Als Einzelnutzer hat man nun also die Wahl aus fünf, langfristig vier, Messengern. Doch bei der Integration in GMail, das ja in erster Linie ein Produkt für Privatnutzer ist, hat man sich ausgerechnet für die Business-Apps entschieden. Statt Duo ist Google Meet in GMail integriert. Statt Messages ist Google Chat in GMail integriert. Wie ihr dies bei Bedarf aktivieren oder wieder deaktivieren könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es durchaus die Möglichkeit gegeben hätte, die Integration in den Privat- und Business-Konten unterschiedlich zu gestalten.

Durch die GMail-Integration drängt man nun also die Privatnutzer zu den Business-Messengern. Weiterhin sollen die speziell für Privatnutzer konzipierten Messenger Duo und Messages bestehen bleiben. Bei Duo habe ich zwar kein gutes Gefühl, aber zumindest Messages dürfte wohl tatsächlich bestehen bleiben und möglicherweise langfristig wieder zu einer SMS-App umgerüstet werden. Bis der nächste Manager oder höhere Projektleiter kommt, der wieder eine andere Idee hat…

Dabei wäre eine solche große Kommunikationsplattform mit GMail als Startrampe genau das, was die Google-Messenger immer gebraucht hätten. Doch das hat man erfolgreich verschlafen und heute erweckt so etwas eher den Drang, es schnell wieder zu deaktivieren, statt es tatsächlich zu nutzen.

» Google Chat in GMail: So lässt sich der neue Messenger in der GMail-Oberfläche aktivieren oder deaktivieren




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comment 2 Kommentare zum Thema "Google Chat und Google Meet in GMail: Unnötige interne Business-Konkurrenz – was ist mit Messages und Duo?"

  • Genau diese Unbeständigkeit hat mich von diesen Lösungen entfernt. Zum Teil auch, weil meine Teilnehmer die Lösungen nicht mehr benutzen konnten. Google selbst hat mit diesen Aktionen sicher etliche Teilnehmer an Mitbewerber verloren. Mich jedenfalls unwiederbringlich, obwohl ich an und für sich ein Google-Fan bin.

  • Bei Messages und Chat verstehe ich die Kritik nicht, weil es auch um unterschiedliche Services handelt.

    Messages läuft über das Google-Konto und ist daher wirklich eher für Unternehmenskommunikation gedacht, während Messages eher für Kommunikation über die private Handynummer (via RCS) gedacht ist.

    Ich persönlich fände es störend, wenn Unternehmenskommunikation mit meinen privaten Nachrichten gemischt wäre und begrüße es daher dass es einen Unterschied zwischen Kommunikation über meine Telefonnummer und über die Mail-Adresse gibt.

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